Das sollten Anleger zu einer Goldanlage wissen

(Bildquelle: Pressefoto Barrick Gold)

Gold ist wegen seiner stabilisierenden und diversifizierenden Funktion für viele Anlegerprofis ein Muss im Depot. Was Privatanleger besonders in Zeiten steigender Inflation wissen und bei der Geldanlage umsetzen sollten.

Ein Gespenst ist zurückgekehrt, dass lange Zeit verschwunden war: Die Inflation. Mit ihr kam an den Finanzmärkten in der Vergangenheit fast schon automatisch immer ein weiteres Thema auf – die Anlage Gold. Das glänzende Edelmetall wird seit jeher als „sicherer Hafen“ bezeichnet. Verständlich, denn Gold hat bisher alles überstanden, was die Menschheit wirtschaftlich in die Knie gezwungen hat. Dazu gehören Kriege, Phasen wirtschaftlicher Depressionen und viele Währungsreformen. Gold ist für viele Anleger entsprechend die Krisenwährung Nummer Eins, vor allem auch deshalb, weil es nicht beliebig vermehrt werden kann.

Schaut man sich die aktuellen volkswirtschaftlichen Prognosen an, so könnte Gold schon bald wieder für viele Anleger ein Thema werden – auch wenn die jüngste Kurshistorie bei dem Edelmetall rückläufig war. Seit Sommer 20020 ging es mit dem Preis stetig nach unten. Kommen jetzt mit der Inflation wieder steigende Goldnotierungen? Nicht wenige Experten sind hierbei positiv gestimmt.

Nitesh Shah vom ETF-Anbieter Wisdom Tree geht beispielsweise davon aus, dass der Goldpreis, auch wenn er zuletzt schwächer notierte, stark unterbewertet sei. Die US-Inflation liegt aktuell über 5 Prozent, das „deutet auf einen Goldpreis über 2000 US-Dollar pro Unze hin.“ Seiner Ansicht nach dürfte Gold, „wenn es sein traditionelles Verhalten wiedererlangt, vom heutigen Niveau steigen.“

Ein Goldpreis von mehr als 2000 Dollar wäre aus heutiger Sicht durchaus eine Motivation, über eine (kleine) Geldanlage in das Edelmetall nachzudenken. Aktuell kostet die Feinunze Gold etwas mehr als 1750 Dollar.

Goldmünzen sind beliebte Anlageformen bei privaten Goldanlegern (Bildquelle: markteinblicke.de)

Beliebte Goldmünzen

Als Privatanleger kann jeder das Thema Gold sehr einfach angehen, es gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Möglichkeiten. Ganz oben auf der Liste steht der Kauf von physischem Gold in Form von Münzen und Barren. Zu den bekanntesten Anlagemünzen gehören Krügerrand aus Südafrike, Maple Leaf aus Kanada, Wiener Philharmoniker aus Österreich und der China Panda.

Auf Platz eins der beliebtesten Goldmünzen liegt seit Jahren der Krügerrand aus einer Feinunze Gold. Maple Leaf, Goldeuro oder Wiener Philharmoniker folgen auf den nächsten Plätzen. Diese bekannten und beliebten Goldmünzen bieten sich für jeden Anleger für eine Geldanlage an, denn sie haben einen Vorteil: Bekannte Goldmünzen sind gut handelbar, hoch fungibel und deren Preise können gut verglichen werden.

Wichtig zu wissen: Der Kauf von Anlagegold – Barren und die typischen Anlagemünze – ist von der Umsatzsteuer befreit, der Kauf von Silber- und anderen Edelmetallbarren wird dagegen mit 19 Prozent Umsatzsteuer besteuert. Wer Anlagegold dann mehr als ein Jahr gehalten hat und dieses anschließend mit Gewinn verkaufen möchte, kann dies auch ruhigen Gewissens tun – und muss die Gewinne daraus auch nicht versteuern. Das heißt es wird nicht wie beispielsweise bei Aktien die Abgeltungssteuer fällig.

Der Goldhändler meines Vertrauens

In Deutschland gibt es überregionale Anbieter wie Degussa oder auch Pro Aurum, die vor allem in Großstädten mit ihrem Filialnetz sehr präsent sind. Ihr Vorteil ist, dass der Anleger direkt vor Ort kaufen und auch bar bezahlen kann.

Abseits der großen und bekannten Händler gibt es natürlich auch jede Menge kleinere Läden. Wer hier seinen Gold-Deal macht, sollte auf eine achten: Der Händler sollte zertifiziert sein, das heißt Mitglied beispielsweise im Berufsverband des deutschen Münzhandels sein. Für den Anleger ist dies eine Garantie, dass die gekauften Goldmünzen oder -Barren auch echt sind.

Der Kauf im Internet

Heute kann alles im Internet gekauft werden, so auch Gold. Die Zertifizierung des Händlers ist gerade beim Online-Kauf besonders wichtig für den Anleger. Denn dort muss Vorkasse geleistet werden. Wo man den besten Preis bekommt, sagen einem diverse Vergleichsportale.

Generell sollten Anleger beim Goldkauf auf eine Kennzahl achten, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen: Den sogenannten „Spread“. Er bezeichnet die Differenz zwischen dem Ankaufspreis und dem Verkaufspreis einer Münze. Bei Gold ist es so, dass je größer das Anlageprodukt ist, desto geringer fallen die Prägekosten proportional ins Gewicht. Das heißt, kleinere Münzen sind „teurer“, während Anlagemünzen mit einem Gewicht von einer Unze preislich interessanter sind. Bei Goldbarren werden von Profis Stückelungen ab 100 Gramm für Anleger empfohlen.

Wann kauft man Gold?

Bei Gold ist es wie bei allen Geldanlagen – den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Aktuell sind die Kurse niedrig, die Inflationssorgen könnten nach Ansicht vieler Analysten zunehmen und den Goldpreis wieder steigen lassen. Glaubt man der US-Investmentbank Jefferies, so könnte der Goldpreis langfristig auf mehr als 5000 Dollar steigen. Letztlich ist eine Goldanlage eine Frage der eigenen Anlagephilosophie und des Anlagezeitraums. Gold kaufen die meisten zur langfristigen Vermögensabsicherung und eben nicht für die schnelle Rendite. Denn regelmäßige Erträge wie Zinsen oder Dividenden gibt es nicht, dafür aber ein bisschen Inflationsschutz im Depot.

Bildquelle: Pressefoto Barrick Gold