BMW: Erster Quartalsverlust seit 2009, doch es gibt auch Zuversicht

Bildquelle: Pressefoto BMW AG

Die Corona-Pandemie hat BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) schwer getroffen, wie die neuesten Zahlen zum zweiten Quartal zeigen, die am Mittwochmorgen veröffentlicht worden sind. So brach der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 20,0 Mrd. Euro ein.

Unter dem Strich wurde im zweiten Quartal 2020 ein Verlust von 212 Mio. Euro verbucht, nachdem hier im Vorjahr noch ein Gewinn von 1,5 Mrd. Euro zu Buche stand. Damit war dies der erste Quartalsverlust seit dem Finanzkrisenjahr 2019.

Verlust nicht überraschend

Der Verlust kommt nicht überraschend, denn der DAX-Konzern hatte für das zweite Quartal schon im Vorfeld rote Zahlen angekündigt, da in diesem Zeitraum in Europa und Amerika Produktions- und Verkaufsstopps das Geschäft belasteten.

Prognose bestätigt

An der Prognose für das Gesamtjahr hält der BMW-Vorstand weiter fest. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse sprach von „vorsichtiger Zuversicht“ für das zweite Halbjahr. Bei der Gewinnmarge im Autogeschäft will BMW im Gesamtjahr 2020 einen Wert von Null bis drei Prozent erzielen. Im ersten Halbjahr liegt die Ergebnismarge bei minus vier Prozent.

Zwischen Mitte März und Ende April standen die meisten Autofabriken in Europa und Nordamerika still, und die Nachfrage brach wegen der geschlossenen Autohandelsfilialen fast vollständig weg. Auch in den folgenden Wochen fuhren die Werke erst langsam wieder hoch.

Hoffnungsbringer China

Hoffnungsvoll stimmt jetzt vor allem der wichtigste Einzelmarkt China, wo BMW im zweiten Quartal 17 Prozent mehr Autos verkauft hat als im Vorjahr. Laut BMW hat die erfreuliche Entwicklung des dortigen Gemeinschaftsunternehmens zu einer Verbesserung des Finanzergebnisses beigetragen. Die China-Finanzzahlen sind aber nicht in den Zahlen zum Umsatz und operativen Gewinn der Autosparte enthalten, weil diese als Beteiligungsergebnis verbucht werden.

Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 191 Mio. Euro auf 367 Mio. Euro, weil der Münchener Konzern in China mehr Gewinn erzielte und unter anderem Anteile am Kartendienst Here verkauft wurden, was mit 105 Mio. Euro zum Ergebnis beitrug.

Kräftige Kurserholung

Die roten Zahlen im zweiten Quartal setzen die Aktie von BMW am Mittwochvormittag unter Druck. Die Papiere setzen zeitweise um über drei Prozent auf rund 56 Euro zurück. Trotz der aktuellen Korrektur konnte sich der Kurs seit dem März-Tief um 53 Prozent erholen.

Gelingt der Aufwärtstrendwechsel?

Neue Kaufsignale würde es hier geben, wenn der Sprung über die 200-Tage-Linie (61 Euro) und das Juli-Hoch (62,40 Euro) gelingt. In diesem Fall würde sich das nächste Kursziel auf das Dezember-2019-Hoch bei 77 Euro stellen.

Anleger, die von einer Fortsetzung der Aufhol-Rallye der BMW-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long Mini Future (WKN: VP3XNC / ISIN: DE000VP3XNC0) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: VE6CE3 / ISIN: DE000VE6CE33) die Gelegenheit, auf fallende Kurse der BMW-Aktie zu setzen.

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Bildquelle: Pressefoto BMW AG