Stilikone James Bond: Die Uhren

Uhren, die nicht nur die Zeit anzeigen…
Was wäre ein Geheimagent ohne eine Uhr? Sie haben Recht – kein Geheimagent. Denn wer sonst, wenn nicht er, braucht immer einen Überblick über die exakte Zeit, um sich pünktlich zu Meetings einzufinden, ablaufende Countdowns zu überwachen oder rechtzeitig beim Date mit dem Bond-Girl aufzutauchen? Darüber hinaus muss ein Agent wie James Bond gleichzeitig ein stilvoller Gentleman sein und das geht nur mit der passenden Uhr – dem schönsten Schmuckstück für Männer (wie auch Frauen, aber die sind ja (noch) nicht 007). Da die James Bond Filme unter dem Genre Fantasy laufen, können die Uhren hier manchmal auch mehr als nur schön sein und die Zeit anzeigen, zum Beispiel die Radioaktivität messen oder Gegenstände anziehen.

James Bond trägt immer die aktuellste Uhr am Handgelenk. Bildquelle: Universal Pictures

Rolex

Ian Flemings persönliche Leidenschaft war die Schweizer Uhrenmarke Rolex, die er gerne selbst trug und deshalb auch seine Romanfigur James Bond im Roman „Casino Royale“ mit einer solchen ausstattete. Fleming soll oft mit der Rolex Explorer Referenz 1016 am Handgelenk gesehen worden sein. Auch der erste Bond-Schauspieler Sean Connery war privat leidenschaftlicher Rolex-Fan. Im allerersten James Bond „Dr. No“ trug er die Rolex Submariner an einem Lederarmband und ebnete den Weg für Rolex als Stilikone. Ebenfalls in den nachfolgenden Filmen „Liebesgrüße aus Moskau“ und „Goldfinger“ trug James Bond seine Rolex Submariner, einmal mit Edelstahl- und einmal mit Stoffarmband. Das Bond-Girl Pussy Galore schmückte ihr Handgelenk mit der Rolex GMT Master Referenz 6542.

Der Australier George Lazenby trug in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ gleich drei verschiedene Rolex Submariner, die Referenzen 5513, 6358 und 6238 aus dem Jahr 1969.

Rolex, First GMT-Master, 1955, Bildquelle: Rolex

Vier Jahre später fand sich die Rolex Submariner am Handgelenk von Roger Moore wieder, mit dem neue Bond-Zeiten anbrachen. Im Film „Leben und Sterben lassen“ wurde die Rolex von „Q“ mit technischen Agenten-Features ausgestattet. Sie konnte neben der Uhrfunktion außerdem als Kreissäge und als Magnet verwendet werden – natürlich äußerst praktische Funktionen für einen Superagenten. 1974 erschien „Der Mann mit dem goldenen Colt“ und James Bond hielt weiterhin an der Rolex Submariner fest. Allerdings waren die technischen Spielereien wieder vorüber und die Uhr durfte nur die Zeit anzeigen und ein stilvolles Schmuckstück sein. Roger Moore trug eine Rolex Datejust in „Im Angesicht des Todes“ 1985, in der Szene, in der er feststellt, dass sein Fahrer getötet wurde.

Der letzte Schauspieler, der die schöne Rolex als James Bond tragen durfte, war Timothy Dalton. In „Lizenz zum Töten“ 1989 schmückte sein Handgelenk die Rolex Submariner Referenz 16610. Hiermit endete die Bond-Rolex-Partnerschaft und der Geheimagent sollte sich zukünftig anderen Spielzeugen widmen.

