Liegenlassen war gestern

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Die Bundesbürger legen nach wie vor viel Geld zur Seite, sparen aber ineffizient. Wir sind bekanntermaßen Sparweltmeister; aber in Bezug auf etwaige Anlagestrategien bedauerlicherweise bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Letztlich lassen die Deutschen jedes Jahr Milliardenbeträge mehr oder weniger einfach liegen.

Insofern sparen die Deutschen falsch. Denn von der Nullzinspolitik profitieren vor allem Personen, die sich am Kapitalmarkt engagieren; egal ob in Form von Aktien, Fonds, ETF´s oder Zertifikaten.

Zugleich leiden Sparer, die sich auf traditionelle Anlageformen verlassen haben, da Sparkonten und viele Lebensversicherungen durch die Nullzinspolitik kaum Rendite abwerfen und jeder sechste Sparer mittlerweile sogar von Strafzinsen betroffen ist.

Anlegende sollten ihr Vermögen also so anlegen, dass sie zumindest die Inflation ausgleichen oder im Idealfall noch einen Zusatzertrag erwirtschaften. Schließlich erscheint es weniger wahrscheinlich, dass sich an der derzeitigen Kombination aus hoher Inflation und niedrigen Zinsen bald etwas ändert.

Wer beispielsweise sein Geld in Aktien langfristig über zehn oder 15 Jahre und breit gestreut investiert, reduziert seine Verlustwahrscheinlichkeit deutlich. Es ist viel riskanter, gar nichts zu machen und nur auf das reine Sparen und Liegenlassen zu vertrauen; denn das bedeutet ganz sicher Wert- und damit verbunden Kaufkraftverlust.

Übrigens bietet der deutsche Zertifikatemarkt ein reichhaltiges Angebot an Produkten, die sich in jedes Depot sinnvoll beimischen lassen. Das verstehen auch immer mehr die Anleger; zumindest beläuft sich das Gesamtvolumen des deutschen Marktes für strukturierte Wertpapiere gegenwärtig auf 75,0 Mrd. Euro; mit steigender Tendenz.

Spannend ist hierbei auch das Größenverhältnis von Anlagezertifikaten zu Hebelprodukten. Hier verzeichnen wir eine leichte Verschiebung zugunsten der Hebelprodukte. Diese vereinen gegenwärtig rund 7,5 Prozent auf sich, auf Anlageprodukte entfallen 92,5 Prozent.

Lässt sich also abschließend festhalten, dass es immer mehr Selbstentscheider gibt, die die ihnen zur Verfügung stehenden Finanzinstrumente sehr bewusst in ihre Depots allokieren. Das ist ein erfreulicher Trend, denn Gespartes, dass nur liegengelassen wird, können Sie sich sparen.

DDV, Lars BrandauEin Beitrag von Lars Brandau

Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der studierte Germanist und Politologe gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Zuvor war Lars Brandau unter anderem in verschiedenen leitenden Funktionen beim Nachrichtensender n-tv tätig; zuletzt als Chefmoderator. In dieser Zeit berichtete er als Reporter aus Kriegs- und Krisengebieten, kommentierte zahlreiche Landtags- und Bundestagswahlen und moderierte drei Jahre lang die Telebörse. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de

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