Wann, wenn nicht jetzt?

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Liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht kann sich der eine oder die andere von Ihnen noch an den niederländischen Entertainer Rudi Carrell erinnern. Der Sänger, Schauspieler und Showmaster, dessen Todestag sich im Juli 2021 bereits zum 15ten Mal jährt, hat vor allem in den 1970ern mit der Spieleshow „Am laufenden Band“ ganz Deutschland unterhalten. Und im Jahr 1975 zudem einen Hit gelandet, als er die Frage „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ musikalisch vertonte. Das, also Sommer, wäre aktuell natürlich deutlich verfrüht, allerdings wäre ich schon froh, wenn wir überhaupt erst einmal einen vernünftigen Frühling bekämen.

Während ich nämlich über die Neuinterpretation des alten Carrell-Songs nachsinne, zieht am Horizont die nächste Wolkenwand auf, die eher Schnee und Graupel als das von Eduard Mörike schon 1829 beschriebene „flatternde blaue Band“ verheißt. Von zartem Grün jedenfalls erst einmal kaum eine Spur, und das gilt in gewisser Weise auch für den Verlauf in dieser Handelswoche. Der DAX zumindest trat über weite Strecken auf der Stelle, denn die Musik spielte zunächst andernorts:

New York, New York

An der Wall Street knallten wieder einmal die Sekt- bzw. Champagnerkorken, nachdem der Start in die Berichtssaison Mitte der Woche noch besser als erwartet ausfiel. Die mit maximaler Spannung erwarteten Zahlen der US-Großbanken JP Morgan, Goldman Sachs, und Wells Fargo zum ersten Quartal fielen derart gut aus, dass es auch für Dow Jones & Co direkt nach oben ging. Der Nasdaq 100 schaffte ebenfalls ein neues Allzeithoch, nachdem der Kryptohändler Coinbase im Tech-Index einen fulminanten Börsengang aufs Parkett legte.

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Das US-amerikanische Unternehmen, dem als erste Krypto-Handelsplattform der Sprung (übrigens per Direktplatzierung) an die Nasdaq gelang, startete mit einem Referenzpreis von 250 US-Dollar pro Aktie in den Tag und verabschiedete sich mit einem Schlusskurs von 328,28 US-Dollar in den Feierabend; zwischenzeitlich waren die Papiere sogar bis auf 429,52 US-Dollar geklettert. Zur Feier des Tages erklomm der Bitcoin-Kurs übrigens auch gleich das nächste Rekordhoch, kein schlechter Auftakt, wenngleich die naturbedingt enge Korrelation von Coinbase zu Bitcoin & Co sicherlich für eine gewissen Preis-Dynamik nach oben und unten sorgen dürfte, in Zukunft. War sonst noch was?

Kurz und bündig

Ja, klar! Denn während es der DAX noch eher ruhig angehen ließ, nahmen die Nebenwerte im MDAX in dieser Woche Fahrt auf. Und schoben den Index so direkt auf ein neues Allzeithoch oberhalb von 33.200 Punkten. Und siehe da, auch der DAX legt zum Wochenausklang die eine, entscheidende Schippe oben drauf und notiert zum heutigen Redaktionsschluss bereits auf einem neuen Rekordstand bei 15.338 Zählern. Damit behalten alle Chartmarken aus der Vorwoche ihre Gültigkeit:

auf der Oberseite deckelt die obere Trendkanalbegrenzung mit der 16.000er-Marke das Kursgeschehen, nach unten stützen die Haltezonen bei 15.200/15.000 sowie die 14.500er-Schwelle und die 14.000er-Barriere. Kurz und bündig, aber im Gegensatz zur weiterhin ungelösten K-Frage der Union (Entscheidung vielleicht am Wochenende?) und der zu einer bundesgesetzlich verankerten Notbremse (Diskussion darüber in vollem Gange) liegt marktseitig derzeit kaum etwas im Unklaren!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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