Breitling

Neben der Rolex Submariner wurde Sean Connery in “Feuerball” 1965 mit einer Uhr von Breitling ausgestattet. Der Agent 007 bekam mit dem Breitling Top Time Chronographen ein neues Spielzeug an die Hand – versehen mit einem Geigerzähler. Die Filmrequisite hatte die Uhr jedoch etwas abgeändert, so dass sie nicht dem Originalmodell entsprach. Witzigerweise wurde genau diese Geigerzähler-Breitling im Jahr 2013 von einem James Bond Fan auf einem Flohmarkt in England entdeckt. Er bezahlte dafür nur 25 Pfund. Im Auktionshaus Christie`s wurde sie später für mehr als 100.000 Pfund versteigert. Gut, wenn man 007-Kenner ist.

Diese Uhr wurde bei Christie`s für 100.000 Pfund versteigert. Bildquelle: Christie’s

Seiko

Als die Digitaluhren aufkamen und „in“ wurden, machten diese auch vor James Bond nicht Halt. Natürlich musste 007 immer seiner Zeit voraus sein. Im Jahr 1977 trug Roger Moore in „Der Spion, der mich liebte“ zum ersten Mal eine Digitaluhr von Seiko, und zwar die rechteckige Seiko 0674 LC. Im Film kann diese Uhr sogar Nachrichten eines Kollegenagenten ausdrucken.

Seiko ist ein innovatives Unternehmen und hat seinen Hauptsitz in Tokio in Japan. Den Uhrenkonzern unterscheidet von anderen, dass alle für die Uhrenherstellung benötigten Komponenten selbst produziert werden und das Unternehmen komplett ohne Zulieferer auskommt. Seiko setzte viele Meilensteine wie unter anderem den weltersten automatischen Chronographen, die welterste Quarzuhr, die welterste sechsstellige LCD Quarzuhr, die welterste digitale Funktionsuhr, die welterste Taucheruhr mit Titangehäuse und die welterste Uhr mit Computerfunktion. Für einen Superagenten also die richtige Ausrüstung zum Glänzen. Seiko Uhren blieben für die kommenden Filme fester Bestandteil der Requisite, denn sie ließen sich hervorragend mit technischen Fantasy-Features in Verbindung bringen.

In „Moonraker“ ist die Seiko M354 Memory Bank Calendar Star des Finales, denn auf ihrer Rückseite ist eine Sprengladung befestigt. In „In tödlicher Mission“ im Erscheinungsjahr 1981 tauchen gleich zwei Seiko-Uhren auf, die Seiko 7549-7009 und die H357. Letztere wurde als Vorläufer einer Smartwatch in Szene gesetzt, denn sie konnte Textnachrichten senden und war mit einem Mikrofon ausgestattet. In „Octopussy“ kann der Seiko-Chronograph Seiko G757 Sports 100 mit eingebautem Ortungsgerät einem roten Punkt folgen. Zum letzten Mal war Seiko mit Roger Moore als Darsteller im Film „Im Angesicht des Todes“ 1985 mit von der Partie. Hier trug er gleich vier verschiedene Modelle.

Tag Heuer

Timothy Dalton löste im Jahr 1987 Roger Moore ab und mit ihm verschwand auch Seiko von der Bond-Bühne. In „Der Hauch des Todes“ trug James Bond eine Quartz-Taucheruhr des Schweizer Luxusuhrenherstellers TAG Heuer, und zwar das Modell Professional Night-Dive Referenz 980.031. Wie für Taucheruhren üblich hat sie ein beleuchtetes Zifferblatt, dazu ein schwarzes Gehäuse mit schwarzem Armband.

Omega Seamaster 300M 007 Uhr von Omega, Bildquelle: Omega

Omega

Als der irische Schauspieler Pierce Brosnan 1995 seinen ersten Bond „Goldeneye“ drehte, entschied sich die 007-Franchise-Abteilung für einen neuen Uhrenpartner. Der Schweizer Uhrenhersteller Omega war der bis heute auserkorene offizielle Partner. Pierce Brosnan trug in „Goldeneye“ eine Omega Seamaster Quartz Professional Diver 300M Referenz 2541.80. Im Film war sie mit einem Laser ausgerüstet, der stählerne Wände öffnen konnte. Die Omega Seamaster spielte auch in den folgenden Filmen immer wieder die Hauptrolle – mit wechselnden technischen Superagenten-Features.

