An der Frankfurter Börse ist der DAX in den vergangenen Wochen ins Stocken geraten. Auf der einen Seite wirken die nach wie vor andauernde Corona-Pandemie und der zweite Lockdown in Deutschland belastend. Auf der anderen Seite machen die angelaufenen Impfstoff-Kampagnen aber auch Mut, dass die Corona-Talsohle bald durchschritten sein könnte. Übergeordnet zeigen die Trendpfeile für den DAX aber weiterhin klar nach oben, weshalb hier in den kommenden Monaten neue Rekordstände möglich sind.
Allianz-Aktie dürfte weiter klettern
Die Folgen der Corona-Pandemie schlugen sich auch in den jüngsten Geschäftszahlen der Allianz (WKN:Â 840400 / ISIN: DE0008404005) nieder. Der operative Gewinn sank 2020 auf Jahressicht um neun Prozent auf 10,8 Mrd. Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn brach um 14 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro ein.
Konzernchef Bäte peilt Rekordergebnis an
Grund hierfür waren Corona-bedingte Versicherungsschäden in Höhe von rund zwei Mrd. Euro. Insbesondere die pandemiebedingte Schließung von Betrieben, die Absage von Großveranstaltungen und Ausfälle in der Kreditversicherung belasteten das Ergebnis, das allerdings trotzdem besser ausfiel, als von Branchenexperten erwartet wurde.
Für das laufende Jahr 2021 peilt Konzernchef Oliver Bäte schon wieder ein Rekordergebnis an. So hat das DAX-Unternehmen bei seinen Geschäftskunden teils deutlich an der Preisschraube gedreht und sich von unrentablen Verträgen getrennt. Bäte rechnet mit einem operativen Gewinn von elf bis 13 Mrd. Euro. Die Allianz-Aktie dürfte deshalb den im Jahr 2009 gestarteten Aufwärtstrend weiter fortsetzen.
HVB Mini Future Bull auf Allianz | |
WKN | HR34M1 |
ISIN | DE000HR34M16 |
Emissionstag | 10. November 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | HypoVereinsbank/UniCredit |
Nestlé will Gewinnmarge kontinuierlich verbessern
Dank einer florierenden Nachfrage nach Tierfutter und Gesundheitsprodukten hat sich Nestlé (WKN:Â A0Q4DC / ISIN: CH0038863350) in der Corona-Krise besser als erwartet geschlagen und rechnet deshalb damit, auch im neuen Jahr 2021 weiter zu wachsen. Auch wegen des rasanten Wachstums im E-Commerce legten die Erlöse 2020 organisch um 3,6 Prozent zu (84,3 Mrd. Schweizer Franken).
Das bedeutete den höchsten Umsatzstand seit fünf Jahren. Vorstandschef Mark Schneider baut den weltweit führenden Lebensmittelkonzern, der mit seinen vielen beliebten Marken wie beispielsweise Nescafe, Maggi, Purina und Kitkat in den Supermärkten rund um den Globus quasi omnipräsent ist, schon seit Jahren um und setzt dabei verstärkt auf Trendprodukte wie vegane Burger und gesunde Nahrungsmittel, die mit Milliardenzukäufen weiter ausgebaut werden sollen.
Nestlé profitierte 2020 davon, dass die Verbraucher in der Corona-Krise immer stärker auf bekannte Marken und auf als besonders gesund beworbene Produkte zurückgreifen. Für 2021 geht CEO Schneider von einem organischen Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich aus. Die operative Gewinnmarge soll sich 2021 kontinuierlich moderat verbessern.
Long Mini Future auf Nestlé | |
WKN | VA1E5Y |
ISIN | DE000VA1E5Y4 |
Emissionstag | 9. April 2018 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Vontobel |
Mowi
Der größte Zuchtlachskonzern der Welt Mowi (WKN:Â 924848 / ISIN: NO0003054108) präsentierte am vergangenen Donnerstag die neuesten Geschäftszahlen, die gemischt ausfielen. Vor allem wegen der zweiten Corona-Pandemie-Welle und gesunkener Lachs-Preise verringerte sich der Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 3,8 Mrd. Euro.
