Weingeflüster mit dem Herzog: Vorrat für die Winterzeit

(Bildquelle: Weingut Herzog von Württemberg)

Den Winter verbinden wir meist mit kurzen Tagen, Zeit zu Hause, Zeit für ein gutes Buch am flackernden Kaminfeuer, idealerweise mit einem guten Rotwein.

Im Weinbau hat jede Zeit seinen besonderen Charme

Auch im Weinbau hat jede Zeit seinen besonderen Charme. Wer aber glaubt, dass ein Winzer im Winter viel Zeit hat, um vor dem Kamin zu sitzen, der irrt gewaltig. Im Weingut und im Weinberg starten direkt nach der Weinlese schon die Vorbereitungen für den neuen Jahrgang.

Sollen im kommenden Jahr Rebflächen neu bestockt werden, so muss dies direkt nach der Lese entschieden werden. Der Weinberg wird dann noch im Herbst gerodet werden, das bedeuet alle alten Rebstöcke, Stickel und Drahtanlagen entfernt werden, so dass sich der Boden über den Winter erholen kann, um dann im April neu bepflanzt zu werden. Ein Rebstock bleibt zwischen 30 und 35 Jahren im Boden, dann werden die Erträge immer geringer und somit steht eine Erneuerung an.

Bildquelle: Deutsches Weininstitut (DWI)

Die Wahl der Rebsorte

Das bedeutet für uns Winzer, dass die Entscheidung über die Wahl der Rebsorte reiflich überlegt sein muss, denn die erzeugten Weine sollen im nächsten Vierteljahrhundert auch verkauft werden. Ein rebstock ist nach Pflanzung frühestens nach 2-3 Jahren im Ertrag. Wenn wir also dieses Jahr entscheiden eine neue Rebsorte zu pflanzen, werden wir erst 4 Jahre später den Wein auf die Flasche bringen können. Schnellen Trends zu folgen ist in der Weinbranche somit nicht möglich, zumindest was die Rebsorten betrifft.

Aber gerade in Corona-Zeiten, in der neue Ideen, neue Techniken (ich kämpfe immernoch mit Zoom und Team-meetings) und zum Teil auch die Neuerfindung der unterschiedlichen Branchen in Windeseile voran schreiten und nötig sind, ist für mich die langlebigkeit im Weinbereich durchaus erfreulich. Vor Jahren haben wir Merlot gepflanzt, heute einige Jahre später und auch verlässlich die nächsten 15-20 Jahre, kann ich diesen herrlichen Rotwein in den Wintermonaten genießen. Feinwürzig und kräftig und facettenreich – was will man mehr! Ich hoffe, auch Sie haben sich einen verlässlichen Vorrat für die Winterzeit angelegt.

Bildquelle: Weingut Herzog von Württemberg

Ein Rotwein-Tipp

Wer noch etwas ganz Feines sucht: Unser Dux-Rotwein-Cuvée Jahrgang 2017 ist ein Tipp. Wir sind stolz, dass er Gewinner des Deutschen Rotweinpreises in der Kategorie „Cuvées“ geworden ist. Dieser Wein wird nur in besonderen Jahrgängen erzeugt und wechselt dabei die Sortenzusammensetzung.

Beim 2017er Jahrgang waren Cabernet, Syrah sowie Merlot und Spätburgunder im Spiel. Ein kleiner Teil der Trauben wurde bewusst lang am Stock gelassen. Diese hochreifen und teilweise eingetrockneten Beeren wurden separat geerntet. Sie haben der Cuvée noch mehr Tiefe und reife Tannine verleihen. Durch den im neuen Eichenholzfass aus den herzoglichen Wäldern ist ein kraftvoller Wein mit Duft nach Waldbeeren, Kirsche und Pflaume entstanden. Nicht nur an den Festtagen ein absoluter Hochgenuss!

Ihr Michael Herzog von Württemberg

Der Sohn von Carl Herzog von Württemberg und Diane Herzogin von Württemberg trat nach seinem Studium an der Fachhochschule für Landwirtschaft im Jahr 1997 in das Weingut der Familie ein. Das Weingut Herzog von Württemberg, im Jahr 1677 gegründet, befindet sich bei Schloss Monrepos in Ludwigsburg und ist seit 1986 im VDP (Verband der Prädikatsweingüter e.V.). Der Traubenadler auf jeder Flasche ist das Erkennungszeichen.

www.weingut-wuerttemberg.de

Bilder: Weingut Herzog von Württemberg