Börse & Kunst: Rendite mit Lebensart machen

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Das Thema Börse ist spannend. Es geht um Geld, Macht, Gier, Gewinner und Verlierer. Zumindest wenn man sich bekannten Filme wie „Wall Street“ oder „Margin Call“ anschaut. Deshalb ist das Thema auch in der Kunst zuhause. Der Big Apple mit der New York Stock Exchange an der Wall Street ist von vielen Künstlern ebenso aufgegriffen worden, wie das Thema Geld an sich. Wer Börsen-Fan ist, kann sich mit einem kleinen bis hin zum großen Budget daran erfreuen – und am Ende natürlich mit dem einen oder anderen Werk langfristig eine gute Rendite einfahren. Wir haben uns zwei Künstler ausgesucht. Deutsch und amerikanisch, Pop-Art und Skulpturen, low and high budget.

Devin Miles – the Man with the Airbrush-Gun

Devin Miles, gilt als seiner der wichtigsten Vertreter der deutschen zeitgenössischen Pop-Art. Wer schon einmal eine AIDA-Kreuzfahrttour gemacht hat, wird auf der Galerie an Bord seinen Bildern bestaunt haben. Er arbeitet mit dem Siebdruck als Technik. Dabei verwendet in erster Linie gebürstete Aluminiumtafeln als Medium.

Mit manchmal mehr als 20 Sieben bringt er seine Motive auf. Zusätzlich übermalt er sie und besprüht sie mit der Airbrush-Pistole. Seine Motive haben in mit der Welt des amerikanischen und europäischen Kinos der 1950er- und 1960er-Jahre zu tun. Fans von Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Romy Schneider, James Dean oder Steve McQueen kommen auf ihre Kosten.

Kunst muss einem in erster Linie gefallen, dann ist die Rendite mit ausgewählten Objekten sekundär. (Bildquelle: unsplash / Mike Von)

Kunstmäzen Reinhold Würth hat David Miles im Portfolio

Neben den Porträts von Stars widmet sich Miles auch ikonischen Objekten wie der Ein-Dollar-Note oder der Fassade der New Yorker Börse. Die Werke von Miles werden international ausgestellt, seit 2015 ist Miles in der Sammlung des Unternehmers und Kunstmäzens Reinhold Würth vertreten. Wer sich mit Devin Miles näher beschäftigt, wird sehen, dass seine Kunst „bezahlbar“ ist.

Die kleinen handgeformten Acryl-Stücke „One Dollar Note“ gibt es bereits unter 250 Euro, größere Stücke wie „the Bull“, „Money Talks“, „One Dollar im 180cm-Hochformat oder auch Porträts-Arbeiten von Monroe & Co. werden derweil teilweise im mittleren bis oberen vierstelligen Euro-Bereich gehandelt.

Jeff Koons und der Raum zwischen Kunst und Kitsch

Eine ganz andere Liga ist Jeff Koons. Der 1955 in York, Pennsylvania geborene Jeff Koons ist der teuerste lebende Künstler unserer Zeit. Erst studierte er Kunst in den 1970er-Jahren, arbeitete dann einige Jahre im Museum of Modern Art und auch als Warenbörsen-Broker im Rohstoffhandel in New York, um seine Werke selbst finanzieren zu können.

Inspiriert von Marcel Duchamps, Salvador Dalí, Pablo Picasso und Andy Warhol wurde er zum Shootingstar der Neo-Pop Art. In seinen Werken verarbeitet Jeff Koons Alltagsgegenstände, die oftmals einen starken Bezug zur Kindheit haben. Er imitiert sie, verfremdet sie, überhöht sie, sexualisiert sie oder gruppiert sie mit Werbung, Fotografien oder Comics zu großformatigen Collagen. Selbst wer kein Interesse an Kunst hat, wird im Jahre 2019 von der Versteigerung seiner Edelstahlskulptur Rabbit gehört haben.

Im Mai 2019 wurde im Auktionshaus Christie’s Koons’ Skulptur für 91 Millionen US-Dollar versteigert. Sie gilt als das teuerste Werk eines noch lebenden Künstlers. Sein jüngstes Werk „Red Diamond“ seiner legendären „Celebration“-Serie könnte an diesen Erfolg anknüpfen. Die originale Skulptur in einer Größe von mehr als zwei Metern wurde im Zeitraum zwischen 1994 und 2005 geschaffen und hat heute einen geschätzten Marktwert von mehr als 25 Millionen Dollar.

Kunst oder Kitsch? Die Antwort gibt sich jeder selbst. (Bildquelle: unsplash / Julio Wolf)

Der „Red Diamond“ ist schon jetzt ein Klassiker

Koons-Sammler auf der ganzen Welt, die bereit sind, eine Summe eines kleinen Zweitwagens zu investieren, können dieses beispielsweise bei der deutschen ArtXX AG, eine Tochter der Weng Fine Art AG tun.

ArtXX offerierte 2021 Kunstsammlern weltweit eine verkleinerte Ausführung dieser Skulptur in einer Auflage von nur 599 Stück, die signiert und nummeriert sowie mit einem Zertifikat versehen ist. Der „Red Diamond“ hat eine Größe von etwa 40 cm (Durchmesser) und ist mit einem chromatischen Uberzug in Rot bzw. Gold versehen.

Das skulpturale Multiple wurde in einer ebenfalls von Jeff Koons entworfenen Verpackung angeboten. Die 599er-Auflage ist heute vollständig ausverkauft. ArtXX organsierte danach den sogenannten „Secondary Market“, der Verkaufspreis betrug im Jahr 2021 bis zu 29.500 Euro.

Giorgia Zardetto, Geschäftsführerin von ArtXX sagte damals dazu: „Dieses herrliche Kunstwerk wird gleichermaßen von Sammlern und Anlegern international geschätzt. Wir sind uns sicher, dass dieses skulpturale Meisterwerk von Jeff Koons weiterhin an Wert gewinnen wird zumal der Editionsmarkt im Gefolge der Pandemie weltweit großen Zuwachs verzeichnet.“

mE-Fazit

Mit Kunst lässt sich über Jahre hinweg gutes Geld machen – wenn man sich mit dem Thema näher beschäftigt und die nötige Zeit mitbringt. Jeff Koons ist für uns persönlich das beste Beispiel für den schönen Mix Geldanlage und Lebensart.

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