In den vergangenen Jahren glaubten Tesla-Kritiker einige Mal, dass es mit dem Elektroautopionier oder zumindest mit seinem Unternehmenschef Elon Musk an der Spitze des Konzerns zu Ende gehen würde. Seine provokanten Twitter-Nachrichten hatten ihm einen Streit mit der US-Börsenaufsicht SEC eingebrockt. Doch am Ende konnte er sich aus der Affäre ziehen.
Auch der Umstand, dass Tesla bisher lediglich einige wenige Quartalsgewinne und noch niemals für ein ganzes Geschäftsjahr Gewinne ausweisen konnte, vermochte es nicht, Tesla den Todesstoß zu versetzen. Auch der Coronavirus-Pandemie gelang dies nicht, obwohl sich diese insbesondere auf die Expansionspläne des Unternehmens in China negativ ausgewirkt hatte und die Produktion in Kalifornien unterbrochen werden musste. Stattdessen scheint Tesla (WKN:Â A1CX3T / ISIN: US88160R1014) so gut dazustehen wie noch nie zuvor.
Etablierte Größen überholt
In diesen Tagen erlebten Marktteilnehmer sogar wahrlich Historisches. Tesla hatte erstmals eine höhere Marktkapitalisierung als der japanische Automobilkonzern Toyota. Und dies, obwohl Toyota pro Jahr rund 10 Millionen Autos verkauft, während es sich Tesla für 2020 vorgenommen hat, erstmals die Marke von 500.000 an ausgelieferten Autos zu knacken. Derzeit ist Tesla an der Börse rund 220 Mrd. US-Dollar wert. Der Höhenflug der Tesla-Aktie hat sogar dazu geführt, dass sich das Unternehmen über die vielen Short-Seller lustig machen konnte. Eine Genugtuung für das Unternehmen und vor allem Konzernchef Musk. Schließlich gehört die Tesla-Aktie seit Jahren zu denjenigen US-Titeln mit den meisten Short-Positionen.
Beliebte „Short Shorts“
Angesichts des jüngsten Höhenflugs der Tesla-Aktie, der das Papier sogar über die Marke von 1.400 US-Dollar beförderte, war etwas Häme angesagt. So waren auf der Internetseite des Unternehmens rote Satin-Unterhosen zu kaufen. Diese „Short Shorts“ waren schnell vergriffen. Auf ihnen sind ist das goldene Tesla-Logo und die aus den Modellen des Autobauers zusammengesetzte Aufschrift „S3XY“ zu finden. Besonders interessant ist jedoch der Preis einer Unterhose von 69,420 US-Dollar. Dieser ist ein Hinweis darauf, dass Elon Musk im Jahr 2018 über ein Tesla-Delisting zu 420 US-Dollar je Aktie spekuliert hatte, was ihm letztlich viel Ärger mit der SEC einbrachte. Inzwischen herrscht jedoch rund um Tesla ein ganz anderer Ton, wofür sich Musk hätte gerne auf der ursprünglich für diese Woche geplanten Hauptversammlung feiern lassen. Diese wurde jedoch wegen der Kontaktbeschränkungen rund um COVID-19 auf unbestimmte Zeit verschoben.
Positive Überraschung
Tesla kommt der Umstand zugute, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird. In diesem Fall spielt es für Anleger keine Rolle, dass Tesla im vergangenen Jahr fast 30 Mal weniger Autos verkauft hatte als Toyota. Am Markt scheint man überzeugt zu sein, dass die Kalifornier in Sachen Verkaufszahlen sehr schnell aufholen werden. Entsprechend wurden die jüngsten Absatzstatistiken von Investorenseite regelrecht gefeiert. Zwischen April und Juni 2020 hatte Tesla insgesamt rund 82.000 Fahrzeuge produziert und 90.650 Autos an Kunden ausgeliefert. Dabei hatten Marktteilnehmer im Schnitt laut FactSet lediglich mit einer Zahl von rund 72.000 Auslieferungen (Bloomberg: 83.000) gerechnet. Der Umstand, dass Tesla die Erwartungen regelrecht pulverisieren konnte zeigt, dass das Unternehmen deutlich besser mit der derzeit schwierigen Lage rund um die Coronavirus-Pandemie fertig wird als von den meisten Investoren befürchtet.
So hielt sich auch das Absatzminus zwischen April und Juni von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Grenzen. In finanzieller Hinsicht dürften sich die Folgen jedoch nicht verstecken lassen. Analysten gehen laut Refinitiv für das Juni-Quartal von einem bereinigten Verlust je Aktie von 1,36 US-Dollar (Vorjahr: -1,12 US-Dollar) und einem Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich um 23,9 Prozent auf 4,83 Mrd. US-Dollar aus. Inzwischen sind es jedoch nicht nur nackten Zahlen und die Autoabsätze, die bei der Beurteilung der Aussichten für Tesla eine Rolle spielen. Natürlich dürfte Tesla weiterhin als Vorreiter im Bereich Elektroautos von einem starken Trend in Richtung Elektrofahrzeuge profitieren. Gleichzeitig hat kaum ein anderes Unternehmen derart aggressiv auf den Bereich autonomes Fahren gesetzt wie Tesla. Auch dort hat sich der Konzern einen Vorsprung erarbeitet. Darüber hinaus will Tesla mit seinen „Robotaxis“ den Mobilitätssektor völlig umkrempeln. Besitzer eines Tesla-Fahrzeugs sollen in Zukunft ihre autonom fahrenden Fahrzeuge als Taxis zur Verfügung stellen können, um auf diese Weise Geld zu verdienen.
Fazit
Nach dem jüngsten Höhenflug bleibt die Frage, wie viel Luft die Tesla-Aktie noch nach oben hat. Schließlich könnten die positiven Aussichten für den Autobauer bereits eingepreist sein. Auf Sicherheit bedachte Investoren sollten ohnehin Vorsicht walten lassen. Schließlich ist die erreichte Fallhöhe immens. Wer jedoch keine Angst vor der Höhenluft hat, kann sich sogar Hebelprodukte auf die Tesla-Aktie wie diesen Vontobel Long Mini Future (WKN: VP4SC0 / ISIN: DE000VP4SC01) anschauen und überproportional an möglichen Kursgewinnen teilhaben.
Eine andere Herangehensweise würde ein Investment in einen Mini-Future Long auf den Saubere Zukunft Index (WKN: MA0U4X / ISIN: DE000MA0U4X9) bedeuten. Auf diese Weise könnten Anleger das Thema „Saubere Zukunft“ gleich mit mehreren Werten im Bereich „grüne Technologien“ spielen. Zu den Indexmitgliedern zählen derzeit neben Tesla der chinesische Batterien- und Elektrowagenbauer BYD, der Wasserstoffspezialist Plug Power oder der dänische Windenergieriese Vestas Wind Systems.
Long Mini Future auf Tesla | |
WKN | VP4SC0 |
ISIN | DE000VP4SC01 |
Emissionstag | 9. Juni 2020 |
Produkttyp | Mini Future |
Emittent | Vontobel |
Mini-Future Long auf Saubere Zukunft Index | |
WKN | MA0U4X |
ISIN | DE000MA0U4X9 |
Emissionstag | 29. Juni 2020 |
Produkttyp | Mini-Future |
Emittent | Morgan Stanley |
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Bildquelle: Pressefoto Tesla