TUI & Co: Reisebranche gibt alles

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Die gesamte Reisebranche erlebt aufgrund der Pandemie und den damit einhergehenden Restriktionen die wohl schlimmste Krise. Hotels, Airlines und Reiseveranstalter mussten herbe Verluste hinnehmen und teilweise um ihre Existenzen kämpfen. Jedoch lässt sich aufgrund der jüngsten Entwicklung in der Branche wieder wachsender Optimismus bei den Reiseveranstaltern erkennen. Denn gerade die positiven Meldungen bezüglich der Zahl der Geimpften, als auch die Aufhebung von Reisebeschränkungen, lässt die Reiseindustrie hoffen. Gerade der Online-Reiseveranstalter Expedia und der Reiseanbieter TUI könnten die großen Gewinner dieser Entwicklung sein.

Expedia profitiert vom Tourismus in den USA

Der, an der Anzahl an Buchungen gemessene, größte Online-Reiseveranstalter Expedia (WKN: A1JRLJ / ISIN: US30212P3038) musste aufgrund der Pandemie, erhebliche Rückgänge im Geschäftsjahr 2020 hinnehmen. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres fielen die Buchungen, im Vergleich zum Vorjahr, um stolze 67 Prozent auf insgesamt USD 7,57 Mrd.. Auch der Unternehmensumsatz, inklusive der Tochtergesellschaft trivago, sank im selben Zeitraum, um 67 Prozent auf rund USD 920 Mio..

Trotz der schlechten Ergebnisse kann das US-amerikanische Unternehmen momentan vom Impftempo und der damit verbundenen höheren Nachfrage an Reiseaktivitäten in den USA profitieren.

Laut einer Studie von Goldman Sachs stehen den Amerikanern bis zum Sommer 2021 Ersparnisse von rund USD 2,4 Bio. zur Verfügung, welche nun unter anderem für Reisen und andere Aktivitäten verwendet werden könnten. Alleine in den ersten Tagen im Februar dieses Jahres wurden enorm viele Reisen, Tourismus-Aktivitäten, Kreuzfahrten sowie Flüge und Mietautos über Expedia gebucht.

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Noch liegt der Fokus auf Inlandsreisen

Durch die hohe Unsicherheit in Bezug auf Reisebeschränkungen einzelner Länder ist es nicht verwunderlich, dass das Destinationsziel der Buchungen sich stark auf Inlandsreisen beschränkt.

Demnach wurden vor allem Reisen innerhalb der USA oder Reisen nach Mexiko, in die Karibik oder nach Costa Rica gebucht. Auch in Deutschland wurden, vor allem nach der Aufhebung der Risikowarnung für die Balearen-Insel Mallorca, vermehrt Reisen und Flüge gebucht. Dabei setzen die Kunden des Reiseveranstalters vor allem auf flexible Stornierungsmöglichkeiten.

Die Aktie der Expedia Group konnte sich seit dem Jahrestief am 18.03.2020 wieder erholen. Durch die neuen Entwicklungen und dem damit verbundenen Nachfrageanstieg an Reisen, Flügen und Hotels, erreichte die Aktie zuletzt neue Höchststände. Auch Peter Kern, der CEO der Expedia Group ist zuversichtlich, dass aufgrund der steigenden Zahl an Impfungen mehr Buchungen in den kommenden Monaten getätigt werden. Dabei spielt neben den im Voraus gebuchten Sommer- und Herbst-Reisen, der Trend zu Inlandsreisen eine wichtige Rolle.

Öffnung Mallorcas gibt TUI Auftrieb

Dem weltgrößten Reiseanbieter TUI (WKN: TUAG00 / ISIN: DE000TUAG000) macht die Pandemie schwer zu schaffen. Von einem Tag auf den anderen kam der globale Reiseverkehr zum Erliegen, was dem Konzern, zu dem 400 Hotels, 18 Kreuzfahrtschiffe und 1.600 Reisebüros gehören, in die wohl schwerste Krise der Geschichte einbrachte. Um eine Insolvenz abzuwenden wurde der TUI-Konzern mit Hilfspaketen in Milliardenhöhe unterstützt.

Bereits im Frühjahr letzten Jahres wurde der Reiseanbieter als erstes deutsches Großunternehmen mit einem Darlehen in Höhe von über EUR 1,8 Mrd. unterstützt. Ende September folgte das zweite Hilfspaket an den Konzern. Diesmal erhielt TUI EUR 1,2 Mrd. in Form eines zweiten Darlehens sowie einer Anleihe, die der Bund in eigene Anteile am Konzern umwandeln kann. Inklusive des dritten Hilfspakets belaufen sich die Staatshilfen auf bislang rund EUR 3 Mrd., mit denen versucht wurde, eine Pleite des Reiseveranstalters zu verhindern…

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