Stilikone James Bond – 25 Filme im Geheimdienst Ihrer Majestät

James Bond (Daniel Craig) and Paloma (Ana de Armas) in NO TIME TO DIE, an EON Productions and Metro-Goldwyn-Mayer Studios film

Seit nunmehr sechs Jahrzehnten prägt eine Figur die weltweite Filmlandschaft: James Bond alias 007. Im Geheimdienst Ihrer Majestät geht er auf die Jagd nach Schurken und Bösewichten. Das ganze stets gepaart mit Stil, Witz und Eleganz. Mit seinem Auftreten, seinen Reisezielen, aber auch seinem technischen Equipment ist er meist seiner Zeit voraus oder zumindest ein Trendsetter. Insofern ist James nicht nur eine Filmfigur, sondern auch eine Stilikone, die in vielen Bereichen einen ganz besonderen Stil einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Im Herbst 2021 kommt nun endlich (nach mehreren Verschiebungen) der 25. Offizielle 007 in die Kinos: Keine Zeit zu sterben. Grund genug die Stilikone James Bond einmal unter die Lupe zu nehmen.

Die Bond-Schauspieler sind immer gut gekleidet. (Bildquelle: Universal Pictures)

Immer gut gekleidet

James Bond ist bekannt als der gut gekleidete Superagent, der in jeder Situation seine Nerven behält und dabei immer unverschämt gut aussieht. Seine Maßanzüge, die immer perfekt sitzen – im Casino, beim Abseilen aus dem Hubschrauber oder nach einer wilden Verfolgungsjagd – sind seit dem ersten Bond im Jahr 1962 das Markenzeichen von 007. Wie die technischen Gadgets, die Bond-Girls, die Widersacher und die schönen Autos, gehört eine stilvolle edle Garderobe zu dem Geheimagenten in spezieller Mission einfach dazu. Im Laufe der Filmgeschichte haben die Schneider seiner Anzüge immer wieder gewechselt und den Look von 007 geprägt.

Anthony Sinclair macht Sean Connery zum Gentleman

Der erste Bond-Anzug stammte von Anthony Sinclair im Jahr 1962. Der Londoner Maßschneider lieferte die Anzüge für Sean Connery in all seinen Bond-Filmen – Dr. No, Liebesgrüße aus Moskau, Goldfinger, Man lebt nur zweimal und Diamantenfieber. Der damals unbekannte Sean Connery verwandelte sich durch den Look von Anthony Sinclair in einen stylischen gepflegten Typen, der bis heute die Figur James Bond geprägt hat – ein Gentleman unter den Geheimagenten. Da der Schauspieler Sean Connery das Tragen von Anzügen nicht gewohnt war, ließ man ihn diese vor dem Dreh Tag und Nacht tragen, damit er eins damit wurde. Der Schnitt der Anzüge entsprach dem seit 30 Jahren gängigen Standard-Look für Londons West End Schneider mit geringen Abweichungen. Die Anzüge in gedeckten Farben wie Marineblau und Grau waren klassisch und zeitlos. Einer der bekanntesten Anzüge ist der graue Dreiteiler aus Goldfinger 1964, gewählt zum zweitgrößten Anzug der Filmgeschichte. Der moderne Nachfolger des original Bond-Anzugs kann heute bei Mason & Sons in Auftrag gegeben werden.

Sogar im Film wird James Bond fotografiert. (Bildquelle: Universal Pictures)

Dimi Major entwirft einmal für Goerge Lazenby

Der englische Schneider Dimi Majors kleidete den australischen James Bond-Darsteller George Lazenby im Jahr 1969 für den Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ ein. Obwohl er nur für einen Film tätig war, hinterließen seine zeitlosen Anzüge für Lazenby, die im typischen englischen Bespoke Suit-Style passgenau gefertigt wurden, bleibenden Eindruck. Herausragend war der cremefarbene Anzug im Stil der 60er Jahre, der im Gegensatz zu den bisherigen Blau- und Grautönen eine ganz neue Farbe in Spiel brachte.

Cyril Castle verpasst Roger Moore modischen Look

Als der Londoner Roger Moore 1973 mit „Leben und Sterben lassen“ in die Rolle des smarten Geheimagenten schlüpfte, begann eine neue Ära. Da sich Roger Moore privat gerne modisch kleidete, brachte er neue Einflüsse in die Rolle des 007 ein. Die bisher sehr klassischen zeitlosen Anzüge wandelten sich zu etwas lockereren Varianten. Der Schneider Cyril Castle verpasste dem Protagonisten ein- und zweireihige Anzüge in coolen Stadtfarben und wärmeren Erdtönen. Immer passend zur Szene gekleidet verkörperte James Bond einen stilvollen Genießer, der an jedem Ort in jeder Situation passend gekleidet ist. Die Outfits der Siebziger Jahre waren weniger zeitlos als seine Vorhänger. Bond war hier schon auch einmal im Safarianzug, mit offener Weste oder ganz ohne Sakko nur mit einem bunten Hemd zu sehen. Trotz dem modischen Touch blieben die Outfits von 007 elegant und bequem. Der Lieblingsanzug von Roger Moore war der blaue Mohairanzug aus „Der Mann mit der goldenen Pistole“. Dazu kombiniert trug er schwarze Slipper, einen schwarzen Gürtel, ein hellblaues Hemd mit umgedrehten Manschetten und eine rote Seidenkrawatte.

