Aufpassen! Wenn vom Euro nur 47 Cent bleiben…

Bildquelle: markteinblicke.de

Es ist jedes Jahr ein besonderes Datum: Ab welchem Tag arbeiten wir für den eigenen Geldbeutel und nicht mehr für das Steuersäckel des Bundes? In diesem Jahr ist es heute, am 12. Juli 2016 um genau 14.44 Uhr so weit.

Laut Berechnungen des Bundes der Steuerzahler arbeiten dann die Bürger und Betriebe im Land ab dem Steuerzahlergedenktag, genau an diesem Nachmittag, wieder für ihr eigenes Portemonnaie. Das gesamte Einkommen, das die Steuer- und Beitragszahler vor diesem Datum erwirtschaftet haben, wurde rein rechnerisch an den Staat abgeführt.

Damit liegt die Volkswirtschaftliche Einkommensbelastungsquote im Jahr 2016 bei voraussichtlich 52,9 Prozent. Von jedem verdienten Euro bleiben also nur 47,1 Cent übrig.

Mehrheit empfindet die Steuerbelastung als zu hoch an

Wenn wundert es, dass diese Zahl beim Steuerzahl wenig positiv aufgenommen wird. Laut einer Umfrage des Bundes der Steuerzahler empfindet eine Mehrheit von 77 Prozent die eigene Belastung als „zu hoch“.

Das ist ein klarer Auftrag an die Politik! Zu Beginn der vierteljährlichen Erhebungen, im März 2015, waren es noch 63 Prozent. Wo genau und wie sehr der Staat die Bürger belastet, belegt „Das Belastungsbarometer 2016“.

Die wichtigsten drei Punkte aus Sicht des Bundes der Steuerzahler sind ein Ende des Soli, eine Absenkung der Grundsteuer sowie der Abbau der kalten Progression. Alles in allem nichts wirklich Neues. Die Forderungen werden seit geraumer Zeit erhoben – passiert ist allerdings nichts. Wenn´s läuft, dann läuft´s…

Für Aktienanleger hat der Steuerzahlerbund indes leider gar nichts zu bieten. Wahrscheinlich weil das Thema definitiv nicht mehrheitsfähig ist. Dabei gäbe es sehr viel zu gewinnen.

Steuerzahlergedenktag und der kleine Trost

Erinnern Sie sich noch an die Spekulationsfrist? Früher war es üblich, dass bei langen Aktienhaltezeiten die Gewinne steuerfrei waren. Sprich, wer seine Aktien länger als ein Jahr gehalten hat, konnte die Kursgewinne ohne Abzug einstreichen, lediglich die Dividende musste versteuert werden.

Man stelle sich nur mal vor, welchen Effekt diese Gesetzesänderung im derzeitigen Umfeld hätte. Aktien wären mit einem Mal die Anlageform Nummer eins, vor allem für den langfristigen Vermögensaufbau. Was würden da nur die ganzen Riester-und anderen Finanzprodukte-Makler sagen…?

Aber die goldenen Zeiten dürften wohl nicht mehr zurückkommen. Daher muss man sich als Aktienanleger mit den Gegebenheiten arrangieren. Da die Rendite mit der Assetklasse Aktien langfristig jedoch stimmt, macht auch der Steueranteil die Vorteile der Anlageform nicht zunichte. Sehen Sie das vielleicht zumindest als kleinen Trost an…

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre markteinblicke.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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