Facebook besetzt das Metaverse

(Bildquelle: Pressefoto Meta)

Facebook (Meta) (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) prescht vor und versucht frühzeitig das Metaverse (Metaversum) nach seinen Vorstellungen zu entwickeln. Der neue Unternehmensname Meta soll unter anderem die Hingabe des Konzerns für dieses Projekt verdeutlichen. Doch nicht nur Facebook/Meta ist von dem baldigen Siegeszug des Metaverse sowie Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen überzeugt.

Es ist ähnlich wie im Film Matrix. Genauso wie dort im Fall der Matrix, kann man auch aktuell nicht so richtig erklären, was das Metaverse ist. Trotzdem wollen viele dabei sein, allen voran Facebook/Meta.

Mark Zuckerberg wagt den Befreiungsschlag

Meta hat in diesen Tagen mit allerhand „realen“ Problemen zu kämpfen. Dazu gehören zum Beispiel die Nachwirkungen des Ausfalls sämtlicher Social-Media-Kanäle des Konzerns. Am 4. Oktober 2021 waren Facebook, Instagram und WhatsApp für mehrere Stunden down.

Gefühlt kam dadurch die Welt zum Stillstand. Schließlich war die Kommunikation in den verschiedenen WhatsApp-Gruppen nicht mehr möglich. In Vereinen, Familien oder unter Freunden konnte man nicht mehr diskutieren, sich verabreden oder über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Damit nicht genug. Meta kämpft seit geraumer Zeit mit Vorwürfen, nicht energisch genug gegen Fake News und Hate Speach vorzugehen oder den Datenschutz zu vernachlässigen.

Viele Baustellen

In dieses Bild passen auch die Enthüllungen einer früheren Mitarbeiterin unter anderem im „Wall Street Journal“. Diese zeichnen das Bild eines Unternehmens, das die Gesellschaft spalten sowie Gewalt verursachen würde. Nur, weil der Konzern mehr Geld verdienen wolle.

Zu allem Überfluss sind unlängst Wettbewerbsfragen aufgekommen. Im schlimmsten Fall könnte dem Konzern eine Aufspaltung und der Verkauf von Instagram und/oder WhatsApp drohen.

Außerdem schaden neue Datenschutzeinstellungen auf Plattformen, allen voran im Fall des Betriebssystems iOS von Apple, Plattformen, die wie Facebook im Internet auf die personalisierte Werbung angewiesen sind. All diese Herausforderungen wollte Konzernchef Mark Zuckerberg auf einen Schlag aus der Welt schaffen. Mit der Flucht ins Metaverse.

Der Name ist Programm

Spätestens seit der Übernahme des Virtual-Reality-Brillen-Anbieters Oculus VR, Inc. im Jahr 2014 für rund 2 Mrd. US-Dollar arbeitete Facebook daran, zu einem VR-Unternehmen zu werden. Seit einigen Jahren will man sogar ein Metaverse-Unternehmen sein. Diese Ambitionen werden nun durch den neuen Unternehmensnamen Meta untermauert.

Ähnlich wie im Fall von Google mit Alphabet vor einigen Jahren will auch Facebook nun zeigen, dass der Konzern nicht nur für ein einziges alles andere dominierendes Angebot steht. So sollen sämtliche Konzernaktivitäten unter dem Dach Meta vereint werden, während Facebook, Instagram oder WhatsApp bestehen bleiben. Oculus wird es dagegen treffen.

Metaverse-Entwicklung in Europa

Aus Facebooks VR-Brillen-Anbieter wird dann Meta, sodass die Headsets auch Meta Rift und Meta Quest heißen werden. Mit dem Metaverse hat der Konzern eine neue Phase vernetzter virtueller Erfahrungen mit Technologien wie Virtual und Augmented Reality (VR und AR) im Blick.

Wie ernst es Facebook mit dem Zukunftsprojekt Metaverse meint, zeigt nicht nur die Namensänderung, sondern auch der Umstand, dass in den kommenden Jahren in der Europäischen Union 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Und dies, insbesondere, um den Aufbau des Metaverse zu unterstützen. Die Ziele sind ambitioniert. Im Jahr 2030 will Facebook/Meta im Metaverse 1 Milliarde Nutzer haben.

Wünsche an das Metaverse

Meta ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, das sich in Zukunft im Metaverse neue Einnahmequellen erhofft. Allerdings weiß man weder dort noch sonst wo, wie genau das Metaverse in Zukunft aussehen wird. So heißt es in einem der bekanntesten Beiträge zu diesem Thema bereits am Anfang, dass man das Metaverse derzeit nicht beschreiben könne.