In „Die Welt ist nicht genug“ fungierte sie als ultrastarke Lichtquelle und als Mini-Greifhaken, in „Stirb an einem anderen Tag“ 2002 war sie mit einem Laserstrahl und einem Zündstift ausgestattet. In „Casino Royale“ tauchte 2006 die Seamaster Diver 300M mit einem blauen Zifferblatt auf, dazu ebenfalls die Seamaster Planet Ocean 600M Co-Axial Chronometer mit Kautschukband und einem Gehäuse von 45,5 mm Durchmesser. Dieselbe Uhr in einer schlankeren Version schmückte das Handgelenk von Daniel Craig in „Ein Quantum Trost“. Ebenso in „Skyfall“ trug er die Omega Planet Ocean 600M mit dem einzigartigen Gehäuse aus Titan. Bei Christie`s wurde diese Uhr in der Auktion „50 Jahre Bond“ für rund 200.000 Euro verkauft.

In „Spectre“ aus dem Jahr 2015 trug James Bond die Omega Seamaster 300, die speziell für den Film entwickelt wurde und erstmals mit einem gestreiften Nato-Armband ausgestattet ist. Sie hat eine in zwei Richtungen drehbare Lünette. Während die Uhr im Film mit einer Sprengmöglichkeit ausgerüstet ist, kann die Limited Edition Omega Seamaster „Spectre“, die im Handel erhältlich ist, nicht mit dieser Funktion aufwarten. Seine zweite Uhr ist die Omega Seamaster Aqua Terra, eine Hommage an Bonds Marinevergangenheit. Das blau lackierte Teak-Zifferblatt wird von einem Co-Axial Kaliber angetrieben.

Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition, Bildquelle: Omega

Für den neuen Film „Keine Zeit zu sterben“, der im November 2020 in die Kinos kommt, hat der Schweizer Uhrenhersteller die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition vorgestellt. Sie besteht aus ultraleichtem Titan Grade 2, hat ein Mesharmband sowie Gravuren im Militärstil. Das tropical-braune Zifferblatt verleiht der Uhr einen Vintage-Charakter.

Seamaster Diver 300M James Bond Numbered Edition in Platingold, Bildquelle: Omega

Passend zum neuen Film hat Omega ebenfalls die limitierte Seamaster Diver 300M James Bond Numbered Edition in Platingold auf den Markt gebracht. Die Nummer der Edition ist an der Gehäuseseite eingraviert. Weitere Details sind die schwarze Keramiklünette mit einer Tauchskala aus Platin sowie ein Zifferblatt aus schwarzer Emaille, auf das mit 18 karätigem Weißgold das typische Pistolenlauf-Motiv von 007 aufgebracht wurde. Fans, die diese Seamaster erwerben, erhalten den Zeitmesser stilecht in einem Globetrotter-Koffer, der mit Natobändern verschlossen ist. Im Inneren des Koffers befindet sich ein weiteres Armband aus schwarzem Kautschuk.

Das 007-Set wird im Koffer geliefert. Bildquelle: Omega

Mehr zur Stilikone James Bond gibt es hier.

Buch-Tipp

Vom nützlichen Luxus
In seinem Buch vermittelt Prof. Dr. Oliver Hoffmann fundiertes Wissen über Uhren und Strategien für das Investment in edle Zeitmesser. Im ersten Teil des Buches werden die Grundlagen der Uhrenindustrie und die historische Entwicklung des Marktes erklärt. Der zweite Teil ist den erfolgreichen Investmentstrategien in Marken und Modellen gewidmet.
ISBN: 978-3-86470-687-5 – 49 Euro*

 

Bildquelle: Omega // *Amazon-Partnerlink