IBM und der teure Dauerumbau

Bildquelle: Pressefoto IBM

Zuletzt stellten mit IBM (WKN: 851399 / ISIN: US4592001014) und Intel (WKN: 855681 / ISIN: US4581401001) zwei alte Hasen aus der US-Tech-Branche ihre neuesten Quartalsergebnisse vor.

Software und Internet sind Trumpf

Sowohl Intel als auch IBM hatten in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten, sich auf neue Technologien einzustellen. In den Anlegerfokus gerieten vor allem Tech-Werte wie Alphabet (WKN: A14Y6H/ ISIN: US02079K1079), Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) oder Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) mit Bezug zu Software und Internet, während es Hardwarekonzerne schwerer hatten.

Während Intel mit seinen Chips im Geschäft im Smartphones und Tablets bei weitem nicht die Erfolge wie im Fall von Desktop-PCs einfahren konnte, hatte es auch IBM in seinem traditionellen Geschäft mit Großrechnern und Servern alles andere als einfach.

Neue Märkte im Blick

Zwar versucht Big Blue immer stärker auf Wachstumsbereiche wie Cloud Computing, Datenanalyse oder Künstliche Intelligenz umzusteigen, die großen Erfolge beim Umsatzwachstum lassen jedoch weiter auf sich warten. Und nun kam auch noch die weltweite Corona-Pandemie als Belastungsfaktor hinzu.

Angesichts der Marktunsicherheiten halten sich Firmen mit Investitionen im Bereich IT zurück. Selbst bei den Softwareverträgen musste IBM damit leben, dass corona-bedingt auf kürzere Laufzeiten zurückgegriffen wurde.

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Enttäuschung auf der Umsatzseite

Im Schlussquartal 2020 lagen die konzernweiten Umsatzerlöse bei 20,37 Mrd. US-Dollar. Ein Rückgang in Höhe von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Gewinn je Aktie schrumpfte von 4,71 US-Dollar im Vorjahr auf nun 2,07 US-Dollar.

Während die Markterwartungen auf der Gewinnseite geschlagen wurden, lagen die Umsatzerlöse unterhalb der durchschnittlichen Analystenprognose in Höhe von 20,67 Mrd. US-Dollar. Zudem generierte IBM den vierten Umsatzrückgang in einem Quartal in Folge.

Deutlicher Gewinnrückgang

Der Konzern hat seit Jahren mit Schwächen auf der Umsatzseite zu kämpfen und befindet sich regelrecht im Dauerumbau. Im vierten Quartal 2020 sorgten die Umbaukosten dafür, dass der Nettogewinn um 66 Prozent auf 1,3 Mrd. US-Dollar schrumpfte.

Der letzte radikale Schritt sieht die Abspaltung des IT-Infrastruktur-Geschäfts vor, während immer wieder kleinere und größere Übernahmen in den Bereichen Hybrid Cloud und Künstliche Intelligenz getätigt werden.

FAZIT

Es ist schon eine ganze Weile her, dass IBM an der Börse für Begeisterung sorgen konnte. Allein für 2020 weist die IBM-Aktie einen Kursverlust von 6 Prozent aus, während andere Tech-Werte trotz Corona-Delle auf neue Höchststände klettern konnten.

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Enttäuschend ist auch der Umstand, dass Big Blue nicht nur Corona zu schaffen macht, sondern der Dauerkonzernumbau bisher nicht für die erhofften Früchte auf der Umsatzseite sorgen konnte. Mit einem Wachstum von 10 Prozent auf 7,5 Mrd. US-Dollar fiel im vierten Quartal auch die Umsatzentwicklung im Zukunftsbereich Cloud enttäuschend aus.

Eine gute Nachricht gibt es dann aber doch. Mit einem 2021er-KGV von 11,6 bleibt die IBM-Aktie für Schnäppchenjäger und Turnaound-Trader interessant. Zumal der Konzernumbau irgendwann doch noch zum Erfolg führen könnte.

Anleger, die von einem Comeback von IBM überzeugt sind, können mit einem Long Mini Future (WKN: VP9YA6 / ISIN: DE000VP9YA67) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto IBM Deutschland