Hannover Rück: Wetterfestes Geschäftsmodell

(Bildquelle: Pressefoto Hannover Rück)

Die Corona-Pandemie hat auch die Rückversicherungs-Wirtschaft im vergangenen Jahr hart getroffen. Das schlug sich auch in den Geschäftszahlen der Hannover Rück (WKN: 840221 / ISIN: DE0008402215) nieder. Nachdem die Gewinne in den beiden Vorjahren jeweils deutlich gesteigert werden konnten, wurde 2020 ein scharfer Ergebnisrückgang verbucht.

Doch inzwischen zeichnet sich immer mehr ab, dass der MDAX-Konzern aus der Corona-Krise wie auch aus den jüngsten Unwetter-Katastrophen gestärkt hervorgeht, denn durch die hohen Schäden wird im Gegenzug nun der Trend hin zu höheren Versicherungsprämien angekurbelt.

Versicherungsprämien dürften weiter steigen

Nachdem die Prämien bereits in diesem Jahr deutlich angestiegen sind, wird auch im kommenden Jahr 2022 wegen etlicher Großschäden mit einem Anstieg der Prämien gerechnet. Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück, erwartet schon bei der nächsten großen Vertragserneuerung mit Erstversicherern wie beispielsweise der Allianz (WKN: 840400 / ISIN: DE0008404005) im Januar 2022 steigende Preise, insbesondere in den zuletzt besonders betroffenen Gebieten.

Bei einer virtuellen Rückversicherer-Konferenz erklärte der CEO am Montag, dass nur so die Rückversicherer zuverlässigen Risikoschutz in einem zunehmend herausfordernden Umfeld bieten können. Neben den Kosten der Corona-Pandemie führen dabei die Auswirkungen von Naturkatastrophen wie Sturmtief „Bernd“ im Juli in Europa und Hurrikan „Ida“ in den USA zu hohen Belastungen.

Nur moderate Schäden durch Sturmtief Bernd

Während der Hannover-Rück-Vorstand noch keine Prognose zu den Kosten von Hurrikan Ida abgeben kann, wurden zum Sturmtief Bernd, der im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zuschlug, bereits konkrete Zahlen genannt. Hier werden Schäden für den Konzern von 200 bis 250 Mio. Euro erwartet.

Nach Schätzung der Hannover Rück werden die Zerstörungen durch die Hochwasserkatastrophe in Deutschland und Nachbarländern die Versicherungsbranche insgesamt mindestens 7,5 Milliarden Euro kosten. Der Branchenverband GDV sprach in diesem Zusammenhang zuletzt vom teuersten Naturgefahrenjahr in Deutschland überhaupt.

Dass die Differenz zwischen den versicherten Schäden und dem noch vergleichsweise moderaten Aufkommen bei Rückversicherern so hoch ausfällt, liegt daran, dass die Erstversicherer in der Regel nur einen Teil ihrer Schadenbücher durch Rückversicherer absichern.

Großschäden noch im Rahmen der Erwartungen

Trotzt der Naturkatastrophen im dritten Quartal liegt die Summe der Großschäden bei Hannover Rück noch im Rahmen der Erwartungen für das Gesamtjahr 2021. Die Belastungen im ersten Halbjahr lagen bei 326 Mio. Euro und damit weit unter dem Jahresbudget für mögliche Belastungen, das bei knapp über 1 Mrd. Euro liegen dürfte.
Dementsprechend bleibt der Vorstand von Hannover Rück zuversichtlich, die avisierte Gewinnspanne zwischen 1,15 und 1,25 Mrd. Euro im laufenden Jahr 2021 zu erzielen.

Alles im allen scheint die Hannover Rück weiterhin gut gerüstet zu sein, um selbst außerordentlich hohe Schadensfälle bewältigen zu können. Auch die zu erwartenden neuen Prämienerhöhungen dürften der Aktie des eigenen Angaben nach drittgrößten Rückversicherers der Welt weiteren Kursauftrieb geben.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Seit dem März-2020-Tief bei 98 Euro legten die Notierungen bis Mitte September dieses Jahres auf zeitweise 162 Euro zu. Das nächste Kursziel ist das Rekordhoch vom Februar 2020 bei 192,80 Euro. Auch die langfristige Aktienentwicklung spricht für weiter steigende Kurse. Auf Zehnjahressicht legte der Kurs im Schnitt um 17 Prozent jährlich zu.

Ebenfalls optimistisch gestimmt für die Hannover-Rück-Aktie sind unter anderem die US-Bank JPMorgan und die Schweizer UBS, die Kaufempfehlungen aussprechen und das nächste Kursziel bei 187 Euro sehen.

Anleger, die von einer Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei der Hannover-Rück-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA4WJ3 / ISIN: DE000MA4WJ33) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Hannover Rück