Fliegende Schweine

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Liebe Leserinnen und Leser,

erinnern Sie sich noch an Michael Burry? Von dem war hier vor einigen Wochen erst die Rede, und zwar im Zusammenhang mit seinem aufsehenerregenden Short-Engagement auf den E-Autobauer Tesla. Dieser Michael Burry also ist im echten Leben Hedgefonds-Manager bei seinem Unternehmen Scion Asset Management und diente im Film „The Big Short“ aus dem Jahr 2015 als Vorbild für den von Christian Bale gespielten Titelhelden.

Seitdem Burry schon sehr früh (und dank seiner Short-Strategie letztlich auch sehr erfolgreich) vor dem Platzen der US-amerikanischen Immobilienblase und der anschließenden weltweiten Finanzkrise 2008/2009 warnte, gilt der Kalifornier, der morgen seinen 50. Geburtstag feiert, als Star-Investor, dessen (Markt-)Einschätzungen durchaus Gewicht haben.

Entsprechend wurde über das Long-Engagement Burrys bei Gamestop berichtet, und auch der bereits erwähnte Short-Trade auf Tesla sorgte für großes mediales Interesse. Ob es der Twitter-Beitrag vom Dienstag ebenfalls in die Schlagzeilen schaffen wird? Abwarten, fest steht jedenfalls:

Größte Blase aller Zeiten?

Mit seiner Aus- bzw. Ansage, bei der aktuellen Marktlage handele es sich um die „größte spekulative Blase aller Zeiten, in allen Dingen“ hat sich Burry jedenfalls eindeutig positioniert. Und dabei auch gleich eine Vielzahl fliegender Schweine per Hashtag ins Spiel gebracht.

Was möglicherweise nichts anderes als eine Reminiszenz an ein altbekanntes Börsensprichwort sein dürfte: „Bulls make money, bears make money, and pigs get slaughtered.“ Was wiederum in etwa bedeutet, dass den Gierigen am Ende eben jene Gier zum Verhängnis werden könnte.

An den Märkten war in dieser Woche allerdings keine Spur von Verhängnis zu sehen, auch wenn sich der Dow Jones mittlerweile ein Stück von seinem bislang letzten, rund sechs Wochen alten Allzeithoch entfernt hat und erst einmal unter die 34.000er-Schwelle abgetaucht ist. Für den S&P 500 ging es dagegen direkt zum Wochenstart auf eine neue Rekordmarke, und auch die Technologiewerte haben derzeit wieder Oberwasser:

Sie sind wieder da!

Für den Nasdaq 100 stand in dieser Woche ebenfalls ein neues Alltime-High auf der Anzeigetafel, damit haben die Tech-Titel ihre zwischenzeitliche Schwäche abgelegt und ziehen nun, nach dem erfolgreichen Test der 13.000er-Marke, wieder nach oben. Auf höchstem Niveau notieren auch die deutschen Blue Chips, denn der DAX kletterte am Montag auf eine neue Bestmarke bei 15.803 Punkten.

Die zwischenzeitliche Konsolidierung wurde bei 15.649 Zählern bereits wieder aufgekauft, sodass gute Chancen auf den nächsten Rekord noch vor dem Wochenende bestehen. Auf der Oberseite bleibt daher die 16.000er-Marke als nächstes Kursziel bestehen, wobei die obere Begrenzung des aktuell kursbestimmenden Aufwärtstrendkanals mittlerweile sogar Platz bis etwa 16.200 Punkte möglich machen würde.

Nach unten lassen sich die ersten Haltelinien bei 15.500 und 15.000 Zählern ziehen, bevor darunter unverändert die Haltezonen bei 14.800 und 14.500 zum Einsatz kommen könnten. Alles, was die Märkte sonst noch so bewegte (Inflation, Fed, etc.), haben meine hochgeschätzten Kollegen Birgit Klein und Sebastian Hoffmann am vergangenen Mittwoch beim SG Active Trading Webinar abgearbeitet – wer die Veranstaltung verpasst hat, kann sich die Aufzeichnung hier gerne noch einmal anschauen!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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