Ja da schau her!

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Liebe Leserinnen und Leser,

am Dienstag startete die mittlerweile 21. Staffel der ZDF-Vorabendserie „Rosenheim Cops“ mit insgesamt 26 neuen Folgen. Bei den zahlreichen Fans genießt die Krimireihe längst Kultstatus, und im kommenden Jahr feiert das Team um die beiden (aktuellen) Kommissare Stadler und Hansen, Polizeihauptmeister Michi Mohr und die gute Seele Frau Stockl, den 20. Geburtstag und die 500. Folge.

Frau Stockl, gespielt von Marisa Burger, eröffnet die Handlung zumeist mit dem legendären „Herr (Name des diensthabenden Kommissars), es gabat a Leich!“, was übersetzt so viel wie „es gibt eine(n) Tote(n)“ bedeutet. Mindestens genauso legendär war der 2020 verstorbene Joseph Hannesschläger in seiner Rolle als Kommissar Korbinian Hofer, der bei seinen Ermittlungen gerne ein vielsagendes „Ja da schau her!“ einfließen ließ. Und ein ebensolches entfuhr mir bei Bekanntgabe der Wahlergebnisse am späten Sonntagabend. Knapper geht ja wohl nicht, vor allem im Bund, aber auch in meiner Heimatstadt Berlin.

Name this Band!

Dieser Knappheit haben wir es nun zu verdanken, dass die Spannung über die ganze Woche weiter hochgehalten werden konnte. Wann sondiert wer mit wem? Wer führt wen wann in die Opposition und für wen führt der Weg am Ende dann doch ins Kanzleramt?

Und wo wurde das schon jetzt ikonische Selfie mit den neuen „Fab Four“ Wissing, Baerbock, Linder und Habeck aufgenommen? Zu viele Unsicherheiten, das schmeckte auch den Börsen nicht. Wobei hier selbstverständlich noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle spielten – Stichwörter Evergrande in China, drohende Zahlungsunfähigkeit der Regierung in den USA oder auch der unerwartete Rückgang beim privaten Konsum der US-Bürger.

Dazu noch ein wenig Zinsangst und Inflationssorgen, fertig war ein giftiger Cocktail, der zunächst für einen rabenschwarzen Dienstag sorgte. Für den DAX ging es in der Spitze (oder besser im Tief, um bei der richtigen Richtung zu bleiben) bis auf 15.233 Punkte und damit erstmals seit November vergangenen Jahres unter die 100-Tage-Linie. Hä?

Wer traut dem Braten?

Naja, zuletzt hatte diese Linie – die den gleitenden Durchschnitt des vergangenen halben Jahres widerspiegelt – als wichtige Unterstützung beziehungsweise Wendepunkt nach oben fungiert, weshalb wir den GD100 ebenfalls zuletzt auch recht prominent ins Rampenlicht rückten. Als Trigger, beispielsweise.

Eine Rückeroberung der Trendlinie (die aktuell bei 15.615 verläuft) könnte also als starkes Signal für die Oberseite gewertet werden, allerdings sollte es zur Bestätigung anschließend auch möglichst zügig über die Widerstände bei 15.800, 16.000 und 16.030 gehen. Die Unterseite dürfte dagegen anfällig für weitere Rücksetzer bleiben, was sich unter anderem an den bislang eher zögerlichen Erholungsversuchen ablesen lässt.

So richtig scheint dem Braten derzeit niemand mehr zu trauen, weshalb die Haltezonen bei 15.200 und 15.000 (Achtung, GD200 jetzt bei 15.005 Zählern!) per Schlusskurs unbedingt im Auge behalten werden sollten. Wie wichtig die nämlich sind, zeigte sich am heutigen Freitag, wo genau diese Unterstützungen schon im frühen Handel auf den Prüfstand gestellt wurden. Bis Redaktionsschluss konnte die 200-Tage-Linie trotz des kurzen Abtauchens unter die 15.000er-Schwelle zwar verteidigt werden, doch eines ist klar: hält der Verkaufsdruck an, wäre sogar ein Rutsch bis auf 14.500/14.000 denkbar!

Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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