Peloton kommt in der Realität an

Bildquelle: Pressefoto Peloton Interactive

Hierzulande wird derzeit eine weitere Corona-Welle befürchtet, an den Aktienmärkten scheinen sich Investoren jedoch bereits von COVID-19 zu verabschieden. So kommt es, dass sogenannte „Stay-At-Home“-Lieblinge Federn lassen müssen. Am Donnerstagabend hat es Peloton (WKN: A2PR0M / ISIN: US70614W1009) erwischt.

Menschen strömen in die Fitnessstudios zurück

Das Unternehmen, das Fitnessgeräte für Zuhause und Abonnements rund um Online-Sportkurse anbietet, hatte im Zuge der Corona-Pandemie einen regelrechten Boom erlebt. Die Menschen konnten nicht mehr ins Fitnessstudio gehen, um sich fit zu halten, stattdessen mussten sie in den eigenen vier Wänden nach Alternativen suchen. Doch nun kehrt sich der Trend um.

Corona-Impfungen haben dafür gesorgt, dass die Welt allmählich zur Normalität zurückkehrt. Der Gang ins Fitnessstudio ist wieder möglich. Dies sind jedoch keine guten Nachrichten für Peloton. Zumal das Unternehmen seit geraumer Zeit auch erhebliche Schwierigkeiten mit den weltweiten Lieferkettenproblemen hat. So gab es nun enttäuschende Zahlen zum ersten Quartal des Fiskaljahres 2021/22 sowie einen gesenkten Ausblick.

Peloton bleibt unter den Erwartungen

Im September-Quartal kletterten die Umsatzerlöse um 6 Prozent auf 805,2 Mio. US-Dollar. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2020 lag der Zuwachs noch bei 250 Prozent. Zudem wurde nun ein Nettoverlust in Höhe von 376,0 Mio. US-Dollar ausgewiesen. Der bereinigte Verlust je Aktie lag damit bei 1,25 US-Dollar.

Sowohl auf der Umsatzseite als auch bei den Ergebnissen wurden die Markterwartungen verfehlt. Analysten hatten mit einem Verlust von lediglich 1,07 US-Dollar bei einem Umsatz von 810,7 Mio. US-Dollar gerechnet. Darüber hinaus führten die schwächere Nachfrage nach Fitnessgeräten zu Beginn des laufenden zweiten Quartals sowie die anhaltenden Lieferkettenprobleme zu einer gesenkten Jahresprognose.

Die Erlöse werden im laufenden Geschäftsjahr nur noch bei 4,4 bis 4,8 Mrd. US-Dollar gesehen, nachdem sich das Management zuvor einen Wert in Höhe von etwa 5,4 Mrd. US-Dollar zugetraut hatte. Es werden auch deutlich weniger Abonnenten als zuvor erwartet.

Anleger zeigen sich geschockt

Anleger reagierten regelrecht geschockt auf die Peloton-Zahlen und den Ausblick. Sie schickten die Aktie des Unternehmens im nachbörslichen US-Handel am Donnerstag zeitweise um mehr als 30 Prozent in die Tiefe. Dabei war die jüngste Performance des Papiers bereits alles andere als berauschend.

Es handelt sich wohl um einen weiteren tiefen Fall eines sogenannten „Stay-At-Home“-Lieblings der Anleger. Der Druck auf den Aktienkurs könnte noch eine Weile anhalten, bis sich die Lage etwas normalisiert hat und Marktteilnehmer eine Neubewertung vorgenommen haben.

FAZIT

Es ist nicht so, dass Peloton ohne Corona keine positiven Wachstumsaussichten bieten würde. Bereits vor COVID-19 profitierte das Unternehmen von einem Trend hin zu mehr Fitnesstraining in den eigenen vier Wänden. Zudem war weltweit ein Fitness- und Gesundheitstrend zu vernehmen. Allerdings müssen die auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie geschürten Erwartungen deutlich nach unten geschraubt werden. Dass Anleger dem Konzern weiterhin Potenzial beimessen zeigt unter anderem der Umstand, dass die Peloton-Aktie selbst nach dem jüngsten Kurssturz deutlich über dem vor COVID-19 beobachteten Niveau notiert. Kurzfristig bleibt das Kurspoetnzail jedoch begrenzt.

Anleger, die von weiteren Kursverlusten bei der Peloton-Aktie überzeugt sind, können mit einem Short-Zertifikat (WKN: MA94D2 / ISIN: DE000MA94D24) gehebelt von fallenden Notierungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Peloton Interactive