Was das Mietendeckel-Urteil für Vonovia und Deutsche Wohnen bedeutet

Bildquelle: Pressefoto Vonovia SE / Foto: Simon Bierwald

Im deutschen Immobilienbereich wurde am Donnerstag ein Paukenschlag vermeldet: Der zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe hat mit dem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss das Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin auch als Berliner Mietendeckel bekannt für mit dem Grundgesetz unvereinbar und deshalb nichtig erklärt.

Der seit dem 23. Februar 2020 geltende Mietendeckel wurde also als verfassungswidrig eingestuft. Von dem Mietendeckel unter anderem Vonovia (WKN: A1ML7J / ISIN: DE000A1ML7J1), der eigenen Angaben nach führende Immobilienkonzern in Deutschland, betroffen.

Vonovia will auf Mietnachzahlungen verzichten

Der in Bochum ansässige Konzern, dem über 400.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich gehören, erklärte am Donnerstag trotzdem, auf Mietnachzahlungen zu verzichten. Laut dem Vonovia-Chef Rolf Buch war die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts folgerichtig, außerdem sei der Mietendeckel nicht geeignet, die Probleme auf dem Berliner Wohnungsmarkt zu lösen.

Buch zufolge seien Mieterinnen und Mieter, die durch die Folgen der Corona-Pandemie in Sorge um ihren Arbeitsplatz sind, jetzt zusätzlich verunsichert. Vonovia habe sich deshalb entschieden, keine Mieten nachzufordern, die dem Konzern jetzt wegen der Entscheidung rechtlich zustehen würden.

Laut dem CEO setzt Vonovia mit der Zusage an die Mieterinnen und Mieter auf Mietnachforderungen von bis zu 10 Mio. Euro verzichten zu wollen, ebenfalls ein Signal, dass es keine weitere Eskalation rund um bezahlbares Wohnen in der Hauptstadt geben darf.

Vonovia-Aktie: Aufwärtstrend dürfte sich fortsetzen

Die Nachricht vom Donnerstag zum Mietendeckel sorgte bei der Vonovia-Aktie für einen Kursgewinn von zeitweise rund 1 Prozent (aktuell: 58,12 Euro), was zeigt, dass Anleger das Urteil des Bundesverfassungsgerichts positiv aufnahmen.

Setzt sich der Kursanstieg fort, sollte hier in Kürze das Allzeithoch vom September 2020 bei rund 63 Euro angesteuert werden. Der seit dem Börsengang im Jahr 2013 laufende Aufwärtstrend dürfte sich weiter fortsetzen.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Wohnen

Deutsche Wohnen: Aktie gefragt

Deutlich kräftiger fiel der Kursgewinn am Donnerstagvormittag bei der Aktie von Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C / ISIN: DE000A0HN5C6) aus. Hier stand zwischenzeitlich ein Plus von rund vier Prozent zu Buche. Der Immobilienkonzern besitzt etwa 155.000 Wohnungen. Mit 114.000 Wohnungen in Berlin ist die Deutsche Wohnen hier der größte private Vermieter.

Im Vorfeld der Einführung des Mietendeckels erklärte der Konzern, dadurch Mieteinbußen zu erwarten. Angekündigte Sanierungsmaßnahmen und Neubauinvestitionen wurden deshalb auf den Prüfstand gestellt. Ob der Konzern ebenfalls auf Mietnachzahlungen verzichten wird, ist noch nicht bekannt. Eine Stellungnahme zum Bundesverfassungsgerichts-Urteils dürfte in Kürze folgen.

Aktie vor neuem Kaufsignal

Die Aktie der Deutsche Wohnen (aktuell: 45,17 Euro) könnte den im Jahr 2010 gestarteten übergeordneten Aufwärtstrend jetzt weiter fortsetzen. Hier würde es das nächste Kaufsignal geben, wenn der Sprung über das Rekordhoch vom November 2020 bei 47 Euro gelingt. Die Aktien von Deutsche Wohnen und Vonovia bleiben dementsprechend aussichtsreich.

Anleger, die von der Fortsetzung des Aufwärtstrends bei der Vonovia-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC9H1L / ISIN: DE000MC9H1L4) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Wer dagegen bei der Deutsche-Wohnen-Aktie gehebelt auf weiter steigende Kurse setzen möchte, hat ebenfalls mit einem passenden Long-Zertifikat (WKN: MA2S8D / ISIN: DE000MA2S8D4) die Möglichkeit dazu.

Bildquelle: Pressefoto Vonovia SE / Foto: Simon Bierwald