Die Automobilbranche wurde durch die Corona-Krise und die damit einhergehenden Produktionsunterbrechungen im vergangenen Jahr schwer zurückgeschlagen. Zwar erlebte die Autoindustrie inzwischen eine starke Erholung, die anhaltenden Lieferengpässe bei wichtigen Rohstoffen und Vorprodukten wie vor allem Halbleitern stellen aber nach wie vor einen Bremsklotz für die Branche dar.
Das ist auch der Grund dafür, warum der Auto- und Industriezulieferer Stabilus (WKN: A113Q5 / ISIN: LU1066226637) nicht gerade Euphorie versprüht, wenn es um die weitere Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr geht. Wie das Unternehmen im November mitteilte, beobachtet der Vorstand aufmerksam die Verfügbarkeit und Preisentwicklung von Rohstoffen und Vorprodukten.
Vorsichtig optimistischer Ausblick
Der weitere Ausblick beim Hersteller von Gasfedern, Dämpfern und elektromechanischen Antrieben zur Bewegungssteuerung fällt aber trotzdem vorsichtig optimistisch aus. Im laufenden Geschäftsjahr per Ende September 2022 sollen sich die Erlöse auf 940 bis 990 Mio. verbessern, was etwas weniger stark wäre, als Branchenexperten bisher erwartet hatten. Demnach sollen vom Umsatz 14 bis 15 Prozent als bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigte EBIT-Marge) eingefahren werden.
Ziele erreicht
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020/2021 (per Ende September) erzielte Stabilus Erlöse von 937 Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahr (822 Mio. Euro) ein kräftiges Plus von 14 Prozent bedeutete. Die Gewinnmarge lag bei 14,4 Prozent. Mit diesen Ergebnissen wurden die selbstgesteckten Ziele laut Stabilus erreicht.
Der Vorstandsvorsitzende Michael Büchsner erklärte, er sei angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie mit der positiven Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden. Laut dem CEO ist Stabilus in allen Regionen und Geschäftsbereichen prozentual zweistellig gewachsen. Der Firmenmitteilung zufolge waren die Wachstumstreiber eine gestiegene Fahrzeugproduktion, höhere Einbauraten der Stabilus-Produkte und die Erholung des Industriegeschäfts.
Kräftiger Gewinnsprung
Im Corona-Jahr 2020 hatten noch Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte auf den Gewinn gedrückt. Im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020/2021 wurde ein Gewinnsprung um 146 Prozent auf 74 Mio. Euro verzeichnet.
Mittelfristprognose bestätigt
Trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen wurde die Mittelfristprognose bestätigt. Angepeilt wird ein durchschnittlicher jährlicher Umsatzanstieg bis 2025 um sechs Prozent. Die bereinigte operative Marge soll sich bis dahin auf 15 Prozent verbessern.
Um die Ziele zu erreichen, sind auch neue Partnerschaften geplant. So wurde zuletzt eine Kooperation mit Cultraro Automazione Engineering eingegangen, einem italienischen Hersteller von Bewegungsverzögerern („Dämpfern“). Damit soll das Angebot um kleinformatige Bewegungssteuerungs-Anwendungen erweitert werden.
Aktie im Seitwärtslauf
An der Börse wurde die Stabilus-Aktie im März 2020 auf 29 Euro zurückgeschlagen. Es folgten eine Kurs-Rallye bis zum Juni dieses Jahres auf 72,60 Euro und ein anschließender volatiler Seitwärtslauf (aktuell: 62,30 Euro).
Ein neues Kaufsignal würde es hier geben, wenn die bei 65 Euro verlaufende 200-Tage-Linie zurückerobert wird. Das nächste Kursziel wäre dann das bisherige 2021er-Jahreshoch vom Juni bei 72,60 Euro. Oberhalb wäre der Weg charttechnisch frei bis zum 2018er-Jahreshoch bei rund 89 Euro.
Anleger, die auf eine Fortsetzung der Anfang 2020 gestarteten, übergeordneten Aufwärtsbewegung bei der Stabilus-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA2MAG / ISIN: DE000MA2MAG1) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA67ZL / ISIN: DE000MA67ZL3).
Bildquelle: Pressefoto Stabilus