Die Befürchtungen vor einer anziehenden Inflation und ein Abverkauf bei vielen Technologiewerten sorgten an den Börsen im Mai für einen Rückschlag. Nur kurz setzte eine Stabilisierung ein, im Zuge derer der DAX sogar ein neues Allzeithoch verbuchen konnte. Es ist Vorsicht geboten, nicht nur wegen der zunehmenden Inflationssorgen. Denn aus saisonaler Sicht beginnen im Mai häufig Börsen-Phasen, die sich durch eine hohe Volatilität auszeichnen.
TUI
Die Aktie von TUIÂ (WKN:Â TUAG00Â / ISIN: DE000TUAG000) verzeichnete in den vergangenen Jahren einen heftigen Kurseinbruch, auf den eine kräftige Kurs-Rallye folgte. Nachdem 2018 ein Mehrjahreshoch bei 13 Euro markiert wurde, stürzten die Notierungen bis zum März 2020 auf rund 1,50 Euro in die Tiefe. Bis Mitte Mai dieses Jahres legte die Aktie dann wieder zeitweise bis in den Bereich der Fünf-Euro-Marke zu.
Der Touristik-Konzern litt unter den drastischen Einbußen wegen der Corona-Lockdowns. Der Umsatz brach während der ersten beiden Geschäftsquartale 2020/2021 (per Ende März 2021) auf Jahressicht um knapp 90 Prozent auf 716 Mio. Euro ein. Der für die Jahreszeit typische Verlust fiel mit 1,5 Mrd. Euro über 70 Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum.
Doch wegen der zunehmenden Impfungen und der schrittweisen Öffnung in mehreren Urlaubsländern sieht Vorstandschef Friedrich Joussen den Konzern am Anfang des erwarteten Neustarts. Das mit milliardenschweren Staatshilfen gestützte Unternehmen setzt auf ein wieder anziehendes Sommer-Geschäft. Für Zuversicht sorgt hier auch der digitale EU-Impfpass, durch den Reisebeschränkungen wie Quarantänepflichten ab dem 1. Juli gelockert werden sollen.
Unlimited Turbo-Optionsscheine auf TUI | |
WKN | SD8H66 |
ISIN | DE000SD8H665 |
Emissionstag | 16. Februar 2021 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Société Générale |
Thyssenkrupp
Der Essener Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp (WKN: 750000 / ISIN: DE0007500001) kämpft sich langsam aus der Krise. Dank der Erholung von weiten Teilen der Wirtschaft und insbesondere des Automobilgeschäfts sowie gestiegenen Stahlpreisen verbesserte sich der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal 2020/2021 (per Ende März 2021) auf Jahressicht um vier Prozent auf 8,6 Mrd. Euro.
Der Verlust konnte gegenüber dem Vorjahresquartal von 691 auf 199 Mio. Euro eingegrenzt werden. Dass immer noch rote Zahlen verbucht wurden, lag vor allem an hohen Restrukturierungskosten in Höhe von 260 Mio. Euro. Dabei steht vor allem die Stahlsparte im Fokus. Vorstandschefin Martina Merz möchte nach der Absage des Verkaufs der Stahlsparte an Liberty Steel das Geschäft „perspektivisch“ verselbstständigen.
Der Konzern-Vorstand will dem Aufsichtsrat am 19. Mai die Möglichkeit einer Abspaltung und eines Börsengangs darlegen. Doch eine Entscheidung soll Thyssenkrupp zufolge wohl frühestens im zweiten Quartal 2022 getroffen werden. Der Umbau dürfte den Konzern noch vor große Herausforderungen stellen. Der Anfang scheint aber gemacht zu sein, was bei der Aktie weiteres Aufholpotenzial eröffnet.
Thyssenkrupp Unlimited Long | |
WKN | PF5SJ2 |
ISIN | DE000PF5SJ22 |
Emissionstag | 8. Januar 2021 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | BNP Paribas |
Adyen
Der Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen wurde durch die Corona-Pandemie nochmals befeuert. Zu den größten Profiteuren gehört dabei Adyen (WKN:Â A2JNF4Â / ISIN: NL0012969182), wie die bisherige Kursentwicklung zeigt. Die Aktie des niederländischen Zahlungsabwicklers beendete 2020 mit einem satten Plus von 166 Prozent.
Bis zum Februar dieses Jahres setzte sich der Höhenflug mit einem neuen Rekordhoch bei 2.220 Euro zunächst fort, woraufhin die Aktie bis Mitte Mai zeitweise in den Bereich der 1.700er-Marke zurücksetzte. Die wieder niedrigeren Kurse könnten sich als günstige Einstiegsgelegenheit erweisen, denn der PayPal-Konkurrent verzeichnet weiterhin hohe Wachstumsraten.
So wurde der Umsatz 2020 auf Jahressicht um 28 Prozent auf 684 Mio. Euro gesteigert. Um den Expansionskurs auch im laufenden Jahr fortzusetzen, wird das Asien-Geschäft mit einer weiteren Lizenz für Payment-Dienstleistungen in Singapur ausgebaut. Mit Wirkung zum 1. Mai 2021 wurde die Lizenz von Adyen Singapore als „Major Payment Institution“ um Händlerakquise und inländische Geldtransferdienste erweitert.
Adyen Mini-Future Long | |
WKN | GF7UJQ |
ISIN | DE000GF7UJQ6 |
Emissionstag | 2. Dezember 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Goldman Sachs |
Mowi
Der weltweit größte Zuchtlachskonzern Mowi (WKN:Â 924848 / ISIN: NO0003054108) musste im vergangenen Jahr wegen der zweiten Corona-Pandemie-Welle und gesunkener Lachspreise einen kräftigen Gewinneinbruch verbuchen. Auch zum Jahresauftakt 2021 belastete das vergleichsweise niedrige Preisniveau, allerdings wurde dies durch eine höhere Produktionsmenge und niedrigere Kosten kompensiert.
So wurden im ersten Quartal 125.000 Tonnen Lachs geerntet. Ein neuer Rekordwert für die ersten drei Monate eines Jahres. Zudem wurde die eigene Prognose in Höhe von 116.000 Tonnen übertroffen. Der Umsatz verbesserte sich um 15,6 Prozent auf 1,02 Mrd. Euro. Unter dem Strich wurde ein Gewinn von 233,6 Mio. Euro verzeichnet, nach einem Verlust von 77,7 Mio. Euro im Vorjahr.
Diese Zahlen zeigen, dass der Trend hin zu einer gesünderen Ernährung und mehr Fischlebensmitteln nach wie vor ungebrochen ist. Die Mowi-Aktie dürfte den langfristigen Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Das nächste Kursziel ist das Allzeithoch vom Dezember 2019 bei 23,70 Euro.
Mowi Mini-Future Long | |
WKN | MF466K |
ISIN | DE000MF466K2 |
Emissionstag | 13. März 2018 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Morgan Stanley |
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