Douglas Hayward kleidet Roger Moore klassisch

Im Film Octopussy 1983 wurde Roger Moore von der Mayfair-Legende Douglas Hayward, dem ehemaligen Partner von Dimi Major, ausgestattet. Haywards Anzüge zeichnen sich durch mittelbreite Revers des Sakkos und einer moderaten Breite der Hosenbeine aus. Kennzeichnend sind seine Soft-Shoulder Anzüge, die an die späten 70er Jahre angelehnt sind. Der Superagent geht in diesem Film wieder mit Doppelreiher und dreiteiligen Anzügen auf die Reise. Die Bond-Schauspieler sind immer gut gekleidet.

Auch im Pullover hinterlässt James Bond bzw. Pierce Brosnan einen guten Eindruck (Bildquelle: Universal Pictures)

Brioni: Italienische Luxusmode für Pierce Brosnan und Daniel Craig

Pierce Brosnan wird 1995 mit „Golden Eye“ der neue James Bond. Für alle vier Bond-Filme mit dem irischen Schauspieler entwarf das italienische Luxus-Modeunternehmen Brioni die Anzüge. Auch Daniel Craig wurde in seinem ersten Bond-Film Casino Royale von Brioni ausgestattet. Brioni ist ein Traditionshaus mit Sitz in den Abruzzen, das 1945 von dem auf der Savile Row ausgebildeten Schneider Nazareno Fonticoli und dem Designer Gaetano Savini in Rom gegründet wurde. Brioni fertigt Herrenanzüge im Luxuspreissegment von Hand. Viele Stars tragen Brioni bereits seit den 50er Jahren, darunter bekannte Gesichter wie Clark Gable, John Wayne, Gary Cooper oder Henry Fonda. Nach Pierce Brosnan, der den Brioni-Anzug perfekt repräsentierte, setzte Daniel Craig die Brioni-Zusammenarbeit in Casino Royale fort, wo er unter anderem in der berühmten Pokerszene einen Smoking von Brioni trägt. Seit 2011 befindet sich das Traditionshaus im Besitz des französischen Mode- und Accessoire-Konzerns Kering.

Tom Ford wird offizieller Ausstatter von Daniel Craig

Tom Ford ist der offizielle James Bond Ausstatter seit Daniel Craigs zweitem Film „Ein Quantum Trost“. Für den US-Designer Tom Ford verkörpert die Figur James Bond seine Anzüge perfekt – den modernen Mann mit Eleganz und Stil und Liebe zum Luxus. Für die nachfolgenden Filme Skyfall und Spectre war Tom Ford als Modedesigner mit an Bord. Auch für den 25. James Bond „Keine Zeit zu sterben“ soll Tom Ford wieder Ausstatter des Geheimagenten sowie weiterer Schauspieler sein. Auf den ersten veröffentlichten Werbefotos des neuen Films in London war Daniel Craig bereits mit dem neuen Tom Ford Anzug zu sehen. Er trug ihn ebenfalls, als Prinz Charles das Filmset besuchte. Ein Anzug von Tom Ford im 007-Style kostet um 3.000 Euro.

Prince Charles besucht die Dreharbeiten. (Bildquelle: Universal Pictures)

Massimo Alba liefert Cordanzug für Daniel Craig

James Bond wird in “Keine Zeit zu sterben“ allerdings nicht nur in Tom Ford Anzügen zu sehen sein. In einem Trailer sieht man den Superagenten in einem sandfarbenen Cordanzug. Der italienische Designer Massimo Alba lieferte den sportiven Zweiknopfanzug aus weichem Babycord auf Anfrage des Filmteams. Massimo Alba hat sechs Geschäfte in Italien und beliefert im Großhandel 130 Geschäfte weltweit. Laut dem Designer stehen moderne Männer auf Kleidung, die entspannt geschnitten ist und aus weichen hochwertigen Materialien besteht, die die Persönlichkeit des Trägers zur Geltung bringen. Und Persönlichkeit hat James Bond ja wahrlich genug. Der Anzug stammt aus der gängigen Kollektion von Massimo Alba und wurde nicht speziell für den Film entwickelt.

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