Um 5: DAX kann erneut Gewinne nicht halten – Geldpolitiker sind Spielverderber

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Wieder einmal schien es zum heutigen Handelsstart so, als würde der Deutsche Aktienindex mit einer Rally die Marke von 10.000 Punkten endlich hinter sich lassen. Bis kurz vor Handelsschluss allerdings wurden diese Gewinne wie schon am Montag wieder neutralisiert. Der DAX scheint noch nicht reif für den Sprung, die Bären wollen diese Bastion nicht aus der Hand geben.

Dabei erhielten die Pessimisten heute ausnahmsweise Unterstützung durch die Zentralbanken. So äußerte sich EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann sehr deutlich zum diskutierten „Helikoptergeld“ und bezeichnete eine solche Maßnahme als absurd. Auch hätte nach seinen Worten die EZB mit ihrem Maßnahmenpaket im März den Bogen überspannt. Dazu ist allerdings anzumerken, dass mit Blick auf die Finanzmärkte der Pfeil ohnehin nicht sehr weit geflogen ist, um im Bild zu bleiben.

Die US-Marktteilnehmer vergraulte wiederum Fed-Governeur James Bullard, der als vierter US-Geldpolitiker innerhalb dieser Woche falkenhafte Töne anschlug. Seiner Meinung nach stiegen die Risiken, wenn die Federal Reserve den richtigen Zeitpunkt für eine weitere Zinsanhebung verpasste.

Die US-Börsen, die derzeit mit charttechnischen Widerständen zu kämpfen haben, erhielten so einen Dämpfer. Aber auch der weit höher als erwartete Anstieg der US-Rohölvorräte, der zu Abgaben beim Ölpreis führte, tat sein Übriges. Im Dow Jones ergibt sich bei einem Einbruch unter die 17.530-Zähler-Marke das akute Risiko der Bestätigung eines Rounded Top.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt. Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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