Sparen nach Zahlen – aber richtig!

Bildquelle: markteinblicke.de

Geldanlegen ist grundsätzlich betrachtet nicht schwer. Jeder der einen Führerschein hat dürfte zumindest die Basis ohne Probleme verstehen und umsetzen können. Womit wir beim Hauptproblem beim Anlegen wären: Dem Willen sich an selbst gesetzte Regeln zu halten.

Die Basis des Geldanlegens lässt sich auf drei Regeln reduzieren. Der Fondsverband BVI hat dazu jüngst eine spannende Pressemitteilung zum Thema veröffentlicht, die wir hier kommentiert wiedergeben wollen.

Politische Ereignisse können zuweilen heftige Kursausschläge an den Börsen verursachen. Doch Sparer sollten keineswegs versuchen, den Börsen mit hektischen Wertpapierkäufen und -verkäufen ein Schnippchen zu schlagen, sondern sich vielmehr an drei Regeln halten, um nicht dem Herdentrieb zu erliegen. Denn bei der Geldanlage sind ein kühler Kopf und eine Langfriststrategie gefragt. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften hin.

Regel Nummer eins: persönliche Anlagestrategie bestimmen
Sparer sollten auf Basis ihrer eigenen Risikopräferenzen und Anlageziele zunächst ihre persönliche Anlagestrategie festlegen. Dabei sollten sie – wenn nötig mit einem Berater – eine Gewichtung der Anlageklassen bestimmen. Als Faustformel gilt jeweils 30 Prozent in Aktien, Anleihen und Immobilien sowie 10 Prozent als Barreserve. Welche Mischung letztlich gewählt wird, hängt von den persönlichen Zielen und der Lebenssituation ab. Wer beispielsweise bereits über eine eigene Immobilie verfügt, sollte mit dem übrigen Geld stärker Aktien und Anleihen oder entsprechende Fonds berücksichtigen. Sind die Ersparnisse auf die drei Anlageklassen verteilt, sollten Sparer an dieser Strategie konsequent festhalten und sich nicht von kurzfristigen Ereignissen beirren lassen.

Diese genannte Faustformel bereitet uns beiden doch etwas Magenschmerzen.

Zwar mag sie in vielen Fällen der Realität entsprechen, aber deswegen muss sich ja nicht richtig sein. Unser Hauptkritikpunkt sind die 30 Prozent Immobilieninvestment. Ein Privatanleger wird bereits mit seiner selbstgenutzten Immobilie diesen Wert erreichen oder sogar überschreiten. Als Klumpenrisiko liegen so gesehen also die eigenen vier Wände schon schwer im eigenen Vermögens-Portfolio. Daher sollte man daher unbedingt weitere Investments in dieser Anlageklasse vermeiden. Wie dann am Ende die individuelle Zusammensetzung aussieht, entscheidet die individuelle Realität. Bei vielen wird die eigene Immobilie der Ankerpunkt sein, um den sich die anderen Investments ranken.

Regel Nummer zwei: regelmäßig sparen
Wer monatlich einen Teil seines Einkommens zusätzlich zur Seite legen kann, sollte dies gemäß seiner Anlagestrategie auch tun. Mit einem einfachen Sparplan auf Fonds können Sparer schon mit kleinen monatlichen Beträgen ein Wertpapiervermögen bilden. Investmentfonds sind einfach und flexibel. Die Sparer bestimmen, wie viel sie monatlich sparen möchten und in welche Fonds das Geld fließen soll. Das können aktive Fonds sein, die in Aktien, Immobilien, Anleihen investieren oder passive Fonds, im Fachjargon ETFs genannt. Wer regelmäßig einen fixen Betrag beispielsweise in einen Aktienfonds investiert, macht sich zudem von den Stimmungsschwankungen an den Börsen unabhängig. Bei hohen Kursen erhalten die Sparer weniger Fondsanteile und bei niedrigen Kursen automatisch mehr Anteile für das gleiche Geld.

ETF-Sparen halten wir für sinnvoll. Klassische Aktienfonds sind unserer Ansicht nach aufgrund der Verwaltungs- und Managementgebühren wenig(er) geeignet. Wenn es schon Aktien sein sollen, besteht auch die Möglichkeit des Aktien-Sparens. Viele Direktbanken bieten dieses „in Raten kaufen“ bereits an. It´s so easy…

Regel Nummer drei: Anlagestrategie regelmäßig überprüfen
Sollten größere Vermögen etwa aus einer Erbschaft oder dem Verkauf einer Immobilie anfallen, sollte die bisherige Anlagestrategie allerdings kritisch hinterfragt werden. Oftmals ändern sich mit größeren Vermögen auch die Lebenssituation und entsprechend die persönlichen Anlageziele und Risikopräferenzen; meist steht dann eher der Kapitalerhalt im Vordergrund und nicht der Vermögensaufbau.

Die Anlagestrategie sollte immer wieder neu ausgerichtet werden. Da stimmen wir zu. Aber nichts ist so teuer wie regelmäßige Änderung der Strategie! Einmal getroffene Entscheidungen sollten beibehalten werden, denn der Anlageerfolg zeigt sich oftmals erst nach längerer Zeit.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre markteinblicke.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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