Der Erfolg von Biontech (WKN: A2PSR2 / ISIN: US09075V1026) hat in den vergangenen Wochen und Monaten für einen Trugschluss gesorgt. Viele Anleger nahmen bereits an, dass hohe Renditen bei Biotech-Werten ein Selbstläufer seien. Insbesondere in einer Pandemie sollte der Erfolg garantiert sein. CureVac (WKN: A2P71U / ISIN: NL0015436031) hat Marktteilnehmer nun eines besseren belehrt.
Biontech und Moderna werden zu Börsenstars
Am Donnerstag verlor die CureVac-Aktie zeitweise mehr als 50 Prozent an Wert. Zuvor musste das Tübinger Biotechnologieunternehmen einen Rückschlag in der Forschung an einem weiteren mRNA-basierten Corona-Impfstoff einstecken.
Der Impfstoff CVnCoV erzielte in einer Zwischenanalyse lediglich eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine COVID-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades und erreichte damit laut Unternehmensangaben nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien.

Das Warten auf den CureVac-Impfstoffkandidaten dauerte beeits verdächtig lange, nachdem Biontech und Moderna (WKN: A2N9D9 / ISIN: US60770K1079) mit ihrem mRNA-basierten Corona-Impfstoffen schon zu echten Börsenstars avancierten und auch abseits der Aktienmärkte Berühmtheit erlangten.
Gute Vorzeichen
Im Fall von CureVac ist die Enttäuschung besonders groß. Das Unternehmen gilt als mRNA-Pionier und beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit einer neuen Klasse von sicheren und wirksamen Therapeutika beruhend auf der Boten-RNA (mRNA). Darüber hinaus hatte CureVac SAP-Mitgründer Dietmar Hopp als Investor mit im Boot. Zudem beteiligte sich der Bund an der Biopharmafirma.
Gute Voraussetzungen müsste man meinen. An sich ja. Allerdings zeigt der Fall CureVac, dass selbst Hoffnungsträger und Branchenlieblinge scheitern können. Erfolg und Misserfolg liegen häufig ganz nahe beieinander und entscheiden sich manchmal am Erfolg oder Misserfolg einer Studie. Wer als Anleger auf Biontech gesetzt hatte, lag goldrichtig, im Fall CureVac ist nun Wunden lecken angesagt.
Ob und wenn ja, wann ein anderer Impfstoff auf mRNA-Basis von CureVac erfolgreich auf den Markt kommt, muss sich erst noch zeigen. Auch wenn das Unternehmen selbst bereits versucht mit den Corona-Impfstoffen der zweiten Generation Hoffnung zu machen, wird es eine Weile dauern, bis Anleger hier wieder optimistisch sind.
FAZIT
Der Fall CureVac zeigt, dass es so etwas wie eine „sichere Sache“ an der Börse nicht gibt. Insbesondere nicht im Biotechnologiebereich. Großen Renditechancen stehen hier auch große Risiken gegenüber. Nicht umsonst sind die beobachteten Kurssprünge bei Biotech-Werten groß und häufig von einzelnen Nachrichten zur Wirksamkeit der erforschten Wirkstoffe abhängig. Abhilfe könnte ein Investment in entsprechende Fonds und ETFs oder die auf Biotech-Werte spezialisierte Beteiligungsgesellschaft BB Biotech (WKN: A0NFN3 / ISIN: CH0038389992) schaffen.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
Bildquelle: Pressefoto CureVac








