Bootsschuhe – so werden Sie trendy!

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Im Sommer lieben sie alle – die leichten Bootsschuhe mit rutschfester Sohle, die am besten barfuß zu einer lässig hochgekrempelten Hose oder zur Shorts getragen werden. Die Segelschuhklassiker aus Leder mit dem typischen eckigen Lederschnürsenkel, der einmal um den ganzen Schuh gefädelt ist, sind nicht nur bequem, sondern immer gesellschaftsfähig. Richtig kombiniert liegen sie 2021 wieder voll im Trend!

Bootsschuhe in verschiedenen Farben sorgen für Abwechslung. Bildquelle: Sebago

Ein Schuh (nicht nur) für Segler

Die für das Segeln konzipierten geschlossenen Bootsschuhe werden auch Boatshoe, Segelschuhe oder Docksider (Deckschuhe) genannt. Nach ihrer Machart her gehören die klassischen Bootsschuhe zu den Mokkasins. Da die Bootsschuhe ursprünglich zum Segeln entwickelt wurden, müssen sie einige Bedingungen erfüllen.

Die leichten Schuhe sind mit einer praktischen rutschfesten Sohle ausgerüstet, die vor allem auf nassen Oberflächen, wie dem Deck eines Segelboots, einen optimalen Halt gewähren. Das Material muss außerdem gegen Salzwasser gewappnet sein und falls die Schuhe doch einmal etwas nass werden sollten, müssen sie schnell wieder trocknen. Sie tragen sich sehr angenehm, denn einmal in der richtigen Weite reguliert, kann man bequem in die Bootsschuhe rein- und rausschlappen. Je länger sie getragen werden, desto lässiger sehen sie aus.

Der typische Bootsschuh ist aus Fettleder und hat 360 Grad Schnürsenkel aus Leder. Bildquelle: Sebago

Alles begann mit einer Hundepfote

Paul Sperry aus der Küstenstadt New Haven in den USA erfand die Bootsschuhe im Jahr 1935. Der naturverbundene Sperry kaufte sich nach seiner Rückkehr aus der Marine ein Segelboot, die Sirocco, auf der er den Großteil seiner Freizeit verbrachte.

Er hatte wie viele andere Segler das Problem, auf seinem nassen Segelboot wegzurutschen und entwickelte – inspiriert durch seinen Cockerspaniel Prince mit seinen rutschfesten Pfoten – einen Schuh, der für mehr Standfestigkeit auf nassem Untergrund sorgte.

Die Rillen in der Sohle verhindern das Rutschen bei Nässe. Bildquelle: Sebago

Zu Anfang schnitt er ein gerilltes Muster in eine Naturkautschuksohle und klebte diese unter seine alten Turnschuhe. 1935 fertigte er den ersten Prototyp seines Circular Vamp Oxford, einem Segeltuchschuh mit schnell trocknender Baumwolle und einer weißen Gummisohle mit grätenartigem Messerschnittprofil.

Die Nachfrage im Cruising Club of America war groß, alle wollten diesen neuen Anti-Rutsch-Segelschuh haben. Die erste große Bestellung kam von Sperrys altem Freund Frank Howard von Abercrombie & Fitch.

Leder-Bootsschuh war Inbegriff des Preppy-Looks

1937 legte Paul Sperry mit einer Lederversion des Segelschuhs nach, der aus speziell gegerbtem, salzwasserbeständigem Leder hergestellt wurde. Dieser Schuh hatte eine klassische Mokassin-Zehennaht und die legendäre Sattelschnürung um den Knöchel, die bei Nässe mehr Halt bieten sollte.

Dieses Modell, das er Top-Sider nannte, ist bis heute der Inbegriff des klassischen Bootsschuhs. Während der Bootsschuh in den 40er Jahren als Ausrüstung der Navy diente, entwickelte er sich später zum Freizeitschuh: in den 68er Jahren wurde er zum Trend und in den 80er Jahren war er Ausdruck des amerikanischen Preppy-Styles.

Typische Bootsschuh-Marken

Neben Sperry werden Bootsschuhe von einigen anderen Marken angeboten, darunter bekannte Marken wie Timberland, Dockers, Lumberjack, Sebago, Hackett London und Barbour.

Der Name Timberland wird wahrscheinlich am häufigsten mit dem Bootsschuh assoziiert, denn diese Marke trug sehr zur Bekanntheit des Bootsschuhs bei – und zwar mit dem etwas schwereren Modell mit der dicken Profilsohle und dem leichteren Sommermodell mit der dünnen Sohle – eben dem typischen Segelschuh.

Der Klassiker der Bootsschuhe ist aus glattem dunkelbraunem Fettleder mit einer hellbraunen Kautschuksohle, dazu gibt es weitere Farbvarianten wie Dunkelblau mit weißer Sohle.

Der Bootsschuh von Timberland gehört zu den bekanntesten. Bildquelle: Pixabay / Hans

Klassisch oder trendy – was trägt man heute?

Auch wenn der Bootsschuh für das Segeln konzipiert wurde, haben seine Träger meistens nichts mit dem Segelsport am Hut. Wer es klassisch liebt, trägt ihn zu einer beigefarbenen, leicht gekrempelten Chino, kombiniert mit einem Poloshirt oder Hemd.

Dieser Look ist edel, wird jedoch von einigen als etwas angestaubt empfunden. Während man früher ausgerüstet mit Timbi, Bundfaltenhose und Polo zu den „Reichen“ gehörte, ist dieses Motto inzwischen überholt.

Chino, Hemd und Bootsschuh passen gut zusammen. Bildquelle: Pixabay / Engin_Akyurt

Dass vor allem die jüngere Generation sich mit diesem Look nicht mehr identifizieren kann, haben auch die großen Marken festgestellt. So zum Beispiel auch die Macher von Timberland, die ihre Marke durch eine aktuelle Werbekampagne stark verjüngen und neue Kombis aufzeigen. So bleibt der klassische Schuh auch für nachkommende Generationen interessant.

Im Trend liegt jetzt nicht mehr nur die Chino und das Polo, sondern den Bootsschuh trägt man jetzt zur Jogginghose, zur Jeans, zur Shorts, zum Sommerkleid, zum kurzen Rock und zur Cap – quasi als Sneaker-Ersatz – und gleich wirkt er gar nicht mehr brav, sondern richtig cool!

So lässig stylt man den Bootsschuh heute. Bildquelle: K-Way

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