Lange Zeit hieß es, dass es mit dem Thema E-Commerce beim Brillenkauf nicht ganz so schnell gehen würde, wie bei fast allen andere Konsumgütern. Mister Spex (WKN: A3CSAE / ISIN: DE000A3CSAE2) zeigt, dass dies nicht ganz richtig ist.
Mister Spex setzt auf Innovationen
Der Erfolg des führenden deutschen Online-Optikers Mister Spex hat auch den Branchenprimus im stationären Handel, Fielmann (WKN: 577220 / ISIN: DE0005772206), unter Druck gesetzt. Eine Brille muss man vor Ort anprobieren. Ein Kauf will wohl überlegt sein. Schließlich geht es um so etwas wichtiges wie das Augenlicht. Eine Brille will man nicht mal eben per App über das Handy bestellen…
Dies ist allerdings wohl eher Wunschdenken bei einigen in der Branche. Dank innovativer Tools, die das Online-Erlebnis fast wie einen Besuch beim Optiker wirken lassen, hat sich Mister Spex in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Anfang Juli ging das Unternehmen an die Börse. Das frische Kapital soll zur Eroberung neuer Märkte und Verbesserung der Technik rund um den digitalen Brillenkauf genutzt werden.
Fielmann hat eine Vision
Das kann Fielmann natürlich nicht alles tatenlos mitansehen. Die führende Optikerkette hat eine Vision 2025. Im Zuge dieser Vision sollen pro Jahr mehr als 100 Mio. Euro in die Digitalisierung des Geschäftsmodells und die internationale Expansion investiert werden. Und natürlich hat auch Fielmann innovative Technologien am Start.
„Mit dem Soft-Launch unserer neuen App in Deutschland haben wir im ersten Halbjahr 2021 erstmals unsere patentierte Online-Messtechnologie für Korrektionsbrillen in unsere Omnichannel-Plattform integriert, bieten somit nach und nach immer mehr Kunden den Online-Brillenkauf in Fielmann-Qualität“, teilte der Konzern mit. Auch der internationale Rollout der Omnichannel-Plattform würde vorangehen.
Raus aus der Corona-Delle
Wie Fielmann-Vorstandschef Marc Fielmann bereits vergangenen Sommer im Interview mit dem „Manager Magazin“ erklärte, sollen bis 2025 rund ein Fünftel der Umsätze online erwirtschaftet werden.
Die Filialen vor Ort bleiben auch weiterhin der Kern. Umso ärgerlicher ist es, wenn Lockdowns und Kontaktbeschränkungen für einen Kundenschwund sorgen. Zwar galten für Optiker einige Ausnahmen, trotzdem spürte auch Fielmann die Auswirkungen. Immerhin konnten diese mit Terminvereinbarungen und einem neuen digitalen Zeitmanagement abgefedert werden.
Zuletzt machten sich wiederum sinkende Coronavirus-Inzidenzen, steigende Impfquoten sowie Investitionen in die Digitalisierung und Internationalisierung positiv bemerkbar. Im zweiten Quartal 2021 wuchsen Umsatz und Ergebnis zweistellig.
FAZIT
Beim Blick auf den Langfristchart der Fielmann-Aktie kommt nicht wirklich Freude auf. Seit Jahren dient die Marke von etwa 75 Euro quasi als unüberwindbares Hindernis. Aufgrund der verschärften Konkurrenzsituation hat man auf Unternehmensseite jedoch erkannt, dass Investitionen in die Digitalisierung notwendig sind, sodass auf diese Weise auch in Sachen Aktienkurs endlich mehr Bewegung nach oben kommen sollte
Wer auf einen Kursanstieg der Fielmann-Aktie setzen und sogar überproportional von steigenden Notierungen profitieren möchte, sollte sich als Anleger entsprechende Hebelzertifikate auf der Long-Seite an (WKN: MA7UXH / ISIN: DE000MA7UXH3) anschauen
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