Zeichen und Wunder!

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Und das sogar gelegentlich gleichzeitig! Dabei lässt sich diese wunderbare Redensart – die ihren Ursprung übrigens im Alten Testament und damit in der Bibel hat – erfreulicherweise auf so allerlei Ereignisse anwenden, was sie zu einer Art Universal-Sinnspruch macht. In Börsensprech übersetzt, bedeutet sie in dieser Woche folgendes: Der deutsche Leitindex hat sich in den zurückliegenden Tagen von seiner ganz starken Seite gezeigt und auf Wochensicht ein zwischenzeitliches Plus von sage und schreibe (wahlweise höre und staune, auch das ist bei Zeichen und Wundern problemlos möglich) 7% aufgesattelt! Im Chart sah das deshalb vorübergehend wieder so aus:

Upside…

Mit einem fulminanten Kurssprung (+5,7%) schossen die Notierungen am Montag über die 11.000er-Barriere und setzten sich auch gleich oberhalb der runden Tausendermarke fest. Die wurde in den Folgetagen zwar noch ein wenig geprüft, erwies sich aber, wie bereits erwähnt, zunächst (!) als brauchbare Unterstützung. Und zwar dergestalt brauchbar, dass es in der Spitze am Mittwoch für 11.247 Punkte reichte, womit das April-Top (11.236) zumindest intraday überboten werden konnte. Danach war erst einmal „die Luft raus“, wie man so schön sagt, denn am gestrigen Himmelfahrtstag nahmen die Kurse den Fuß vom Gas, was angesichts des eher überschaubaren Feiertagshandels kaum verblüfft. Ebenfalls wenig überraschend die weiteren Kursziele auf der Oberseite, denn da hätten wir unverändert das 2019er-Augusttief bei 11.266 sowie der oberen Kante der offenen Kurslücke vom 9. März bei 11.447 Punkten im Angebot. Direkt gefolgt von der 11.500er-Hürde, versteht sich. Nicht neu, aber neu sortiert dagegen die Chartmarken auf der Unterseite:

…down

Denn da hat sich nun die 11.000er-Schwelle als erster (und wichtigster) Halt bei den Unterstützungen einsortiert. Die wird auch zur Stunde (konkret: zur Mittagszeit) schon getestet, aber das kann zunächst als Momentaufnahme infolge schwacher Vorgaben aus Übersee durchgehen. Sollte die jedoch – und hier reden wir ausschließlich vom Schlusskurs, weshalb wir den aktuellen Kursstand vorerst (konkret: bis zur Schlussglocke am heutigen Freitagabend) ignorieren können – noch einmal signifikant unterboten werden, droht der Rückfall in jene Seitwärtsrange, die zuletzt das Kursgeschehen domminierte. Und in der, auch das gehört erwähnt, das Bewegungspotenzial für den Kursschub vom Wochenauftakt aufgebaut wurde. Im Chart lässt sich diese Schiebezone rund um die 10.500er-Marke verorten; als untere Begrenzung dient, da sind wir wieder auf vertrautem Terrain, das 2018er-Tief bei 10.279 Punkten, dem nun das Vorwochen- und damit aktuelle Maitief bei 10.161 und die runde 10.000er-Haltelinie folgen. Müssen wir noch weiter nach unten blicken? In dieser Ausgabe wohl nicht, eher nach vorne, denn die letzte Maiwoche könnte durchaus die ein oder andere Überraschung bereithalten – Sie wissen schon, es geschehen noch Zeichen und Wunder!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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