RWE, der Innogy-Börsengang und die Frage nach dem Kurspotenzial

Bildquelle: Pressefoto RWE

Es gab eine Zeit, da galten Versorger-Aktien als Witwen- und Waisenpapiere. Einfach aufgrund ihrer Ertragssolidität und ihrer Wertbeständigkeit. Doch diese Zeiten sind seit der Energiewende in Deutschland vorbei. Die etablierten Versorger E.ON (WKN: ENAG99 / ISIN: DE000ENAG999) und RWE (WKN: 703712 / ISIN: DE0007037129) sind börsentechnisch nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und das nicht nur aufgrund der jüngsten Abspaltungen.

Chart: finanztreff.de
Chart: finanztreff.de

Seit Freitag ist der Frankfurter Kurszettel um die RWE-Abspaltung Innogy (WKN: A2AADD / ISIN: DE000A2AADD2) reicher. Der Börsengang wurde zunächst als großer Erfolg gefeiert. Schließlich wurden die Aktien an der Spitze der Emissionsspanne von 36 Euro platziert und mit einem ersten Kurs von 37,30 Euro war sogar ein Zeichnungsgewinn drin. Doch die Euphorie darüber sollte nicht falsch verstanden werden. Die Kursentwicklung im Lauf des ersten Handelstages war ein erstes Warnsignal.

Im Bereich Energieversorgung ist in Deutschland nichts sicher. Zwar betreibt Innogy künftig alles was Zukunft haben soll (außer Kern- und Kohlekraftwerke). Aber heute kann noch keiner sagen, wie die Energieversorgung der Zukunft aussehen wird. Man denke nur mal zehn Jahre zurück. Damals hätte niemand den heutigen Stand vorhergesagt.

An dieser Stelle soll der Blick jedoch auf die Innogy-Aktie gerichtet werden. Als nunmehr teuerster Versorger im Land wird er natürlich Anleger elektrisieren. Aber zu recht? RWE ist weiterhin mit dreiviertel der Aktien größter Anteilseigner und wird daher auch dafür sorgen, dass es Mutter und Tochter gleichermaßen gut geht. Bei allem Kursoptimismus weiß der erfahrene Anleger auch: Börsengänge sind selten für langfristige Anleger eine gute Wahl gewesen. Daher heißt es auch bei Innogy: Abwarten und schauen, wie der Markt in den kommenden Wochen die Chancen von Innogy bewertet. Erst dann kann man wirklich einschätzen, ob die Aktie etwas taugt oder nicht. Und dann sind da ja noch immer die politischen Rahmenbedingungen als Risikofaktoren.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

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Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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