Deutsche Telekom: Die Dividendenplanung macht die T-Aktie weiter interessant

Nun ist es also endlich raus: Die Deutsche Telekom (WKN 555750) reduziert ihre Dividende ab dem Geschäftsjahr 2013 um 20 Cent auf 50 Cent. Die Befürchtungen um eine noch größere Dividendensenkung waren also überzogen. Von daher möchte ich nochmal auf die Argumente eingehen, die ich vor rund zwei Wochen an dieser Stelle in Sachen T-Aktie gebracht habe, eingehen. Kurz gesagt: Auch mit der niedrigeren Dividende ist die Aktie attraktiv!

Der gestrige Kapitalmarkttag der Telekom brachte viele interessante neue Fakten hervor. Zunächst die wichtigste: Die Dividende für 2012 bleibt bei 70 Cent, danach sinkt sie auf 50 Cent. Auf dem aktuellen Kursniveau ergibt sich für die laufende Dividendenperiode – die Ausschüttung erfolgt nach der Hauptversammlung am 16. Mai 2013 – eine Dividendenrendite von 8,4 Prozent. Mit Blick auf die im Mai 2014 ausgezahlte Dividende für das Geschäftsjahr 2013 von dann 50 Cent ergibt sich immernoch eine Dividendenrendite von 6 Prozent. Doch das sind bei weitem nicht die einzigen Gründe, die für die T-Aktie im Depot sprechen.

Die Deutsche Telekom wird in den kommenden drei Jahren ihre Investitionen in breitbandige Netze und Produkte deutlich erhöhen. Ziel ist eine Verbesserung der Wettbewerbsposition. Die Konzern-Investitionen einschließlich MetroPCS (der neue Partner von T-Mobile USA) sollen auf rund 9 bis 10 Mrd. Euro und damit in Summe auf fast 30 Mrd. Euro steigen. Schwerpunkt ist Deutschland mit dem Ausbau des LTE-Netzes sowie im Festnetz mit Glasfaser und der Vectoring-Technologie. Darüber hinaus ist die Einführung einer Hybrid-Lösung geplant, die LTE und Vectoring miteinander verbindet und damit die Bandbreiten erhöht. In den USA steht der Aufbau des landesweiten LTE-Netzes auf dem Programm. Außerdem haben T-Mobile USA und Apple vereinbart, im kommenden Jahr gemeinsam Produkte auf den Markt zu bringen. Damit werden die Verkaufsschlager iPhone, iPad & Co. künftig auch bei T-Mobile USA erhältlich sein, was die Ertragssituation in den USA sicher nachhaltig verbessern dürfte. Konzernchef René Obermann brachte es dabei auf die Formel: “Nach den vorausgegangenen Schritten wie Spektrumtausch mit Verizon, Tower Deal mit Crown Castle und der angekündigten Transaktion mit MetroPCS haben wir jetzt das fehlende Puzzle-Stück hinzugefügt, um die Wettbewerbsfähigkeit von T-Mobile USA nachhaltig zu stärken.”

Insgesamt ist man nun auch operativ wieder guter Dinge. Das bereinigte EBITDA plant die Deutsche Telekom für 2013 mit rund 17,4 Mrd. Euro. Erfolgt das Closing der MetroPCS-Transaktion wie geplant im ersten Halbjahr 2013, so würde dieser Wert – pro Forma unter Annahme der Einbeziehung der MetroPCS ab Jahresbeginn – auf 18,4 Mrd. Euro steigen. Ab 2014 sollen Konzern-Umsatz und das bereinigte EBITDA wieder wachsen, so die Telekom weiter.


Quelle: boerse.de

Zusammenfassend gesagt: Operativ läuft es bei der Telekom – vor allem dann, wenn die Fusion von T-Mobile USA und MetroPCS endlich über die Bühne gebracht wurde. Die Dividendenkürzung mag auf den ersten Blick verschrecken, doch die gleichzeitige Stärkung der Investitionsausgaben macht den Konzern zukunftsfest. Die Dividendenrendite ist so oder so weiterhin lukrativ, zumal auch der Kurs nur ein sehr begrenztes Abwärtsrisiko hat. Die Aktie notiert noch immer nur wenig über den jüngsten Tiefs.