Der Daimler-Stern wird wieder aufpoliert

Bildquelle: Pressefoto Daimler

Wer Aktionär bei Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) ist, hat die Nachricht in der vergangenen Woche mit großem Interesse gelesen. Der schwäbische Autobauer-Konzern will sich aufspalten. Das Traditionsunternehmen plant ein Spin-Off des Truck & Bus-Geschäfts und will die neue Sparte noch dieses Jahr an die Börse bringen. Auch wenn manche Probleme dadurch nicht wegfallen – die Lösungen schauen jetzt anders aus, Angestellte und Aktionäre sollten davon profitieren.

Modeerscheinung Spin-Off

Spin-Offs sind in den vergangenen Jahren immer mehr in Mode gekommen. Der Profi unter den DAX-Konzernen ist Siemens. Doch en Münchnern gibt der Erfolg Recht. Angefangen bei Infineon bis Siemens Energy.

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Der Plan dürfte auch bei Daimler funktionieren. Beide „neuen“ Unternehmen, die Pkw-Sparte (künftig unter Mercedes-Benz firmiert) und die Truck-Sparte sind in Bereichen tätig, die sich technologisch und strukturell verändern (werden). Warum da nicht mit einer jeweils einzeln gesehen stärkeren Nettoliquidität im Markt aktiv sein?

Zweimal Stern im DAX?

Ähnlich wie beim IPO von Siemens Energy soll der Mehrheitsanteil von Daimler Truck an die heutigen Daimler-Aktionäre übertragen werden. Daimler strebt etwas vollmundig den Gang in den DAX mit der Truck-Sparte an – aber warum eigentlich nicht? Ende 2021 soll der Börsengang erfolgen, dann wird man schauen, was die Market-Cap ist und bekanntlich gibt es ja dieses Jahr im September die DAX-Reform…

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Abseits davon kommt die Daimler-Spaltung bei den Investoren gut an. Der Spruch „an der Börse wird die Zukunft gehandelt“ spiegelt sich in den jüngsten Kursgewinnen der Daimler-Aktie wider. Analysten feiern geradezu in den letzten Tagen die Aktie. Kursziele von 80 Euro wurden genannt. In einem sind sich die Analysten ziemlich einig:

Das Spin-Off macht den Konzern an sich agiler und lässt vor allem auch auf eine Neubewertung der Daimler-Aktie hoffen. Aktuell ist diese mit einem 2021-KGV von 10,5 bewertet, die Dividendenrendite der Schwaben liegt bei mehr als 3,6 Prozent – auch wenn per se nichts davon bei den Aktionären ankommen wird. Dennoch, die 2020er-Zahlen des gesamten Konzern lassen hoffen – auch und vor allem Anteilseigner.

FAZIT

Wer gut vor einem Jahr nach dem Corona-Crash der geprügelten Daimler-Aktie Quarantäne in seinem Depot gewährt hat, kann sich heute auf die Schultern klopfen. Auf Sicht von einem Jahr wurden aus 10.000 Euro so ganz leise mehr als 17.000 Euro. Und das Daimler im Gegensatz zum Öko-Börsenliebling Geld mit Autos und nicht mit CO2-Zertifiakten verdient – das dürfte der Konzern künftig mit zwei Unternehmen zeigen.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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