Fahrrad fahren ist gesund, hilft gegen Stress und ist für manchen auch die einzige Option, um ein bisschen die eigene Fitness zu verbessern. Für viele war und ist in der Corona-Pandemie das Fahrrad aber nicht nur das Sportgerät der Stunde, sondern viele folgten auch dem Trend weg von den öffentlichen Verkehrsmitteln, was die Mobilität zur Arbeit angeht.
E-Bikes erobern das Alltagsbild
Vor allem die neue Generation der E-Bikes eroberte zuletzt das Alltagsbild auf den Radwegen und werden bei manchem sogar zum „Dienstfahrtzeug“. E-Bikes unterscheiden sich in ihrer Bauart, ihrer Ausstattung und ihrem Antrieb und sprechen verschiedene Zielgruppen an.
Legt man eher kurze Entfernungen in der Stadt zurück, ist man Pendler, Genussradler, plant man lange Radtouren oder will man sich auf ein Offroad-Abenteuer begeben – für jeden gibt es das passende Gefährt. Doch auch der klassische Drahtesel erfreut sich unverändert starker Beliebtheit.

Dunkelziffer bei Räderdiebstählen sehr hoch
Wo gefahren wird, wird leider auch gestohlen. Aus dem Corona-Jahr 2020 gibt es noch keine aktuellen Daten, aber die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik des vorangegangenen Jahres 2019 sind nur bedingt gut. Mehr als 290.000 Drahtesel wurden bundesweit gestohlen. Da dies nur die gemeldeten Fälle sind, darf davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegen dürfte.
Wer in der Fahrradhochburg Deutschlands, der Studentenstadt Münster, unterwegs ist, sollte besonders aufpassen. Münster gehört nach Leipzig und vor Bremen zu den risikoreichsten Städten für Zweiradfahrer. Doch nicht nur in den drei genannten Städten macht es Sinn, als Radeigentümer sein Gefährt zu versichern.
Eine Hausratversicherung ist nicht alles
Laut den deutschen Versicherern lohnt sich für viele der mehr als 60 Millionen Radler in Deutschland der Abschluss einer Fahrradversicherung, denn der Durchschnittspreis eines Drahtesels steigt von Jahr zu Jahr – auch wegen der beliebten E-Bikes.
Viele Radler sind oft der Meinung, dass eine Radversicherung unnötig sei, da das Zweirad ja in der Regel über die Hausratversicherung abgedeckt ist. Das stimmt, über diese ist der sogenannte Einbruchdiebstahl von Fahrrädern gedeckt, wenn sie aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen werden.

Meisten Diebstähle nicht versichert
Doch der Schutz vor Schaden und Diebstahl außerhalb der eigenen vier Wände, der sogenannte einfache Diebstahl, muss dann mit einem Zusatz in der Hausratsversicherung versichert werden – denn genau dort finden statistisch gesehen die meisten Diebstähle statt.
Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) haben von Millionen an Hausratversicherungsverträgen in Deutschland nur rund 40 Prozent die Fahrradklausel eingeschlossen.
Teure Bikes sollten versichert sein
Dass man nun das alte Fahrrad, welches vielleicht gebraucht gekauft oder gar geschenkt wurde, nicht unbedingt mit einem umfassenden Schutz gegen Diebstahl in der Hausratversicherung oder gar mit einer speziellen Fahrradversicherungen schützen möchte, leuchtet ein.
Jedoch sollte man als Besitzer eines teuren (E-)Bikes über eine solche Versicherung nachdenken. In einer solchen Police sind der Verlust oder die Beschädigung des versicherten Bikes durch Diebstahl ebenso versichert wie auch unter anderem Verwechslung, Brand oder Unfälle aller Art.
Polizei rät: Gutes Schloss und Codierung

Wer einmal eine Versicherung abgeschlossen hat, sollte dennoch achtgeben. Generell gilt, dass ein „Fahrrad durch ein eigenständiges Fahrradschloss gegen Diebstahl gesichert werden muss, wenn Sie es draußen abstellen. Fest am Fahrrad verbaute Rahmenschlösser gelten nicht immer als eigenständige Schlösser“, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Wer zudem sein Rad von der Polizei codieren lässt, hat noch eine zusätzliche sichtbare Abschreckung für Diebe. Einzelne Versicherer geben sogar Rabatte, wenn das Rad codiert ist oder sich über GPS orten lässt. Chips dafür haben manche modernen Bikes schon an Bord.
Die Polizei geht noch weiter und rät, nur auf stabile Bügel- und Panzerkabelschlösser zurückzugreifen, die getestet und geprüft wurden, beispielsweise durch den Verband der Schadensversicherer (VdS). Als Faustregel beim Schlosskauf gilt: 5 bis 10 Prozent des Neupreises des Fahrrads sollte dem Besitzer ein Schloss wert sein. Und: Je leichter und teurer ein Rad, desto schwerer und teurer sollte das Schloss sein. Bei Amazon* findet man eine große Auswahl an hochwertigen Fahrradschlössern.
Modern und easy: Der Fahrradpass per App
Das Anlegen eines sogenannten Fahrradpass ist ebenfalls hilfreich, in dem alle relevanten Fahrraddaten – Rahmennummer, detaillierte Beschreibungen und der Kaufpreis – enthalten sind. Ein solcher Fahrradpass ist auch ganz einfach als App verfügbar und wird auch von jeder Versicherung gerne gesehen.
Ein interessantes Pilotprojekt hat derweil der ADAC mit der Fahrrad-Versicherung Click & Go ins Leben gerufen. Es handelt sich hierbei um eine Fahrradversicherung, die man unterwegs per App aktivieren kann und welche nur zeitlich begrenzt (maximal 24 Stunden pro Aktivierung) benutzt werden kann. Wer abends sich mit Freunden in der Innenstadt treffen und sein Fahrrad genau bei diesem Termin dabei hat und es vor der Kneipe versichert haben möchte, kann per App einen zeitlichen Versicherungsschutz abschließen.

Die ADAC-Rad-Versicherung für Münchner
Einfach App runterladen, ein Foto vom abgeschlossenen Fahrrad vor Ort in der App hochladen und auf das Schlosssymbol klicken. Die ADAC Fahrrad-Versicherung kostet nur dann etwas, solange der Schutz in der App aktiv ist.
Der Versicherungsbeitrag ist abhängig vom Anschaffungsjahr und vom aktuellen Zeitwert des Fahrrads plus der Versicherungsdauer. Bei einem Zeitwert von 500 Euro und einer Versicherungsdauer von einer Stunde zahlt der Radler 0,22 Euro. Aktuell ist diese Versicherung jedoch lediglich für Fahrradfahrer in München benutzbar.
Wie man sich auch entscheidet, der Anruf bei der Hausratsversicherung und das Überprüfen, bis zu welcher Summe ein Fahrraddiebstahl versichert ist, sollte für Radfahrer obligatorisch sein. Inwieweit für da eigene (E-)Bike dennoch eine teure Fahrradversicherung vonnöten ist, kommt auf den Kaufpreis des Rades und auf das eigene Sicherheitsbedürfnis an.
Bildquelle: Pixabay / juergen-polle // *Amazon-Partnerlink