Auch wenn das Thema Wasserstoff in den vergangenen Monaten ein wenig aus dem medialen Fokus geraten zu sein scheint, dürfte dieser Bereich perspektivisch aussichtsreich bleiben – auch für Anleger.
Denn für viele Branchenkenner bleibt Wasserstoff die Technologie der Zukunft. So bezeichnete in der Debatte um klimaschonende Fahrzeugantriebsformen beispielsweise Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger die Elektromobilität als „Übergangstechnologie“. Dulger setzt langfristig eher auf Wasserstoff als Technik für die Zukunft.
Milliarden-Dollar-Markt im Aufbau
Auch immer mehr Unternehmen und Staaten sehen das ähnlich und tätigen große Investitionen in diesen Bereich. Allein das Bundesforschungsministerium stellt für die nächsten Jahre mindestens 700 Mio. Euro für drei Forschungsprojekte bereit, welche die Serienfertigung von Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff, sogenannten Elektrolyseuren, in Deutschland ermöglichen sollen.
Die Investitionen dürften sich auszahlen, geht es nach der Einschätzung der Bank of America. Das US-Geldhaus hält es für möglich, dass bis 2050 weltweit jährlich 4 Bio. US-Dollar durch die grüne Wasserstoff-Industrie und verwandte Wirtschaftszweige umgesetzt werden könnten.
Wasserstoff-Pionier Plug Power
Vor dem Hintergrund der gewaltigen weltweiten Investitionen dürfte sich für Anleger nach wie vor ein Blick auf die großen Player des Wasserstoff-Bereichs lohnen. Dazu gehört beispielsweise Plug Power (WKN: A1JA81 / ISIN: US72919P2020).
Das US-Unternehmen, das zu den Pionieren der Branche gehört, entwickelt und produziert Brennstoffzellen, die unter anderem in den Gebieten Elektromobilität, Flurfördergeräte und stationäre Notstromanlagen zum Einsatz kommen. Außerdem beliefert Plug Power seine Kunden mit Wasserstoff und entwickelt Anlagen zur Wasserstoffspeicherung sowie Wasserstoff-Zapfanlagen.
Plug Power gilt bei Anlegern schon seit Jahren als besonders vielversprechender Vertreter der Branche, der immer wieder mit starken Umsatzzuwächsen aufwarten konnte. Mit Spannung wurden deshalb die neuesten Zahlen zum dritten Quartal erwartet, die am Dienstagabend nach US-Börsenschluss bekanntgegeben worden sind.
Der Optimismus steigt
Plug Power verbuchte zwischen Juli und September einen Umsatz von 144 Mio. US-Dollar. Das bedeutete auf Jahressicht ein kräftiges Plus von 34 Prozent und einen neuen Quartals-Erlös-Rekord. Die Prognose der Analysten, die nur um 1,1 Mio. US-Dollar höher lag, wurde damit fast exakt getroffen.
Wie zu erwarten war, wurde wegen nach wie vor hoher Investitionen in das weitere Wachstum wieder einmal ein Verlust verzeichnet. Dieser fiel im dritten Quartal mit 107 Mio. US-Dollar überraschend hoch aus (Q3 2020: minus 65 Mio. US-Dollar). Doch dafür entschädigte der deutlich bessere Ausblick, denn die Umsatzziele für 2022 wurden auf 900 bis 925 Mio. US-Dollar angehoben. Die langfristige Prognose, nach der 2025 die Umsatz-Schwelle von 3 Mrd. US-Dollar überschritten werden soll, wurde bestätigt.
Großes Aufholpotenzial bei der Plug-Power-Aktie
Die weiterhin starke Umsatzentwicklung und der angepeilte Wechsel in die Gewinnzone im Jahr 2023 machen die Aktie von Plug Power perspektivisch aussichtsreich. Sollte sich die jüngste Erholungsbewegung fortsetzen, könnte die Aktie mittelfristig wieder das Mehrjahreshoch vom Januar 2021 bei 61,70 Euro ansteuern. Anleger sollten bei den Papieren aber ein hohes Rückschlagsrisiko einkalkulieren, wie die heftige Korrektur in der ersten Jahreshälfte 2021 gezeigt hat.
Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die im Wasserstoff-Sektor engagiert sind, kann sich einmal das folgende Long-Zertifikat (WKN: MA9Q59 / ISIN: DE000MA9Q598) auf den E-Mobilität Wasserstoff Index anschauen. In diesem Index sind neben Plug Power noch acht weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen unter anderem Ballard Power, Nel und SFC Energy.
Bildquelle: Pressefoto Plug Power
