Vermögensaufbau? Einfach loslegen!

Dass wir für das Alter vorsorgen müssen, ist mittlerweile wohl jedem bewusst. Vor allem Frauen haben mitunter eine immense Rentenlücke, weil sie eben oft weniger verdienen und entsprechend weniger Vermögen aufbauen.

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Dass wir für das Alter vorsorgen müssen, ist mittlerweile wohl jedem bewusst. Vor allem Frauen haben mitunter eine immense Rentenlücke, weil sie eben oft weniger verdienen und entsprechend weniger Vermögen aufbauen.

Aber Stopp! Was ist überhaupt „ein Vermögen“? Diese Frage beantwortet jeder anders. Und es muss ja auch gar nicht unser Ziel sein, ein großes Vermögen anzuhäufen. Aber es sollte ausreichen, auch und vor allem im Ruhestand. Wie viel wir davon brauchen? Schwierig zu berechnen, es gibt viele Stellschrauben. Experten gehen davon aus, dass jeder Deutsche 500 bis 1500 Rentenlücke haben – pro Monat! Die gilt es zu schließen. Vermögensaufbau ist das Zauberwort.

Kampf gegen Null- und Niedrigzinsen

Doch wie soll das gehen? Vor allem in jungen Jahren, als Berufsanfängerin, die noch nicht viel verdient, klingt das nach einer kaum zu bewältigenden Aufgabe. Ist es aber nicht! Einfach nur Geld auf ein Tagesgeldkonto oder gar Sparbuch zu schieben, bringt uns in Zeiten von Null- und Niedrigzinsen oder gar Verwahrentgeld, also Strafzinsen, nicht weiter. Überhaupt erscheint Vermögensaufbau irgendwie mühsam und kaum machbar, wenn man noch nicht (oder nie) so viel verdient.

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Zwar ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern in den vergangenen zehn Jahren um vier Prozent kleiner geworden, liegt aber noch immer bei 18 Prozent. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes. Noch viel größer ist aber die geschlechtsspezifische Lücke bei der Altersvorsorge. Laut der europäischen Statistikbehörde Eurostat bekamen Frauen in Deutschland 2019 gut 36 Prozent weniger Rente als Männer.

Ein heftiges „Gender Pension Gap“. Vielen Frauen droht gar Altersarmut. Hier gilt es gegenzusteuern, und zwar so früh wie möglich. Nochmal: Vermögensaufbau ist das Zauberwort. Die besten Renditen bieten langfristig Aktien – und Vermögensaufbau ist ein langfristiges Projekt.

Vermeintliche Sicherheit von Spareinlagen

Leider verlassen sich viele Frauen mit ihren Ersparnissen aber immer noch lieber auf die vermeintliche Sicherheit von Spareinlagen, statt sich an die Wertpapieranlage heranzutrauen.

Eine Umfrage von J.P. Morgan Asset Management hat allerdings jüngst gezeigt, dass Sparerinnen Kapitalmarktanlagen nicht grundsätzlich ablehnen. Die Mehrheit kann sich sogar vorstellen, in Zukunft anzulegen.

Aber: Mehr als jede dritte Deutsche gibt an, ihr Geld nie an der Börse anlegen zu wollen. Mehr als jede zweite Sparerin glaubt, nicht genug Geld dazu zu haben.

Bei 25 Euro geht es schon los

Das sind Vorurteile oder vielleicht sogar Ausreden, die sich leicht entkräften lassen. Aktien sind nicht riskant, wenn wir unser Risiko über viele Einzeltitel streuen (via Fonds und ETFs geht das ganz einfach) und langfristig anlegen. Und viel Geld braucht es auch nicht. Einen ETF- oder Fondssparplan kann sich fast jede leisten. Bei vielen Onlinebanken und Brokern geht das schon ab zehn oder 25, auf jeden Fall aber ab 50 Euro im Monat.

Das sind keine großen Summen, aber an der Börse macht Kleinvieh eben auch Mist. Das Gute an solchen Sparplänen: Wir bleiben maximal flexibel. Die Raten können wir jederzeit mit wenigen Klicks erhöhen oder im Notfall auch senken oder sogar aussetzen. Und die Renditen können sich durchaus sehen lassen, wie die Statistik des Fondsverbands BVI immer wieder eindrucksvoll zeigt.

Wer zehn Jahre lang monatlich 100 Euro in einen weltweit anlegenden Aktienfonds investiert hat, der kann sich über eine jährliche Rendite von durchschnittlich 8,9 Prozent pro Jahr freuen. Aus 12.000 Euro wurden stolzen 19.026 Euro – allen Schwankungen und Crashs zum Trotz. Klingt gut, oder? Der größte Fehler, den man machen kann? Nicht zu machen!

Bild: Jessica Schwarzer

Ein Beitrag von Jessica Schwarzer
Sie ist Finanzjournalistin und Autorin mehre-rer Bücher. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine besondere Herzensangelegenheit. In Vorträgen macht sie sich nicht nur dafür, sondern auch für ein größeres Interesse von Frauen an Geldthemen stark. Twitter: @schwarzerj

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