Nach VW konnte nun auch Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) mit einer Erfolgsmeldung in Zusammenhang mit der zukünftigen Versorgung mit Batterien für Elektroautos aufwarten.
Deutsche Autobauer unter Druck
Die Chip-Krise macht auch deutschen Autobauern zu schaffen. Ein Grund, warum es für Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039), BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) und Daimler noch schwieriger wird, ihren Angriff am Elektroautomarkt auf den Branchenprimus Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) erfolgreich zu gestalten.
Abgesehen von der Versorgung mit Halbleitern und der Behebung der Störungen in den Lieferketten bleibt das Thema Batterien entscheidend für den zukünftigen Erfolg im Geschäft mit Elektroautos. Auch dies haben Daimler, BMW, VW & Co längst erkannt.
Schlüsselkomponenten in der Wertschöpfungskette
Am Donnerstag hatte Volkswagen gemeldet, ein Batterie-Werk in Hefei in der chinesischen Provinz Anhui bauen zu wollen. Das neue Komponentenwerk des Wolfsburger DAX-Konzerns soll jährlich mehr als 150.000 Batteriesysteme für vollelektrische Modelle von Volkswagen liefern. Die Produktion soll im zweiten Halbjahr 2023 aufgenommen werden.
Stephan Wöllenstein, CEO Volkswagen Group China, sagt dazu: „Da die Anzahl batterieelektrischer Fahrzeuge in den kommenden Jahren erheblich steigen wird, müssen wir unser Augenmerk unter anderem darauf legen, Schlüsselkomponenten wie Batteriesysteme in unserer eigenen Wertschöpfungskette zu verankern. Der Anteil von NEVs in der Flotte der Volkswagen Group China soll bis 2030 über 40 Prozent betragen.“
Mercedes-Benz will vollelektrisch werden
Nur einen Tag später legten Daimler und Mercedes-Benz ihrerseits mit einer Meldung in Bezug auf die zukünftige Versorgung mit Batterien und den Zugriff auf wichtige Technologien nach. Mercedes-Benz wird gemeinsam mit den französischen Unternehmen Stellantis (WKN: A2QL01 / ISIN: NL00150001Q9) und TotalEnergies (WKN: 850727 / ISIN: FR0000120271) gleichberechtigter Anteilseigner an der Batteriezell-Allianz Automotive Cells Company (ACC), wobei jeder Partner einen Anteil von 33 Prozent halten soll.
ACC hat das Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts mindestens eine Zellkapazität von 120 Gigawattstunden zu erreichen. Mercedes-Benz selbst will bis zum Ende des Jahrzehnts bereit sein, nur noch elektrisch angetriebene Autos anzubieten. Für das angestrebte Ziel benötigt das Unternehmen bis dahin Kapazitäten von insgesamt mehr als 200 Gigawattstunden und plant dafür, gemeinsam mit Partnern weltweit acht Zellfabriken zu errichten, davon vier alleine in Europa.
Daimler-Aktie kurzfristig ausgebremst
Im Fall der Daimler-Aktie hatte die jüngste Meldung jedoch kurzfristig keine großen Auswirkungen. Der DAX-Wert hatte zuletzt seine Erholungsrallye nach der Corona-bedingten Delle unterbrochen.
Seit Anfang 2021 steht allerdings immer noch ein ordentliches Kursplus von rund einem Viertel zu Buche. Damit schafft es der Autobauer im bisherigen Jahresverlauf in der DAX-Performance-Liste knapp in die Top Ten.
Gebremst wurden Autowerte zuletzt unter anderem durch die Sorgen vieler Marktteilnehmer rund um die COVID-19-Delta-Variante, die Chip-Krise, aber auch das Abwarten vor der Bundestagswahl. Schließlich herrschte Unklarheit darüber, wer das Autoland Deutschland regieren sollte.
FAZIT
Während die Daimler-Aktie, aber auch Papiere anderer Autohersteller, kurzfristig ausgebremst wurden, bietet die Umstellung auf neue Technologien wie die Elektromobilität oder das Autonome Fahren auch Chancen.
Anleger, die von einer Fortsetzung der vorangegangenen Kurs-Rallye bei der Daimler-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA4B6R / ISIN: DE000MA4B6R5) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.
Bildquelle: Pressefoto Daimler