Salesforce vor möglicher Slack-Übernahme: Fehlinvestition oder genialer Schachzug?

Bildquelle: Slack

Der Kommunikationsdienst-Dienst Slack (WKN: A2PGZL / ISIN: US83088V1026) wird als großer Profiteur der Corona-Krise gehandelt. Denn durch den verstärkten Trend hin zum Arbeiten von zu Hause aus nutzen immer mehr Menschen Slack, um sich mit ihren Kollegen online auszutauschen. Deswegen ist das 2009 in Vancouver, Kanada, gegründete Unternehmen nun offenbar als Übernahmeziel des SAP-Konkurrenten Salesforce (WKN: A0B87V / ISIN: US79466L3024) auserkoren worden, was sich auch an der Börse niederschlug.

Nachdem das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider über Gespräche zwischen den US-Unternehmen berichtete, legte die Aktie von Slack Technologies im New Yorker Mittwochshandel um 24 Prozent zu. Die beiden Unternehmen äußerten sich bislang aber nicht zu den Übernahme-Gerüchten.

Übernahmepreis von mehr als 20 Mrd. US-Dollar

Dem Bericht des Wall Street Journal zufolge dürfte Salesforce für Slack im Falle einer Übernahme einen Preis zahlen, der über dem jüngsten Börsenwert von rund 17 Mrd. US-Dollar liegt. Durch den jüngsten Kurssprung der Slack-Aktie könnte sich der Übernahmepreis aber sogar auf deutlich mehr als 20 Mrd. US-Dollar belaufen.
Das würde für Salesforce den bislang größten Zukauf in der bisherigen Unternehmensgeschichte bedeuten. Ob es zu dieser Übernahme tatsächlich kommt, ist aber noch vollkommen offen.

Pionier im Cloud Computing

Salesforce ist einer der größten Konkurrenten des DAX-Konzerns SAP und ist vor allem auf Software für das Kunden-Management spezialisiert, die im Vertrieb von Unternehmen zum Einsatz kommt. Der US-Konzern gilt als einer der Pioniere im Cloud Computing, einem der Mega-Trends im Technologiebereich.

Der bisher teuerste Zukauf von Salesforce war im Jahr 2019 der Daten-Analyse-Spezialist Tableau Software, der rund 15 Mrd. US-Dollar kostete. Slack zählte in den zurückliegenden Jahren zu den Aufsteigern im Tech-Bereich. Die Kommunikationsplattform ist für Mitarbeiter in vielen Unternehmen zu einem Ersatz der E-Mail-Kommunikation geworden.

Digitale Kommunikation immer wichtiger

Da digitale Kommunikationskanäle während der Corona-Krise immer wichtiger wurden, konnte die Slack-Aktie zwischen Januar und Juni zeitweise um über 80 Prozent auf 36,50 Euro zulegen, brach in den folgenden Monaten bis Mitte November aber wieder auf rund 21 Euro ein. Trotz des jüngsten Kurssprungs in den Bereich der 32er-Marke notiert die Aktie immer noch deutlich unter dem Jahres-Top und verzeichnet damit seit Jahresanfang einen Kursgewinn von rund 60 Prozent.

Sinnvolle Erweiterung des Produktportfolios

Im Vergleich zum Kommunikations-Konkurrenten Zoom Video Communications (WKN: A2PGJ2 / ISIN: US98980L1017) fällt der Kursanstieg damit aber noch moderat aus, denn dieser verbucht seit Jahresanfang ein beeindruckendes Kursplus von über 550 Prozent. Deshalb wäre Slack mit einem Börsenwert von aktuell rund 20 Mrd. US-Dollar für Salesforce derzeit ein noch relativ günstiger Zukauf, der das Produktportfolio von Salesforce sinnvoll erweitern würde.

Expansionskurs

Salesforce startete als Anbieter von Software für das Kunden-Management, baute sein Geschäftsfeld aber im Laufe der Jahre um andere Werkzeuge für den Unternehmensbereich aus – von der Personalverwaltung bis hin zu webbasierten Datenbanken und Social-Media-Monitoring-Tools. Salesforce könnte deshalb durch die Übernahme von Slack zu Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) aufholen. Der Software-Konzern ist nämlich mit seinem Kommunikationsprogramm „Teams“ in diesem Bereich bereits positioniert.

Beeindruckende Kurs-Rallye

An der Börse ging es für Salesforce in den vergangenen Jahren steil nach oben. Auf Zehnjahressicht verbucht die Aktie einen Kursgewinn von im Schnitt 26 Prozent pro Jahr. Setzt das Unternehmen den bisherigen Wachstumskurs fort, steht einer Fortsetzung der bisherigen Kurs-Rallye nichts im Wege. Die Aktie ist eine klare Kaufempfehlung im US-Tech-Bereich.

Anleger, die auf eine Fortsetzung der Kurs-Rallye der Salesforce-Aktie setzen und sogar überproportional an einem Kursanstieg partizipieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelzertifikate auf der Long-Seite an (WKN: MA1J4L / ISIN: DE000MA1J4L8) an.

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