Baufinanzierung: Pandemie-Entwicklung ursächlich für aktuelle Zinsprognosen

(Bildquelle: Pixabay / bernswaelz)

Die Unsicherheiten durch die zweite Corona-Welle halten die Zinsen für Immobilienkredite weiterhin niedrig. Zu dieser Einschätzung kommt die Interhyp AG im aktuellen Interhyp-Zinsbericht.

Wie die Auswertung der Angebote von mehr als 400 Banken zeigt, liegen die Konditionen für zehnjährige Darlehen im Schnitt bei rund 0,7 Prozent und damit nur knapp oberhalb des Allzeittiefs vom März. Bestsätze unter 0,5 Prozent sind möglich. “Neben der Corona-Krise und den (Teil)-Lockdowns bestimmen die US-Wahl und der Brexit derzeit die Märkte”, erklärt Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp AG.

“Die Situation ist von Unsicherheit geprägt. Das wirkt sich auf die Nachfrage und Renditen von sicheren Anlagen wie Staatsanleihen und Pfandbriefen und damit auf die Bauzinsen aus. Hier erwarten wir weiterhin niedrige Niveaus.” Im Interhyp-Bauzins-Trendbarometer, einer monatlichen Umfrage unter Experten von zehn Kreditinstituten, rechnet die Mehrheit in den nächsten Wochen laut Interhyp-Angaben mit anhaltend günstigen Zinsen.

Die meisten der befragten Experten erwarten auch auf Halbjahres- und Jahressicht weiterhin eher gleichbleibende Zinsniveaus. Drei von zehn befragten Instituten prognostizieren frühestens für das nächste Jahr leicht steigende Konditionen, abhängig von der konjunkturellen Entwicklung – vor allem, wenn ein Impfstoff gegen Corona gefunden wird, heißt es weiter.

“Wer im ausklingenden Jahr einen Immobilienkredit benötigt, kann sehr günstige Finanzierungsbedingungen für sein Vorhaben nutzen. Die heutigen Zinssätze liegen oft nur bei einem Viertel oder Fünftel der zum Beispiel vor zehn Jahren üblichen Konditionen”, sagt Mirjam Mohr.

Ursächlich für die aktuellen Zinsprognosen ist laut Interhyp-Zinsbericht vor allem die Pandemie-Entwicklung. Nachdem sich im dritten Quartal eine schnelle Erholung der Wirtschaft abgezeichnet hatte, haben die europaweiten Lockdowns ab Anfang November die Hoffnungen wieder gedämpft. Zusätzlich reagieren die Märkte nervös mit Blick auf die Auswirkungen des US-Wahlergebnisses – beziehungsweise auf den Umgang damit. Staaten und Notenbanken versuchen mit Soforthilfen und einer weiterhin expansiven Geldpolitik die Konjunktur und die Inflation anzukurbeln, so Interhyp.

Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot u.a. mit “marktEINBLICKE Auf die Schnelle” (Wochentags) und “marktEINBLICKE D-A-CH Rundschau” (Samstags).

Bildquelle: Pixabay / bernswaelz