Facebook-Bilanz: Licht und Schatten beim Zuckerberg-Konzern

Bildquelle: Pressefoto Facebook

Die Aktie von Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) ist am Freitagmorgen mit einem steilen Kursanstieg in den Handel gestartet. Zwischenzeitlich geht es für die Papiere um über fünf Prozent nach oben. Anleger reagierten positiv auf die jüngsten Geschäftszahlen, die belegen, dass der US-Konzern trotz des jüngsten Boykotts durch Werbekunden auf dem Wachstumskurs bleibt.

Der Umsatz von Facebook erhöhte sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 18,7 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn wurde sogar um 98 Prozent auf 5,2 Mrd. US-Dollar beziehungsweise 1,80 US-Dollar je Aktie gesteigert. Damit wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen.

Abschwächung des Wachstumstempos

Die Umsatzentwicklung im zweiten Quartal bedeutete für Facebook aber eine deutliche Abschwächung des Wachstumstempos, denn vor der Krise waren in Facebooks Geschäft Wachstumsraten von mehr als 20 Prozent üblich. Damit könnte der Facebook-Boykott durch Werbekunden aus Protest gegen Hasstexte beim weltgrößten Online-Netzwerk Wirkung gezeigt haben. Facebook nannte die Kampagne als einen Faktor für die aktuelle Umsatzentwicklung.

„Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen dem, wie die große Mehrheit der Leute unsere Dienste erlebt und dem Eindruck, den man gewinnen könnte, wenn man nur die Kommentare über Facebook liest“, erklärte Vorstandschef Zuckerberg am Donnerstag. Laut Zuckerberg besteht der überwiegende Teil der Facebook-Nutzung darin, dass Menschen ihre täglichen Erlebnisse mit Freunden teilen, sich unterhaltsame Inhalte anschauen oder Sachen kaufen und verkaufen, argumentierte er. „Und doch scheinen einige fälschlicherweise anzunehmen, dass es beim Großteil der Inhalte auf unseren Diensten um Politik, Nachrichten, falsche Informationen oder Hass geht.“

Die Masse machts

Mark Zuckerberg verwies außerdem darauf, dass das Facebook-Geschäft weniger von einigen großen Werbekunden abhänge als von der Masse kleiner und mittlerer Unternehmen wie beispielsweise Cafés und Restaurants. In der Corona-Pandemie haben viele von ihnen die Werbeausgaben zurückgefahren, weil ihre Geschäfte geschlossen blieben. Andere nutzten Facebook dagegen verstärkt, um ihre Kunden zu erreichen.

Starke Nutzer-Zuwächse

Während mehr als 1.000 Werbekunden, wie unter anderem Coca-Cola und Unilever, im Juli dem Boykottaufruf von Bürgerrechtsgruppen folgten und zeitweise ihre Anzeigen bei Facebook einstellten, konnte Facebook trotzdem weiter steigende Nutzerzahlen vermelden. Im zweiten Quartal konnte das Social-Netzwerk monatlich 100 Millionen aktive Nutzer gewinnen. Inzwischen sind es insgesamt 2,6 Milliarden. Jeden Tag wurde die Plattform von 1,8 Milliarden Menschen genutzt, das waren 60 Millionen mehr als noch vor drei Monaten. Facebook warnte aber davor, dass sich das Wachstum der Nutzerzahlen abschwächen werde, wenn die Ausgehbeschränkungen in verschiedenen Weltregionen gelockert werden.

Neue Rekordhochs greifbar

Mit dem kräftigen Kursgewinn vom Freitagmorgen ist die Aktie von Facebook (aktuell: 210 Euro) wieder dicht an das Allzeithoch vom Juni bei 231 Euro herangerückt. Neue Rekordstände dürften deshalb in Kürze folgen. Im Tech-Bereich gehört Facebook weiterhin zu den aussichtsreichsten Titeln.

Anleger, die von einer neuen Aufholbewegung der Facebook-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long Mini Future auf den Nasdaq-100-Wert (WKN: MC89C6 / ISIN: DE000MC89C61) gehebelt profitieren. Pessimisten haben mit dem Short Mini Future (WKN: MF6TWC / ISIN: DE000MF6TWC5) die Chance, an fallenden Kursen zu partizipieren.

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