Siemens Healthineers: Geplante Milliardenübernahme bereitet Sorgen

Bildquelle: Siemens Healthineers

Siemens Healthineers (WKN: SHL100 / ISIN: DE000SHL1006) sorgte am Sonntag mit einer Ad-hoc-Meldung für Furore, der zufolge der im MDAX und im TecDAX notierte Konzern Varian Medical Systems (WKN: 852812 / ISIN: US92220P1057) übernehmen will. Laut Siemens Healthineers wurde mit dem kalifornischen Krebsversorgungs-Unternehmen eine Vereinbarung abgeschlossen, welche den Kauf sämtlicher Aktien von Varian vorsieht.

Transaktionsvolumen: 16,4 Mrd. US-Dollar

Die Aktien von Varian sollen für 177,50 US-Dollar pro Stück in bar erworben werden, womit sich das Transaktionsvolumen auf 16,4 Mrd. US-Dollar beläuft. Laut der Ad-hoc-Meldung hat das Board of Directors von Varian dem Abschluss der Vereinbarung einstimmig zugestimmt. Das Board of Directors empfiehlt den Varian-Aktionären, der Vereinbarung ebenfalls zuzustimmen.

Umsatz- und Kostensynergien

Stimmen die Varian-Aktionäre der geplanten Transaktion zu und werden die behördlichen Genehmigungen erteilt, soll die Übernahme voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2021 abgeschlossen werden. Siemens Healthineers rechnet damit, dass durch den Deal bis zum Geschäftsjahr 2025 EBIT-Synergien von mindestens 300 Mio. Euro pro Jahr erzielt werden. Dabei soll es sich sowohl um Umsatz- als auch um Kostensynergien handeln.

Der Erwerb von Varian soll durch eine Kombination von Fremd- und Eigenkapital finanziert werden. Dies sieht auch die Erhöhung des Grundkapitals von Siemens Healthineers durch die Ausgabe von neuen Aktien vor.

DAX-Aufstieg wird immer wahrscheinlicher

Siemens Healthineers will mit der Übernahme das Geschäft mit der Krebsforschung und -therapie ausbauen. Da sich die Siemens Healthineers-Muttergesellschaft Siemens (WKN: 723610 / ISIN: DE0007236101) nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen wird, führt die Übernahme zu einer Erhöhung des Streubesitzes der Siemens Healthineers-Aktien, was auch zu einem höheren Handelsvolumen führen dürfte. Da es sich hierbei um ein wichtiges Aufnahmekriterium für den DAX handelt, könnte Siemens Healthineers in den deutschen Leitindex aufsteigen.

Aktien unter Verkaufsdruck

Viele Anleger scheinen der geplanten Übernahme trotzdem skeptisch gegenüberzustehen, da die geplante Kapitalerhöhung auch eine Anteilsverwässerung mit sich bringt und der Kaufpreis von vielen als recht hoch bewertet wird. Die Aktie von Siemens Healthineers steht deshalb am Montagvormittag unter kräftigem Verkaufsdruck. Zwischenzeitlich setzen die Papiere um mehr als fünf Prozent zurück (aktuell: 41,67 Euro).

Aktie am Scheideweg

Mit der aktuellen Korrektur rückt jetzt die 200-Tage-Linie (41,10 Euro) in den Fokus. Diese muss verteidigt werden, um einen Wechsel in den Abwärtstrend zu verhindern. Sollte der Kurs wieder den Vorwärtsgang einlegen, stellt sich das nächste Kursziel auf das bisherige Jahreshoch vom Mai bei 47,26 Euro.

Setzt die Aktie dagegen weiter zurück, liegen die nächsten Korrekturziele bei 39,18 Euro (Mai-Tief) und bei 34,14 Euro (April-Tief). Die Aktie von Siemens Healthineers befindet sich damit aktuell am Scheideweg.

Anleger, die auf eine Kursrallye der Siemens-Healthineers-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Notierungen des TecDAX- und MDAX-Wertes profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: MC7QDD / ISIN: DE000MC7QDD0) auf der Long-Seite an. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: MF7GPE / ISIN: DE000MF7GPE0) die Gelegenheit auf fallende Kurse der Siemens-Healthineers-Aktie zu setzen.

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