Weltfrauentag: Finanzen sind wichtig

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Der 8. März ist Internationaler Frauentag. Seit mehr als 100 Jahren stehen an diesem Tag Frauenrechte und Gleichberechtigung der Geschlechter im Fokus. Auch wenn die Gleichberechtigung heute in vielen Lebensbereichen des Alltags auf einem guten Weg ist – bei den Finanzen ist es laut Experten noch mit dem Status „Nachholbedarf“ versehen.

Frauen verdienen im Schnitt weniger als Männer

Zum einem beim Thema Gehalt. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes verdienen Frauen im Schnitt noch immer 19 Prozent weniger als Männer im gleichen Job („Gender Pay Gap“). Auch wenn die bereinigten Daten laut Mercer deutlich darunter liegen, ergibt sich eine große Lücke. Dies setzt sich auch beim Alterseinkommen fort. Auch hier ergibt sich eine große Lücke zwischen weiblichen und männlichen Renten.

Nach Ansicht von Pia Bradtmöller von J.P. Morgan Asset Management, ist es gerade für Frauen wichtig, einen Überblick über ihre Finanzen zu haben und zu wissen, womit sie im Alter rechnen können. Wer sich mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzt, kann einige hartnäckige Irrtümer in Bezug auf die Geldanlage aus dem Weg räumen – das ist umso wichtiger, da diese Irrtümer Frauen im Laufe eines Lebens ein Vermögen kosten können. Zwei gängige Irrtümer sind beispielsweise schöne gängige Verallgemeinerungen:

Ein Irrtum: Es ist falsch zu sagen, dass Frauen sich grundsätzlich nicht für die Geldanlage interessieren. Bildquelle: Pixabay / geralt

Irrtum: Frauen interessieren sich nicht für Geldanlage

In einer paneuropäischen Studie zum Spar- und Anlageverhalten von Frauen, die J.P. Morgan Asset Management unter mehr als 3.000 Frauen in acht Ländern durchgeführt hat, zeigte sich deutlich, dass über 50 Prozent der befragten Frauen bereits investieren oder es zumindest in Betracht ziehen, zu investieren. „Zwar nutzen aktuell weniger als 30 Prozent der deutschen Frauen die Chancen des Kapitalmarktes, aber es ist falsch zu sagen, dass Frauen sich grundsätzlich nicht für die Geldanlage interessieren“, erläutert Pia Bradtmöller.

Irrtum: Anlegen ist nur etwas für Reiche (Frauen)

Ebenfalls interessant dieses: 30 Prozent der deutschen Frauen geben demnach an, dass sie nicht in Wertpapieren anlegen, weil sie keine großen Beträge zur Verfügung haben. Sie glauben also, sie müssten bereits ein Vermögen besitzen, um am Kapitalmarkt zu investieren.

Zudem würden 32 Prozent der befragten europäischen Frauen erst dann investieren, wenn sie genug Geld als „eiserne Reserve“ zur Verfügung haben. „Es ist sinnvoll und wichtig, Rücklagen gebildet zu haben, bevor man anfängt, sein Erspartes am Kapitalmarkt anzulegen“, so Pia Bradtmöller. Doch sie führt auch weiter aus, dass ein solcher „Notgroschen“ die Lebenshaltungskosten für drei bis sechs Monate abdecken sollte – aber auch nicht mehr. Das heißt, sobald diese Summe angespart ist, gibt es keinen Hinderungsgrund mehr, das Thema Wertpapiere anzugehen.

Börse: Der Frauen-Anteil unter den Aktionären hat zuletzt zugenommen. Bildquelle: Pressefoto Börse Stuttgart

„Frauen agieren oft beständiger“

Auch das Deutsche Aktieninstitut appelliert zum Internationalen Frauentag am 8. März an Frauen, sich selbstbewusst um ihre Finanzen zu kümmern. Frauen wünschen sich oftmals Geldanlagen, die Sinn machen. Sie interessieren sich häufiger für ökologische oder ethische Geldanlagen. Aktien sind hier absolut kein Widerspruch. „Der Weg zur selbstbestimmten Arbeit und eigenem Geld war für Frauen in Deutschland lang. Die errungenen Freiheiten gilt es zu nutzen und das Beste daraus zu machen“, wünscht sich Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts.

Dabei sollten Frauen durchaus selbstbewusst ans Werk gehen, so Bortenlänger: „Frauen agieren oft beständiger. Sie springen weniger von einer Geldanlage zur anderen, sind nicht kurzfristig orientiert auf der Jagd nach der noch besseren Rendite.“

Zuletzt mehr Frauen mit Aktienengagement

In den jüngst veröffentlichten Aktionärszahlen des Deutschen Aktieninstituts zeigt sich demnach erfreulicherweise bereits ein solides Plus beim Aktienengagement von Frauen. Die Zahl der Aktiensparerinnen stieg laut DAI um 650.000. Allerdings sind damit Frauen weiterhin in einem viel geringeren Maße in Aktien investiert als Männer. Denn: 4,5 Millionen Frauen und 7,9 Millionen Männer hatten 2020 Aktien, aktienbasierte Fonds oder ETFs im Depot.

FAZIT: Mehr Frauen sollten anfangen, ihr Geld breitgestreut und langfristig auch in Aktien zu sparen, wünscht sich daher Bortenlänger und ermuntert Frauen: „Suchen Sie gezielt Fonds oder ETFs aus, sparen regelmäßig und bleiben dabei. Das zahlt sich für Sie aus. Denn Aktien sind das Mittel der Wahl für einen erfolgreichen Vermögensaufbau und eine solide Altersvorsorge.“