Österreichische Post: Licht und Schatten

Bildquelle: © W. Streitfelder für Österreichische Post AG

Die Aktie der Österreichischen Post (WKN: A0JML5 / ISIN: AT0000APOST4) wurde im Corona-Jahr 2020 kräftig zurückgeschlagen. Doch in den vergangenen Monaten legte der ATX-Titel an der Börse eine steile Kletterpartie hin, im Zuge der zuletzt neue Kaufsignale generiert worden sind.

Die aktuelle Kurs-Rallye zeigt, dass viele Anleger den Logistiker zu den klaren Gewinnern der Pandemie zählen, schließlich hat diese für einen E-Commerce- und damit auch Paket-Boom gesorgt. Und das schlug sich auch in den jüngsten Geschäftszahlen des teilstaatlichen Konzerns nieder, die aber gemischt ausfielen.

Paket-Flut

Während das Briefgeschäft wegen einer deutlich geringeren Zahl von Werbesendungen 2020 auf Jahressicht um sieben Prozent auf 1,2 Mrd. Euro nachgab und sich das Filialgeschäft um 20 Prozent auf 64,7 Mio. Euro reduzierte, glänzte das Paketgeschäft mit einem Umsatzzuwachs von 44 Prozent auf 913,6 Mio. Euro. Dank des letzteren Bereichs kletterten die Erlöse insgesamt 2020 auf Jahressicht um acht Prozent (2,2 Mrd. Euro).

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Bank99 belastet vorerst

Unter dem Strich wurde aber ein Rückgang des Nettogewinns um 20 Prozent auf 115,3 Mio. Euro verbucht. Hauptgrund für den Ergebniseinbruch war laut der Österreichischen Post die im April 2020 neu gestartete Bank99, die im ersten Jahr Anlaufverluste von knapp 40 Mio. Euro verursachte. Mit der Bank99 will der Konzern nach der Scheidung von der Bawag auf eigene Rechnung weiterhin Bankdienstleistungen anbieten, womit 70.000 Kunden bereits im ersten Jahr gewonnen werden konnten.

Laut der Österreichischen Post muss die Bank99 die derzeitige Kundenanzahl um das Drei- bis Vierfache steigern, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. Dies solle in etwa drei Jahren geschafft werden. Im laufenden Jahr wird aber noch mit weiteren Verlusten von über 30 Mio. Euro gerechnet.

Kräftiger Umsatzzuwachs erwartet

Was die weiteren Aussichten des Konzerns anbelangt, gibt sich die Österreichische Post sehr zuversichtlich. Demnach wird für 2021 ein Umsatzanstieg von acht bis zehn Prozent und eine Ergebnisverbesserung um zehn Prozent angepeilt.

Neues Kaufsignal

Nachdem die Aktie der Österreichischen Post im Oktober vergangenen Jahres ein Zwischentief bei rund 27 Euro markierte, startete eine neue Erholungs-Rallye. Dabei legte der Kurs bis zum Montag dieser Woche auf 38,30 Euro zu, was den höchsten Stand seit dem April 2019 und damit ein starkes Kaufsignal bedeutete (aktuell: 38,25 Euro).

Hier liegen die nächsten Kursziele

Das nächste Kursziel ist das 2018er-Jahreshoch bei 42 Euro. Oberhalb würde dann das 2015er-Top bei 47 Euro in den Fokus rücken. Die Aktie hat dementsprechend noch deutlich Luft nach oben.

Anleger, die von weiteren Kurssteigerungen bei der Österreichische-Post-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA4YCR / ISIN: DE000MA4YCR5) gehebelt profitieren.

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