Abseits von Aktien: Öl, Bitcoin, Palladium

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Rohöl

Die Rohölpreise hatten im August überraschend kräftig korrigiert, konnten sich inzwischen aber wieder erholen. Einer der Gründe für den jüngsten Rücksetzer war die von der OPEC beschlossene Ausweitung der Öl-Förderung ab August. Dieser neue Kurs wurde in der vergangenen Woche noch einmal bestätigt. Demnach soll sich die tägliche Förderung auch im Oktober um 400.000 Barrel erhöhen.

Ziel dieser Maßnahme war es, die Produktionskürzungen teilweise rückgängig zu machen, welche die Förderländer wegen der Corona-Pandemie lanciert hatten. Dass die Rohölpreise trotz der Produktionsausweitung zuletzt wieder stiegen, zeigt, dass die steigende Nachfrage im Zuge des weltweiten Wirtschaftsaufschwungs das höhere Angebot offenbar überkompensiert.

Auch die jüngste Schwäche des US-Dollars trägt zur Erholung der Rohölpreise mit bei, denn Rohölimporte werden dadurch außerhalb der Dollar-Zone wieder günstiger. Außerdem wirken sich die Folgen von Hurrikan „Ida“ stützend auf die Ölkurse aus, da Ida zu Schließungen von Ölanlagen im Süden der USA geführt hatte. Gut möglich ist, dass die nach wie vor noch etwas günstigeren Rohölpreise von Rohstoff-Investoren zum Positionsaufbau genutzt werden.

Setzt sich die aktuelle Erholungsbewegung fort, stellt sich das nächste Kursziel bei Rohöl der Sorte WTI auf das Juli-Top bei 76,50 US-Dollar je Barrel. Bei Brent-Rohöl könnte in Kürze das Juli-Hoch bei 75,60 US-Dollar pro Barrel in Angriff genommen werden.

BEST Turbo-Optionsscheine auf Oil Brent Future
WKN SB7Y6C
ISIN DE000SB7Y6C2
Emissionstag 2. Februar 2021
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Société Générale

Bitcoin

Bei den Bitcoin-Anlegern sind weiterhin starke Nerven gefragt, wie die starken Kursschwankungen der zurückliegenden Monate wieder einmal gezeigt haben. Nachdem die nach Marktwert größte Cyber-Devise im April dieses Jahres neue Rekordhochs bei über 65.000 US-Dollar markiert hatte, folgte bis zum Juni ein heftiger Rückschlag auf unter 29.000 US-Dollar.

Doch seitdem konnte der Bitcoin um rund 80 Prozent auf zeitweise über 51.000 US-Dollar zulegen. Der Bitcoin profitiert derzeit von den wieder stärker aufkommenden Inflationssorgen. Denn wegen des Aufschwungs der Weltwirtschaft und steigender Rohstoffpreise befürchten viele Anleger eine zunehmende Geldentwertung, was die Krypto-Währungen und allen voran den Bitcoin als „digitales Gold“ wieder verstärkt in den Fokus rückt.

Auch die steigende Akzeptanz als Zahlungsmittel gibt dem Bitcoin derzeit Auftrieb. So gab es hier jüngst die Nachricht, dass der zentralamerikanische Staat El Salvador das erste Land der Welt ist, in dem der Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt wird. Das entsprechende Gesetz wurde vor drei Monaten beschlossen und trat am Dienstag dieser Woche in Kraft.

Das Gesetz sieht vor, dass alle Händler, die technisch dazu in der Lage sind, den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren müssen. Auch Steuerschulden können seitdem per Bitcoin beglichen werden. Weitere Staaten könnten dem Beispiel von El Salvador folgen. Die Chancen stehen deshalb gut, dass der Bitcoin-Kurs schon bald neue Allzeithochs erreichen wird.

Open End Partizipationszertifikat auf Bitcoin II
WKN VQ63TC
ISIN DE000VQ63TC1
Emissionstag 28. April 2021
Produkttyp Partizipationszertifikat
Emittent Vontobel

Palladium

Nachdem der Palladium-Preis im März 2020 kurzfristig auf 1.490 US-Dollar je Feinunze korrigierte, folgte eine starke Aufholjagd. Dabei kletterten die Notierungen bis zum Mai dieses Jahres auf neue Rekordstände bei über 3.000 US-Dollar. Nach dem Höhenflug folgten bis zum August ein Einbruch auf in der Spitze 2.260 US-Dollar und eine Erholung bis Anfang September auf zwischenzeitlich rund 2.400 US-Dollar je Feinunze.

Gut möglich ist, dass sich die jüngste Kurserholung fortsetzt. Dafür spricht der Aufschwung der Weltwirtschaft, der auch auf die Automobilbranche durchschlägt. Dieser Bereich ist für etwa 85 Prozent der Palladium-Nachfrage verantwortlich, wo das silbrig-weiße Platin-Metall bei der Produktion von Katalysatoren für Fahrzeuge mit Benzinmotoren zum Einsatz kommt.

Mit steigenden Zulassungszahlen und den immer strenger werdenden Emissionsvorschriften nimmt auch die Palladium-Nachfrage weiter zu. Der Palladium-Preis könnte in Zukunft aber belastet werden, wenn das Edelmetall durch das wesentlich günstigere Platin zunehmend ersetzt werden sollte.

So ermöglicht beispielsweise die „Tri-Metal Catalyst“-Technologie von BASF die teilweise Substitution von Palladium durch Platin bei der Katalysatoren-Herstellung und soll bereits im nächsten Jahr in kleineren Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Bis sich solche neuen Technologien aber möglicherweise durchsetzen, dürfte noch viel Zeit vergehen. Vorerst sollte die Palladium-Nachfrage hoch bleiben.

Palladium Mini Long
WKN PH1RQW
ISIN DE000PH1RQW5
Emissionstag 29. Juni 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent BNP Paribas

 

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