Shop Apotheke Europe: Der Index-Abstieg und die Folgen

Bildquelle: Pressefoto Shop Apotheke Europe

Am vergangenen Freitag gab die Deutsche Börse (WKN: 581005 / ISIN: DE0005810055) ihre Entscheidung über die künftigen, neuen Zusammenstellungen der DAX-Indexfamilie bekannt, die am 20. September in Kraft treten werden. Wie zu erwarten war, wird es dann etliche Index-Auf- und Absteiger geben.

Abstieg vom MDAX in den SDAX

Zur letzteren Sorte wird dabei Shop Apotheke Europe (WKN: A2AR94 / ISIN: NL0012044747) gehören, was für große Enttäuschung bei den Aktionären des niederländischen Online-Arznei-Versandhändlers gesorgt haben dürfte. Denn das Unternehmen wird vom Index der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen MDAX in den SDAX absteigen.

Mediales Interesse dürfte nachlassen

Das bedeutet einen deutlichen Reputationsverlust, denn mit der baldigen Aufnahme in den SDAX reiht sich Shop Apotheke Europe dann in den Kreis der sogenannten Nebenwerte ein. Das mediale Interesse an Shop Apotheke Europe dürfte entsprechend abflachen.

Außerdem wird die Aktie künftig nicht mehr in den börsengehandelten MDAX-Index-Fonds (MDAX-ETFs) enthalten sein. Zwar müssen im Gegenzug SDAX-ETFs die Aktie dann in ihre Portfolios mitaufnehmen, doch von diesen gibt es im Gegensatz zu den MDAX-ETFs nur sehr wenige. Von der Fonds-Seite aus gesehen, wird die Unterstützung für die Aktie von Shop-Apotheke Europe also deutlich nachlassen.

Mit dem Index-Abstieg von Shop Apotheke Europe vom MDAX in den SDAX sind negative Folgen verbunden. Dazu dürften auch ein abflachendes mediales Interesse und ein deutlicher Reputationsverlust gehören. Das Unternehmen bleibt aber auf dem Wachstumskurs. Auch die meisten Analysten sind zuversichtlich gestimmt, was die weiteren Kursaussichten der Aktie anbelangt. (Bildquelle: Pressefoto Shop Apotheke Europe)

Profiteur der Corona-Krise

Grund für den Index-Abstieg war eine steile Talfahrt der Aktie, im Zuge der sich der Börsenwert des Unternehmens in den zurückliegenden Monaten erheblich verringert hatte. Im vergangenen Jahr sah es für die Aktie alles noch bestens aus. Shop Apotheke Europe wurde von den Anlegern als großer Profiteur der Corona-Krise gehandelt. Die Pandemie befeuerte nämlich den ohnehin seit vielen Jahren anhaltenden Trend zum Online-Shopping und bescherte Shop-Apotheke Europe glänzende Geschäfte.

Zahlreiche Stolpersteine

Die Aktie legte 2020 um rund 240 Prozent zu, bis zum Februar dieses Jahres ging es im Anschluss dann auf ein Rekordhoch bei 249 Euro weiter nach oben. Doch es folgte ein monatelanger Sinkflug, der von negativen Nachrichten begleitet wurde. Dazu gehörten Verzögerungen bei der Einführung des E-Rezepts, Logistikprobleme, die für enttäuschende Quartalszahlen sorgten, und das umstrittene deutsche Rabattverbot für Online-Apotheken.

Das E-Rezept eröffnet weiteres Wachstumspotenzial

An der Börse markierte die Aktie von Shop Apotheke Europe im August ein 13-Monats-Tief bei 116,50 Euro, konnte sich aber inzwischen wieder auf zeitweise knapp 150 Euro erholen. Trotz der bisherigen Stolpersteine und dem baldigen Index-Abstieg könnte sich die Aufholbewegung fortsetzen, denn das Unternehmen bleibt, trotz nachlassender Umsatzdynamik, auf Expansionskurs. Das weitere Wachstumspotenzial ist auch mit Blick auf das E-Rezept groß.

Die Analysten bleiben zuversichtlich

Optimistisch sind auch weiterhin die meisten Analysten. Die Deutsche Bank beispielsweise spricht für die Aktie von Shop Apotheke Europe eine Kaufempfehlung aus und sieht das nächste Kursziel bei 180 Euro. Noch zuversichtlicher ist die US-Investment-Bank Jefferies, die ebenfalls zum Kauf rät und das Kursziel auf 201 Euro taxiert.

Anleger, die von einer Fortsetzung der jüngsten Kurserholung bei der Shop-Apotheke-Europe-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA1PT3 / ISIN: DE000MA1PT33) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA5FS2 / ISIN: DE000MA5FS24).

Bildquelle: Pressefoto Shop Apotheke Europe