Selbst die Börsen-Ikone Warren Buffett rückte von seiner anfänglichen Skepsis gegenüber Technologienunternehmen ab. Während er vor einiger Zeit noch verlauten ließ, nicht in neue Technologien zu investieren, da er diese nicht verstehe, änderte sich seine Sichtweise komplett und so ist das „Orakel von Omaha“ mittlerweile einer der größten Investoren bei Apple.
In jüngster Zeit bezeichnete sich Buffett selbst als Fan des iPhone-Herstellers. Seither investierte sein Unternehmen Berkshire Hathaway mit weit über USD 100 Mrd. massiv in das kalifornische Technologienunternehmen. Die Aktien von Apple machen inzwischen rund 50 Prozent seines umfangreichen Aktienportfolios aus. Aber nicht nur Apple, sondern viele weitere Online-Plattformen gehören inzwischen zu den wertvollsten Unternehmen.

Monopolstellung einer der Erfolgsfaktoren
Den Begriff des Burggrabens (englisch: moat) für monopolartige Unternehmen prägte unlängst Warren Buffett. Dies versuchte er metaphorisch durch folgende Frage zu verdeutlichen: Was würde es kosten, Coca-Cola auf der grünen Wiese neu aufzubauen?
Eine Antwort auf Buffets Frage ist sicherlich sehr schwierig bzw. der Preis für ein entsprechendes Vorhaben dürfte astronomisch sein. Dennoch könnte man der Investorenlegende erwidern, dass es schließlich auch Wettbewerber von Coca-Cola wie Pepsi gibt, denen es in der Vergangenheit gelungen ist, die Monopolstellung von Coca-Cola zu brechen.
Im Bereich der Plattform- und Technologienunternehmen ist es um ein vielfaches schwieriger, ein vergleichbares Konkurrenzunternehmen zu etablieren, um dem Platzhirschen einen Teil seines Marktanteils zu entreißen. Eine Tatsache, die zumindest zum Teil an dem von Buffett beschriebenen Burggraben liegt.
Aus diesem Grund gibt es beispielsweise in verschiedensten Technologiesektoren das eine dominierende Unternehmen. So gibt es beispielsweise den führenden Smartphone-Hersteller (Apple (WKN:Â 865985 / ISIN: US0378331005)), das dominierende soziale Netzwerk (Facebook (WKN:Â A1JWVX / ISIN: US30303M1027)), eine herrschende Suchmaschine (Google, Alphabet (WKN:Â A14Y6H / ISIN: US02079K1079)), eine herausragende E-Commerce-Plattform (Amazon (WKN:Â 906866Â / ISIN: US0231351067)) und einen Softwarehersteller (Microsoft (WKN:Â 870747Â / ISIN: US5949181045)), der das Standardbetriebssystem anbietet.
Gemeinsam belegen diese Branchenprimusse die obersten Plätze der wertvollsten Unternehmen der Welt und vereinen eine Marktkapitalisierung von USD 5.379 Mrd.

Digitale Ökosysteme
Was all diese Firmen vereint ist die digitale Plattform, welche daher auch als digitales Ökosystem bezeichnet wird. Doch was sind die dahinterliegenden Strategien und Charakteristika der Plattform-Unternehmen, welche aktuell die Finanzmärkte dominieren? Sehr anschauliche Beispiele hierfür liefern die historische Geschäftsentwicklungen und die Börsenbewertungen von Microsoft und Apple.
Bereits in den 1980er-Jahren machte Apple als der Innovator im Computer-Sektor auf sich aufmerksam. Die Multimedia-Funktionen und die grafischen Benutzeroberflächen von Apple setzten neue Maßstäbe, während der Konkurrent Microsoft noch auf kryptische Kommandozeilenoberflächen in seinem Betriebssystem setzte.
Der Hype an der Börse um Apple war allerdings nur kurzfristig, da Microsoft einen wichtigen Vorteil gegenüber Apple hatte. Die Offenheit des Microsoft Kosmos erlaubte es Drittentwicklern, eine einzigartige Auswahl an Software für das Betriebssystem bereitzustellen. Dadurch entwickelte sich Microsoft zur führenden PC-Plattform und es entstand ein PC-Ökosystem, dem Apple aufgrund seines geschlossenen Ansatzes nichts entgegenzusetzen hatte…
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