TeamViewer ist wieder auf Kurs

Bildquelle: Pressefoto Teamviewer

Einst noch ein sogenannter “Stay-At-Home”-Darling, musste Teamviewer (WKN: A2YN90 / ISIN: DE000A2YN900) das Jahr 2021 mit einem Kursminus von 73 Prozent abschließen. 2022 hielt bisher jedoch erfreulichere Nachrichten bereit.

Wachstum und Kosten im Blick

Die deutlichen Kursverluste sorgten im Vorjahr dafür, dass sich die TeamViewer-Aktie in der Performance-Liste für 2021 sowohl im TecDAX als auch im MDAX ganz hinten wiederfand. Die Menschen waren zeitweise wieder in ihre Büros zurückgekehrt, die Erwartungen an den Bereich Homeoffice ein wenig übertrieben. Zudem hatte das Management mit teuerer Werbung sehr viel Anlegervertrauen zerstört. Doch nun soll alles besser werden.

Im Rahmen des Ende 2021 veranstalteten Kapitalmarkttages blickte TeamViewer in die Zukunft und stellte Wachstumschancen für eine Zeit nach COVID-19 in Aussicht. Dabei stehen zwei Aspekte im Mittelpunkt. So will Teamviewer das Wachstum ankurbeln und die zuletzt gestiegenen Kosten angehen. Einige Einsparerfolge konnten bereits im Schlussquartal 2021 beobachtet werden.

Am oberen Ende der Prognose

Die fakturierten Umsätze (Billings) wurden zwischen Oktober und Dezember 2021 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gesteigert. Währungsbereinigt lag das Plus bei 17 Prozent. Für das Gesamtjahr wurde ein Zuwachs um 19 Prozent auf 548 Mio. Euro ausgewiesen.

Damit erreichte TeamViewer das obere Ende der Prognose. Zuvor hatte sich das Management einen Wert zwischen 535 und 555 Mio. Euro zugetraut. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird laut Konzernangaben zwischen 254 und 257 Mio. Euro liegen. Dies entspricht einer Marge von rund 47 Prozent, was über der Prognose von 46 Prozent liegen würde.

Darüber hinaus freute man sich bei TeamViewer über die Entwicklungen bei der Kundenzahl. Die Zahl der Abonnenten lag zum Jahresende bei 627.000. Auf diese Weise erreichte TeamViewer das auf dem Kapitalmarkttag formulierte Ziel von 30 bis 50 Tausend zusätzlichen Abonnenten im Jahr.

 

Strategie greift

Stefan Gaiser, CFO von TeamViewer, sagt: “Wir haben das Geschäftsjahr mit einem starken vierten Quartal abgeschlossen. Das spiegelt sich besonders in der hohen Anzahl an Vertragsverlängerungen und in einem starken Billings-Wachstum im Enterprise-Segment wider. Das zeigt: unsere Strategie greift. Auch die ersten Ergebnisse der Maßnahmen zur Umsatzsteigerung und Kostenreduktion bestätigen uns in unserem Kurs. Wir sind überzeugt, dass wir unsere führende Position in attraktiven Wachstumsmärkten auf der Basis zukünftig noch weiter ausbauen können.”

Im Fall von TeamViewer schossen die Erwartungen im Zuge des Corona-bedingten “Stay-At-Home”-Booms im Jahr 2020 in die Höhe. Diese dürften sich mit der Zeit normalisieren. Die weltweite Digitalisierung schreitet jedoch mit oder ohne Pandemie voran, was TeamViewer einige Wachstumsperspektiven bietet. Seinen Zielmarkt schätzte Teamviewer in 2021 auf 19 Mrd. Euro. Dieser soll bis 2025 jährlich im Schnitt um 18 Prozent wachsen.

Darüber hinaus hat das Management das Thema Augmented Reality als neuen Wachstumsbereich auserkoren. Entsprechend optimistisch bleibt Teamviewer bei den Aussichten. Mittelfristig sollen die Billings (fakturierte Umsätze) jährlich im hohen Zehnerbereich zulegen. Die Erlöse sollen im mittleren Zehnerbereich steigen.

FAZIT

Die TeamViewer-Aktie schien zuletzt zumindest so etwas wie einen Boden gefunden zu haben. Die nun überraschend positiven Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 könnten die lang ersehnte Erholungsrallye beim Spezialisten Fernwartungs- und Videokonferenzsoftwarein Gang bringen. Am Mittwoch sah es zumindest danach aus. Mittel- bis langfristig bietet sich mit der Digitalisierung ebenfalls einiges an Potenzial.

Anleger, die auf einen Turnaround bei der TeamViewer-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA7XXC / ISIN: DE000MA7XXC8) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Teamviewer