Die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) bereitete den Anlegern über viele Jahres hinweg großen Kummer. Nachdem die Papiere im Jahr 2007 Tops bei über 90 Euro markierten, ging es für den Aktienkurs – trotz zwischenzeitlicher Erholungsbewegungen – immer weiter nach unten.
Dieser langfristige Abwärtstrend hielt auch im vergangenen Jahr zunächst an. Der Corona-Börsen-Crash ließ die DAX-Aktie im März 2020 in der Spitze auf 4,44 Euro einbrechen. Doch im Anschluss wendete sich das Blatt, denn seitdem hat sich der Kurs verzweieinhalbfacht und damit auch die wichtige Zehn-Euro-Marke zurückerobert.
Die starke Kurserholung der Aktie geht einher mit einer deutlich verbesserten Nachrichtenlage, da der Konzernumbau offenbar mehr und mehr Früchte trägt. Trotz der durch den Umbau hohen Kosten konnte Deutschlands größte Privatbank den Gewinn auch im dritten Quartal 2021 steigern.
Bereits das fünfte Gewinnquartal in Folge
So wurde zwischen Juli und September ein Nettogewinn von 329 Mio. Euro verbucht, was auf Jahressicht ein Plus von sechs Prozent bedeutete. Damit hat es die Deutsche Bank geschafft, bereits das fünfte Quartal in Folge mit schwarzen Zahlen abzuschließen. Unter dem Strich entfiel auf die Deutsche-Bank-Aktionäre ein Gewinn von 194 Mio. Euro, womit sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Anstieg von sieben Prozent errechnete. Insgesamt lag der Gewinn in den ersten neun Monaten 2021 damit bei knapp 1,8 Mrd. Euro.

Die Kosten sollen weiter gesenkt werden
Laut dem Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing setzt die Deutsche Bank nun alles daran, die Kosten weiter zu senken, ohne Abstriche bei den Kontrollen zu machen. Sewing zufolge ist das Geldhaus zuversichtlich, die Ziele für 2022 zu erreichen. Der Pressemitteilung nach war das starke Ergebnis auch darauf zurückzuführen, dass im laufenden Jahr deutlich weniger Kapital für mögliche Kreditausfälle zurückgelegt werden musste als im Corona-Jahr 2020.
Aber auch der 2019 gestartete Konzernumbau scheint immer auszuzahlen. Laut Unternehmensangaben sollen im Zuge des Umbaus im laufenden Jahr rund 700 Mio. Euro zusätzlich für neue IT-Systeme, die Verkleinerung von Büroflächen und den Stellenabbau investiert werden. Letzterer sieht weltweit bis 2022 18.000 Stellenstreichungen vor. Die Umbaukosten betrugen im dritten Quartal 583 Mio. Euro, was knapp sechs Mal so viel war wie im Vorjahreszeitraum.
Großteil der Umbaubelastungen geschultert
Was den Umbau anbelangt, gibt sich der CEO mit den bisherigen Fortschritten sehr zufrieden. Sewing zufolge hat der Konzern insgesamt bereits 90 Prozent der erwarteten Belastungen durch die Transformation geschultert und ist auf dem besten Weg, die Umbaukosten bis Ende 2021 fast vollständig verdaut zu haben, wie aus einem Brief an die Mitarbeiter des Unternehmens hervorgeht. Insgesamt dürfte der Umbau die Deutsche Bank rund 8,8 Mrd. Euro kosten.
Kräftiger Kursgewinn seit März 2020
Obwohl trotz der hohen Umbau-Belastungen ein überraschend starkes Quartalsergebnis präsentiert werden konnte, setzte die Deutsche-Bank-Aktie am Mittwoch um zeitweise über vier Prozent zurück (aktuell: 11,37 Euro). Grund hierfür dürften aber auch Gewinnmitnahmen sein, denn seit dem März-2020-Tief bei 4,44 Euro steht bei der DAX-Aktie ein Kursgewinn von über 150 Prozent zu Buche.
Hier liegen die nächsten Kursziele
Trotz der aktuellen Korrektur notiert die Aktie noch immer deutlich über der 200-Tage-Linie (10,60 Euro) und damit im Aufwärtstrend. Setzt sich dieser wieder fort, stellen sich die nächsten Kursziele auf das bisherige Oktober-Top (11,90 Euro) und auf das Dreijahreshoch vom Juni (12,56 Euro). Oberhalb wäre der Weg charttechnisch frei bis zum 2017er-Jahreshoch bei 17,80 Euro.
Anleger, die auf eine Fortsetzung der übergeordneten Aufholbewegung bei der Deutsche-Bank-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA83FG / ISIN: DE000MA83FG2) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.
Bildquelle: Pressefoto Deutsche Bank