In dem am 13. Januar 2020 veröffentlichten Essay von Matthew Ball mit dem Titel „The Metaverse: What It Is, Where to Find it, Who Will Build It, and Fortnite“ vergleicht der Risikokapitalgeber es damit, sich im Jahr 1982 das Internet im Jahr 2020 vorzustellen und es zu versuchen denjenigen zu erklären, die noch nie davon gehört hätten. Trotzdem werden sieben Kernbausteine identifiziert. So soll das Metaversum beispielsweise langlebig sein, also niemals neu starten, pausieren oder enden. Jeder soll dabei sein können.

Wo ist “Second Life”?

Zudem ist für das Metaverse eine Wirtschaftsstruktur angedacht. Teilnehmer sollen mithilfe ihrer digitalen Identitäten (Avatare), genauso wie in der realen Welt, Geld verdienen und dieses ausgeben können. Es ist allerdings nicht so, dass so etwas wie eine zweite „Realität“ oder ein zweites „Leben“ im Internet gänzlich unbekannt wären. Zu Beginn dieses Jahrtausends sollte Second Life die Art und Weise, wie wir interagieren, revolutionieren.

Die Online-Welt verschwand jedoch aus der öffentlichen Wahrnehmung ähnlich schnell, wie der Hype entstanden war. Auch deshalb dürften sich viele Menschen Fragen, ob Meta es falsch einschätzt, was die Internetgemeinde wirklich möchte oder ob der Konzern seiner Zeit einfach sehr weit voraus ist und wir uns derzeit einfach nicht vorstellen können, welche Bedeutung Interaktionen in der digitalen Welt des Metaverse in Zukunft haben werden.

Unzählige Anwendungsgebiete denkbar

Viele der Konzepte sowie Hard- und Softwareanwendungen, auf die man im Metaverse zurückgreifen möchte, sind schon heutzutage etabliert. Seit einigen Jahren haben Börsianer VR und AR als Zukunftstrends identifiziert. Was anfangs als Spielerei einiger weniger Computerspiele-Nerds abgetan wurde, ist inzwischen ein Milliardenmarkt. Und dieser Markt wächst. 3D-Brillen sowie an Händen oder am Kopf angebrachte Sensoren helfen uns dabei, mithilfe unserer Bewegungen mit der dargestellten virtuellen Welt zu interagieren. Besonders naheliegend ist die Verwendung von VR und AR im Bereich von Videospielen. Allerdings werden die Technologien auf immer mehr Felder ausgedehnt. Stellen Sie sich den Besuch eines Fußballspiels vor:

Mithilfe von Augmented Reality können Sie sich das lebensechte Stadionerlebnis auf die heimische Couch holen, ohne mit den Gefahren eines Fanaufstandes oder anderer negativer Aspekte wie der Schlange vor der Stadiontoilette leben zu müssen. Zudem könnten Ärzte, die vor einer komplizierten Operation stehen, diese erst einmal in der virtuellen Welt üben. Laut Grand View Research erreichte der VR-Markt im Vorjahr ein Volumen von 15,8 Mrd. US-Dollar. Zwischen 2021 und 2028 soll er jährlich im Schnitt um 18 Prozent auf dann 69,6 Mrd. US-Dollar in 2028 weiter anwachsen. Bei Mordor Intelligence ist man sogar noch deutlich optimistischer. Dort wird zwischen 2021 und 2026 ein durchschnittliches jährliches Marktwachstum von 48,7 Prozent unterstellt.

Fazit

Wer als Anleger vom Erfolg des Metaverse sowie AR- und VR-Anwendungen überzeugt ist muss sich nun nicht auf die Suche nach den mutmaßlichen zukünftigen Branchenstars begeben. Zumal sogenannte Pure Player, also Firmen, die sich nur mit den Themen AR, VR oder sogar Metaverse beschäftigen, eher klein sind und ihr langfristiger Erfolg unsicher bleibt. Etablierte Unternehmen wie Facebook, Alphabet, die Gaming-Anbieter Microsoft oder Sony sowie die Chip-Spezialisten NVIDIA und Intel beschäftigen sich lediglich am Rande mit diesen Bereichen. Diese und viele weitere Werte sind im „Metaverse Basket“ zusammengefasst. Dieses ist wiederum über das Vontobel Partizipationszertifikat (WKN: VX18E7 / ISIN: DE000VX18E77) auch für Anleger investierbar. Der „Metaverse Basket“ fast 15 Titel zusammen, die in besonderer Weise von der Entwicklung rund um virtuelle Welten profitieren sollten.

Partizipationszertifikat auf einen Metaverse Basket
WKN VX18E7
ISIN DE000VX18E77
Emissionstag 18. Oktober 2021
Produkttyp Partizipationszertifikat
Emittent Vontobel

 

Bildquelle: Pressefoto Facebook/Meta