Adyen: Der Wirecard-Profiteur

Bildquelle: Pressefoto Adyen

Die Aktie von Adyen (WKN: A2JNF4 / ISIN: NL0012969182) gehört weiterhin zu den absoluten Börsen-Highflyern. Seit dem Zwischentief vom März 2020 bei 670 Euro konnte sich der Kurs verdreieinhalbfachen. Dabei kletterte die im Eurostoxx 50 notierte Aktie zuletzt wieder einmal auf ein neues Rekordhoch.

Gewinn mehr als verdoppelt

Ein Ende des Höhenflugs ist derzeit nicht in Sicht, denn die Geschäfte des niederländischen Zahlungsabwicklers laufen weiter auf Hochtouren. Wie Adyen am Donnerstag bekanntgab, legten die Erlöse im ersten Halbjahr auf Jahressicht um knapp die Hälfte auf 445 Mio. Euro zu. Unter dem Strich wurde dabei ein Gewinn von 209 Mio. Euro eingefahren, womit sich der Überschuss gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln konnte.

Adyen profitiert vom Trend hin zum Bezahlen per Internet und Smartphone, der im Zuge der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Boom des Online-Shoppings nochmals kräftig an Fahrt aufgenommen hat. Adyen bietet als Schnittstelle zwischen Online- und Offline-Händlern sowie dem Endkunden alle Leistungen eines sogenannten „Payment Service Providers“ an. Das bedeutet, Adyen stellt von der Kasse über die Betrugserkennung bis hin zur Kreditprüfung sicher, dass die Verkäufer ihr Geld erhalten.

Bestens positioniert auf einem Milliardenmarkt

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Kauf auf Rechnung, Zahlung per Lastschrift, PayPal oder per Kreditkarte erfolgte. Außerdem sparen sich Verkäufer dank der Adyen-Services die aufwendige und kostspielige Einbindung eigener Zahlungsmöglichkeiten. Der Markt für digitales bargeldloses Bezahlen ist gewaltig groß und wies laut dem Kreditkartenanbieter Mastercard (WKN: A0F602 / ISIN: US57636Q1040) im vergangenen Jahr ein Volumen von über 200 Bio. US-Dollar weltweit auf, Tendenz steigend.

Während Adyen vom Online-Shopping-Trend schon lange profitiert, erfreut sich das Unternehmen in jüngster Zeit auch über steigende Nachfrage im Bereich Software für den Einzelhandels-Zahlungsverkehr. Insgesamt gingen Zahlungsabwicklungen im Volumen von 216 Mrd. Euro auf die Services von Adyen zurück, was eine Steigerung von zwei Dritteln gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete.

Adyen will noch profitabler werden

Adyen-CEO Pieter van der Does will den Wachstumskurs fortsetzen. Avisiert wird in den nächsten Jahren eine jährliche Umsatzsteigerung von im Schnitt mindestens 25 Prozent. Die Profitabilität soll weiter gesteigert werden. Geplant ist, die operative Gewinnmarge von aktuell 61 Prozent auf über 65 Prozent zu verbessern.

Der Aufstieg des Fintechs (Kürzel für Finanz-Technologie) Adyen ist bisher eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen ging erst 2018 an die Börse mit einem Ausgabepreis von 240 Euro. Seitdem hat sich der Kurs rund verzehnfacht. Damit kommt der Konzern auf einen Börsenwert von über 70 Mrd. Euro und hat damit eine höhere Marktkapitalisierung als die meisten DAX-Konzerne.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Die Adyen-Aktie markierte zuletzt neue Allzeithochs bei über 2.400 Euro. Die nächsten Kursziele liegen jetzt bei 2.500 und 2.600 Euro.

Auch die Analysten sind mehrheitlich positiv gestimmt für die Aktie. Die Schweizer Bank UBS beispielsweise empfiehlt die Aktie zum Kauf und sieht das nächste Kursziel bei 2.617 Euro.

Anleger, die mit einer Fortsetzung des steilen Aufwärtstrends bei der Adyen-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA7RRP / ISIN: DE000MA7RRP4) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Adyen