Der DAX bleibt im Konsolidierungs-Modus. Wegen der aktuellen Krise am chinesischen Immobilienmarkt und der steigenden Inflation, die Ängste vor einer baldigen Zinserhöhung der US-Notenbank Fed schürt, halten sich Anleger derzeit mit Aktien-Neuinvestitionen zurück. Andererseits beginnt mit dem Oktober eine statistisch gesehen saisonal starke Börsen-Phase. Die bei vielen Aktien wieder niedrigeren Kurse könnten deshalb möglicherweise günstige Einstiegsgelegenheiten eröffnen.
Nemetschek
Die Aktie des Software-Konzerns Nemetschek (WKN: 645290 / ISIN: DE0006452907) gehörte in den vergangenen Monaten zu den stärksten Titeln im TecDAX und im MDAX. Nachdem die Papiere im März dieses Jahres ein Zwischentief bei 51 Euro markierten, legte der Kurs bis zum September um über 80 Prozent zu und erreichte einen neuen Rekordstand bei 93,80 Euro.
Der anschließende Rücksetzer auf zeitweise 87 Euro könnte jetzt eine neue günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen, denn die übergeordnete Aufwärtsbewegung der Aktie ist weiterhin intakt. Nemetschek notiert an der Börse bereits seit 2009 in einem langfristigen Aufwärtstrend und legte seitdem im Schnitt um 54 Prozent pro Jahr zu. Auch operativ spricht alles für weiter steigende Kurse, wie die jüngsten Quartalszahlen gezeigt haben.
Vor allem dank der starken Nachfrage nach Bau-Software im Abonnement legte der Umsatz im zweiten Quartal auf Jahressicht um 17 Prozent auf 166 Mio. Euro zu. Beim Gewinn wurde sogar ein Plus von 57 Prozent auf 33 Mio. Euro verbucht. Die Jahresprognose wurde dabei zuletzt angehoben. Erwartet wird für 2021 nun ein Umsatzwachstum zwischen zwölf und 14 Prozent.
| Open End-Turbo-Optionsschein auf Nemetschek | |
| WKN | TT75FP |
| ISIN | DE000TT75FP4 |
| Emissionstag | 13. Juli 2021 |
| Produkttyp | Hebelzertifikat |
| Emittent | HSBC Trinkaus & Burkhardt |
American Express
Wegen der Lockerung der Corona-Restriktionen und der Wiedereröffnung der Wirtschaft verzeichnen auch die Gastronomie sowie der weltweite Reiseverkehr einen neuen Aufschwung. Von dieser Entwicklung kann American Express (WKN: 850226 / ISIN: US0258161092) stark profitieren.
Das US-Kreditkartenunternehmen konnte die Erlöse im zweiten Quartal um 33 Prozent auf 10,2 Mrd. US-Dollar steigern und erklärte bei der Bekanntgabe des Quartalsergebnisses, dass die Ausgaben der Kreditkartenkunden im Juni bereits wieder das Niveau von vor der Corona-Krise übertrafen. Unter dem Strich wurde im zweiten Quartal ein Gewinn von 2,3 Mrd. US-Dollar verbucht, nach einem Überschuss von nur 257 Mio. US-Dollar im Vorjahreszeitraum.
Die wieder starken Geschäfte schlagen sich auch in der Kursentwicklung nieder. Seit dem März-2020-Tief bei rund 63 Euro konnten sich die Notierungen der im Dow Jones notierten Aktie mehr als verdoppeln, wobei Anfang Oktober neue Allzeithochs bei zwischenzeitlich 152 Euro markiert worden sind. Die weiteren Etappenziele stellen sich damit auf die nächsten runden Marken bei 160 und 170 Euro.
| Mini-Future Long auf American Express | |
| WKN | MA6EF7 |
| ISIN | DE000MA6EF78 |
| Emissionstag | 8. April 2021 |
| Produkttyp | Hebelzertifikat |
| Emittent | Morgan Stanley |
Salzgitter
Wegen des immer stärkeren globalen Wettbewerbs und dadurch gesunkener Stahlpreise sowie zuletzt der Corona-Krise verzeichnete die Aktie des deutschen Stahl-Konzerns Salzgitter (WKN: 620200 / ISIN: DE0006202005) in den vergangenen Jahren eine steile Talfahrt. Zwischen Januar 2018 und März 2020 brach der Kurs um 85 Prozent auf 7,80 Euro ein.
Doch seitdem konnte sich der SDAX-Titel wieder auf zeitweise 27 Euro erholen, wozu auch eine erneut nach oben angepasste Prognose beitrug. So rechnet Salzgitter für das laufende Geschäftsjahr nun mit einem Vorsteuergewinn zwischen 600 und 700 Mio. Euro, nachdem zuvor 400 bis 600 Mio. Euro avisiert worden waren.
Damit würde Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller eigenen Angaben nach auf das beste Vorsteuerergebnis seit zehn Jahren zusteuern. Trotz der jüngsten Konsolidierung notiert die Salzgitter-Aktie nach wie vor in einem übergeordneten Aufwärtstrend. Sobald die Papiere wieder den Vorwärtsgang einlegen, liegt das nächste Kursziel beim bisherigen 2021er-Jahreshoch vom August bei rund 35 Euro.
| Faktor-Zertifikat 4X Long auf Salzgitter | |
| WKN | VE9C2C |
| ISIN | DE000VE9C2C3 |
| Emissionstag | 13. März 2020 |
| Produkttyp | Hebelzertifikat |
| Emittent | Vontobel |
Jenoptik
Insbesondere dank vieler Aufträge aus der Halbleiterindustrie und aus der Automobilbranche konnte Jenoptik (WKN: A2NB60 / ISIN: DE000A2NB601) die Corona-Krise inzwischen hinter sich lassen. Das Thüringer Technologie-Unternehmen, das unter anderem Laser, Mikrooptiken und Sensoren produziert, verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 auf Jahressicht einen Umsatzanstieg von 18 Prozent auf 389 Mio. Euro.
Dabei wurde ein Nettogewinn von 38 Mio. Euro verbucht, nach nur knapp 11 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Für 2021 erwartet Jenoptik ein neues Rekordjahr. Laut der Firmenprognose dürfte der Umsatz auf 880 bis 900 Mio. Euro ansteigen. Von den Erlösen sollen 19,0 bis 19,5 Prozent als operativer Gewinn (EBITDA) eingefahren werden.
An der Börse kletterte die Aktie von Jenoptik im September dieses Jahres auf ein Zweijahreshoch bei 32,50 Euro, woraufhin der Kurs in den Konsolidierungs-Modus wechselte (aktuell: 28 Euro). Der im April 2020 gestartete Aufwärtstrend ist aber weiter intakt. Die nächsten Kursziele stellen sich auf das September-Top (32,50 Euro) und das 2019er-Jahreshoch (36,80 Euro).
| Mini-Future Long Open End auf Jenoptik | |
| WKN | DV2WUK |
| ISIN | DE000DV2WUK6 |
| Emissionstag | 18. Mai 2021 |
| Produkttyp | Hebelzertifikat |
| Emittent | DZ Bank |
Bildquelle: Pressefoto Salzgitter AG