Unter dem Strich stand dabei nur noch ein Gewinn von 119 Mio. Euro zu Buche, nach einem Gewinn von 476 Mio. Euro im Vorjahr. Positives gab es dagegen von der Produktionsseite aus zu vermelden. Mit einer Erntemenge von 440.000 Tonnen Lachs und einer Produktionsmenge von 540.000 Tonnen Lachsprodukte wurden neue Rekordmarken aufgestellt.
Daran zeigt sich, dass der Trend hin zu einer höheren Nachfrage nach gesünderen Speisen und Fisch-Lebensmitteln ungebrochen ist. Deshalb bestehen gute Chancen, dass auch die Aktie von Mowi den langfristigen Aufwärtstrend weiter fortsetzt. Das nächste Kursziel ist hier das Allzeithoch vom Dezember 2019 bei 23,70 Euro.
Mowi Mini-Future Long | |
WKN | MF466K |
ISIN | DE000MF466K2 |
Emissionstag | 13. März 2018 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Morgan Stanley |
Sartorius – der Dauerhöhenflieger
Der Pharma-Zulieferer Sartorius (WKN:Â 716563 / ISIN: DE0007165631) blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2020 zurück und will seine Investitionen im laufenden Jahr kräftig ausbauen. Der im MDAX und im TecDAX notierte Konzern, der als heißer DAX-Kandidat gehandelt wird, steigerte den Umsatz 2020 auf Jahressicht um 28 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro.
Unter dem Strich verbesserte sich der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 44 Prozent auf 226 Mio. Euro. Der Corona-Impfstoff-Wettlauf hat dem Labor-Zulieferer einen Boom beschert. Das Unternehmen beliefert Impfstoff-Produzenten mit Spezialfiltern, Zellkultur-Medien und analytischen Instrumenten. Wegen der hohen Nachfrage will Sartorius in diesem Jahr 400 Mio. Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten stecken.
An der Börse gehört die Sartorius-Aktie schon seit Jahren zu den Höhenfliegern aus dem Pharma-Bereich. So kletterten die Papiere in den zurückliegenden zehn Jahren im Mittel um sensationelle 53 Prozent pro Jahr. Die Kurs-Rallye dürfte weitergehen, denn der Konzern will den Umsatz bis 2025 auf fünf Mrd. Euro knapp verdoppeln.
BEST Turbo-Optionsscheine auf Sartorius | |
WKN | SD2Y7A |
ISIN | DE000SD2Y7A5 |
Emissionstag | 14. Januar 2021 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Société Générale |
thyssenkrupp – Totgesagte leben länger
Diese Nachricht sorgte in der vergangenen Woche für einen Paukenschlag: thyssenkrupp (WKN:Â 750000Â / ISIN: DE0007500001)Â hat den Abschied vom Stahl abgeblasen. Der Essener Industriekonzern und Liberty waren sich nicht über den Kaufpreis für das riesige Stahlwerk in Duisburg und die anderen Standorte einig geworden. Deshalb hatte thyssenkrupp die Gespräche am zurückliegenden Mittwoch abgebrochen.
Nach dem Ende der Gespräche über einen Verkauf der Stahlsparte will thyssenkrupp seinen Traditionskern nun im Alleingang sanieren. Nach der Verkaufsabsage hat die thyssenkrupp-Chefin Martina Merz jetzt zwei Optionen. Entweder die Stahl-Sparte bleibt Teil des Konzerns, oder der Bereich wird ausgegliedert und geht als eigenständiges Unternehmen an die Börse.
Merz hat mit der Absage an Liberty nach dem Verkauf des Aufzugsgeschäfts für über 17 Mrd. Euro damit das zweite Ausrufezeichen beim Konzernumbau gesetzt, wobei ihr auch die wieder anziehende Stahlkonjunktur geholfen haben dürfte. thyssenkrupp hatte beim Start in das neue Geschäftsjahr wieder Gewinne verbucht.
thyssenkrupp Unlimited Long | |
WKN | PF5SJ2 |
ISIN | DE000PF5SJ22 |
Emissionstag | 8. Januar 2021 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | BNP Paribas |
Bildquelle: Pressefoto ThyssenKrupp