US-Wirtschaft vor dem Comeback? Dieser Frühindikator gibt die Antwort

Bildquelle: Pixabay / RJA1988

Noch immer schwelt die Corona-Pandemie weiter an, wie sich an den zuletzt wieder gestiegenen Infektionszahlen zeigt. Auch wenn immer noch nicht abzusehen ist, wann die Krise ausgestanden sein wird, bleiben viele Anleger optimistisch und setzen auf eine baldige schnelle Erholung der Weltwirtschaft. Vor allem die Entwicklung der US-Wirtschaft, bei der es sich nach wie vor um die größte Volkswirtschaft der Welt handelt, steht im Fokus.

US-Wirtschaft angeschlagen

Die USA wurden durch die Corona-Pandemie heftig zurückgeschlagen. So brach das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut dem US-Handelsministerium im zweiten Quartal auf das Jahr hochgerechnet gegenüber dem Vorquartal um 32 Prozent ein. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung zwischen April und Juni war damit der stärkste Einbruch in über 70 Jahren der Aufzeichnungen, da sowohl der Konsum als auch die Exporte und Investitionen stark zurückgingen. Doch der Rückgang im Gesamtjahr 2020 könnte möglicherweise weniger stark ausfallen als befürchtet. Die US-Notenbank Fed prognostizierte im August einen BIP-Rückgang von 3,7 Prozent, im Juni lag die Prognose noch bei einem Minus von 6,5 Prozent.

US-Börsen im Aufwind

Schaut man sich die jüngste Entwicklung der wichtigsten US-Aktienindizes an, so scheinen viele Anleger ebenfalls fest davon auszugehen, dass die US-Wirtschaft schon bald wieder zurück zu alter Stärke finden wird. So konnte der S&P 500 den Kursrückschlag aus dem ersten Quartal inzwischen wieder vollständig abschütteln und erreichte im September zwischenzeitlich sogar einen neuen Rekordstand.

Auch der am meisten beachtete Aktienindex der Welt, der Dow Jones Industrial Average oder kurz Dow Jones hat den Kurseinbruch zwischen Februar und März inzwischen fast vollständig wettgemacht und notiert wieder in Sichtweite zum vorangegangenen Allzeithoch vom Februar. Ist die schnelle Erholung an der Wall Street ein Zeichen für ein baldiges Comeback der US-Wirtschaft oder handelt es sich hierbei nur um eine Spekulationsblase, die jederzeit wieder platzen könnte?

Dow Jones Transportation Average

Um diese Frage zu beantworten lohnt sich ein Blick auf einen Index, der weit weniger bekannt ist als Dow Jones, S&P 500 & Co., den Dow Jones Transportation Average (DJTA). Denn dieser Index zählt ebenfalls zu den wichtigsten Kursbarometern der USA, was auch darauf zurückzuführen ist, dass der Aktienindex als Frühindikator Hinweise auf die Entwicklung der US-Konjunktur liefern kann.

Der Dow Jones Transportation Average spiegelt die Wertentwicklung von 20 der wichtigsten Unternehmen der US-Transportwirtschaft wider. Der DJTA, der bereits im Jahr 1884 ins Leben gerufen wurde und damit sogar älter ist als der Dow Jones (Berechnung seit 1896) umfasst vor allem Eisenbahngesellschaften, Airlines, Logistikunternehmen und Schifffahrtsgesellschaften, die im Index in etwa gleichgewichtet sind, also mit einem Anteil von jeweils rund fünf Prozent.

Frühindikator

Von vielen Anlegern wird der Dow Jones Transportation Average als Frühindikator betrachtet, der wichtige Signale zur weiteren Entwicklung der US-Wirtschaft liefern kann. Grund hierfür ist, dass die Umsätze und Gewinne von Transportunternehmen in der Regel mit einem deutlichen Vorlauf zu den Erlösen der Industrie ansteigen. Denn bevor die eigentlichen Güter produziert werden können, müssen die hierfür nötigen Roh- und Werkstoffe zu den Industrieunternehmen geliefert werden. Auch vermehrte Geschäftsreisen, die sich in den Kursen großer Airlines niederschlagen, können auf einen neuen Konjunkturaufschwung hindeuten.

Neue Allzeithochs liegen in der Luft

Gerade auch von vielen technischen Finanzanalysten wird der DJTA deshalb als vorlaufender Indikator für das Wachstum der US-Wirtschaft ausgewertet. Und diese könnte möglicherweise schon bald wieder anspringen, wie ein Blick auf die jüngste Entwicklung des Index vermuten lässt. Nachdem der DJTA zwischen Februar und März in der Spitze um 41 Prozent auf 6.481 Punkte einbrach und damit auf den tiefsten Kursstand seit dem Januar 2016 fiel, startete eine V-förmige Erholungs-Rallye.

Dabei wurde bereits im August wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht, und im September kletterte der DJTA sogar auf einen neuen historischen Höchststand bei 11.690 Punkten, woraufhin der Index eine Verschnaufpause einlegte (aktuell: 11.482 Zähler). Das bedeutet, eine Kursanstieg von nur zwei Prozent würde hier reichen, um neue Allzeithochs und damit neue Kaufsignale zu generieren.

US-Wirtschaft vor dem Turnaround?

Diese positive Entwicklung steht damit im Einklang zur erfreulichen Lage beim Dow Jones, der vielleicht schon in Kürze neue historische Tops verzeichnen könnte, was äußerst positiv zu werten ist. Denn gemäß der Dow-Theorie, welche die Grundlage der Technischen Analyse darstellt, müssen sich die Kursentwicklungen des Industrieindex Dow Jones und des Transportindex DJTA bestätigen – dies muss nicht gleichzeitig erfolgen, aber zeitlich nahe -, um einen allgemeinen Bären- oder in diesem Fall Bullenmarkt auszurufen. Das ähnlich positive Bild bei den bekannten Industrieindizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 sowie beim Dow Jones Transportation Average könnte dementsprechend darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft schon in absehbarere Zeit wieder auf die Erfolgsspur zurückwechselt.

Union Pacific

Die derzeitige Stärke des DJTA resultiert dabei natürlich aus der positiven Entwicklung der enthaltenen Aktien, zu der beispielsweise Union Pacific (WKN: 858144 / ISIN: US9078181081) gehört. Der US-Konzern gehört zu den führenden Eisenbahngesellschaften in den USA, dessen Hauptgeschäft der Güterverkehr ist. Das Eisenbahnnetz erstreckt sich dabei von der Pazifikküste bis nach Chicago und New Orleans über den gesamten Westen der Vereinigten Staaten. Das Unternehmen, das bereits seit 1884 im Dow Jones Transportation Average enthalten ist (damaliger Name „Dow Jones Average“), bekam die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit voller Wucht zu spüren. Zwischen Februar und März stürzte der Aktienkurs zeitweise um bis zu 43 Prozent auf 98 Euro in die Tiefe.

Eisenbahnaktie vor neuen Allzeithochs

Doch genau wie der DJTA startete Union Pacific von diesem Kursboden aus eine steile Aufhol-Rallye und kletterte im September auf ein neues Rekordhoch bei 172 Euro (aktuell: 170 Euro). Auch hier liegen jetzt weitere Allzeithochs und damit Kaufsignale in der Luft, die weitere hoffnungsvolle Signale zur Lage der US-Wirtschaft liefern könnten.

Dafür sprechen auch die fundamentalen Daten des Konzerns, die im ersten Halbjahr 2020 weit weniger schlimm ausfielen als von vielen befürchtet wurde. So verringerten sich die Erlöse in der ersten Jahreshälfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur um vergleichsweise moderate 14 Prozent auf 9,5 Mrd. US-Dollar. Beim Nettogewinn wurde ein Minus von 13 Prozent auf 2,6 Mrd. US-Dollar verbucht. Diese Zahlen machen Hoffnung, dass Union Pacific im operativen Geschäft schon bald wieder das Vorkrisen-Niveau erreichen könnte.

Kursgewinn +19 Prozent jährlich

Dafür spricht auch die starke Marktpositionierung des Konzerns. Bei den großen Eisenbahngesellschaften in den USA handelt es sich quasi um ein Oligopol, die mit ihrer eigenen Schienen-Infrastruktur in ihren geografischen Gebieten keine Konkurrenz zu befürchten haben. So wird die Ostküste der USA von den beiden Eisenbahngesellschaften CSX und Norfolk Southern dominiert, während der Westen der USA von Union Pacific und BNSF beherrscht wird. Diese Marktmacht sorgt für eine langfristig stabile Umsatz- und Gewinnentwicklung, die sich auch in der Börsenhistorie niederschlägt. So legte der Aktienkurs allein auf Zehnjahressicht im Schnitt um 19 Prozent jährlich zu, womit Union Pacific zu den langfristig erfolgreichsten Aktien an der Wall Street gehört.

Fazit

Anleger sollten die Entwicklung der Transportbranche immer im Auge behalten, die seit jeher als zuverlässiger Konjunkturindikator gilt. Die starke Entwicklung des Dow Jones Transportation Average macht deshalb Hoffnung, dass es für die US-Wirtschaft schon bald wieder deutlich nach oben geht. Auch der Indexwert Union Pacific bleibt aussichtsreich. Die Aktie weist langfristig eine weitaus überdurchschnittliche Kursrendite auf und steht unmittelbar davor, neue Rekordhochs zu verzeichnen.

Anleger, die von der Stärke der Aktie von Union Pacific überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA086K / ISIN: DE000MA086K3) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot u.a. mit “marktEINBLICKE Auf die Schnelle” (Wochentags) und “marktEINBLICKE D-A-CH Rundschau” (Samstags).

Bildquelle: Pixabay / RJA1988