Lithium-Boom: Ein Geheimtipp mit viel Potenzial

Bildquelle: Pressefoto Albemarle

Zu den spannendsten und aussichtsreichsten Rohstoffen gehört weiterhin Lithium. Die Kurs-Rallye des vergangenen Jahres setzte sich hier auch zum Jahresauftakt 2022 fort. Zeitweise kletterte der Kurs im Januar über die Marke von 36.000 US-Dollar je Tonne.

Ein Ende des Höhenflugs ist nicht in Sicht, denn Lithium ist einer der großen Profiteure des Elektroauto-Booms, denn hier kommt das Alkalimetall in großen Mengen bei der Herstellung der nötigen Lithium-Ionen-Batteriezellen zum Einsatz. Außerdem spielt das Alkalimetall auch eine entscheidende Rolle bei stationären Energiespeichern wie beispielsweise für die Zwischenspeicherung aus Windkraft und Photovoltaik, in Anwendungsgebieten also, in denen die Lithium-Nachfrage ebenfalls immer weiter ansteigt.

Gewaltiger Nachfrage-Überhang zeichnet sich ab

Eine stark steigende Nachfrage muss aber natürlich nicht immer zu steigenden Preisen führen, zumindest dann nicht, wenn das Angebot in der gleichen Größenordnung zunimmt. Das ist aber bei Lithium eben nicht der Fall. Schätzungen zufolge könnte die Lithium-Nachfrage die globalen Produktionskapazitäten Ende dieses Jahrzehnts um mindestens 60 Prozent übersteigen.

Aus diesem Grund dürfte sich der Höhenflug des Lithium-Preises noch über Jahre hinweg fortsetzen. Von dieser Entwicklung sollten Lithium-Förderer wie unter anderem Albemarle, Livent und Sociedad Química y Minera (SQM) massiv profitieren. Denn bei Minengesellschaften schlagen sich traditionell steigende Rohstoffpreise in überproportionalen Gewinnanstiegen nieder.

Im deutschen Oberrheingraben werden gewaltige Lithium-Vorkommen vermutet. Diese will das australisch-deutsche Explorations-Unternehmen Vulcan Energy Resources künftig erschließen. Szenen wie hier in Südamerika sind am Rhein jedoch nicht zu erwarten. (Bildquelle: Pressefoto Albemarle)

Vulcan Energy will Lithium in Deutschland fördern

Ein noch eher kleiner und unbekannter Lithium-Förderer, der aber großes Wachstumspotenzial aufweist, ist Vulcan Energy Resources (WKN: A2PV3A / ISIN: AU0000066086). Das australisch-deutsche Explorations-Unternehmen hat sich auf die Lithium-Vorkommen in Deutschland fokussiert.

Das ist deshalb so interessant, da der globale Abbau und die Produktion von Lithium bisher vor allem in den Ländern Chile, Australien, Argentinien, China, den USA und Kanada stattfinden. Doch auch in Deutschland soll es erhebliche Vorkommen geben, die quasi nur noch gehoben werden müssten. Mit geschätzt 2,7 Millionen Tonnen (U.S. Geological Survey) für 2021 könnten die Lithium-Reserven hierzulande sogar größer sein als in allen anderen europäischen Ländern.

Große Lithium-Vorkommen im Oberrheingraben

Vor allem im Oberrheingraben werden dabei große Lithium-Vorkommen vermutet, und dieses Potenzial will Vulcan Energy Resources mit dem „Vulcan Lithium Projekt“ nutzen. Hier soll das wertvolle Alkalimetall aus den Thermalwässern extrahiert und zu Lithiumhydroxid in Batteriequalität verarbeitet werden. Hierbei soll ein weniger wasser- und kohleintensiver Prozess zum Einsatz kommen, mit dem Ziel, eine C02-neutrale Förderung zu erreichen.

Ehrgeizige Ziele

Eine entsprechende Pilotanlage von Vulcan Energy Resources ist bereits seit April 2021 in Betrieb. Laut der Planung werden bis 2024 in zwei Anlagen 15.000 Tonnen jährlich produziert. Ab 2025 soll das Volumen mit drei weiteren Anlagen auf 40.000 Tonnen pro Jahr hochgefahren werden. Diese Menge würde dem Lithium-Bedarf für die Batteriezellen von einer Million E-Autos entsprechen.

Positive News zum Jahresauftakt

Vulcan Energy konnte zum Start des neuen Jahres 2022 mit guten News aufwarten. Laut der Meldung wurden neue Lizenzen zum Lithium-Abbau im Oberrheingraben gesichert. Dabei soll es sich um eine Gewinnungslizenz für Erdwärme und vier Explorationslizenzen für die geothermische Energiegewinnung und für Lithium handeln.

Namhafte Konzerne schenken Vulcan Vertrauen

Zuvor hatte Vulcan im Dezember 2021 verkündet, ein Geothermiewerk in der Pfalz zu übernehmen, um eine neue Testanlage für die Lithiumproduktion zu errichten. Nun muss das Unternehmen beweisen, dass sich die Förderung auch rentiert. Einige große Konzerne schenken Vulcan Energy Resources bereits großes Vertrauen. So sieht ein im November 2021 abgeschlossener Vertrag vor, dass der Autobauer Renault ab 2026 über sechs Jahre hinweg 26.000 bis 32.000 Tonnen Lithium von Vulcan bezieht. Auch Volkswagen, die Opel-Mutter Stellantis, der Recycling-Experte Umicore und der Batterieanbieter LG Chem gehören zum Kundenkreis.

Eine spannende Zukunfts-Wette

Die Aktie des auf Nachhaltigkeit fokussierten Lithium-Förderers ist eine chancenreiche aber auch riskante Wette auf die Zukunft, die offenbar von immer mehr Anlegern eingegangen wird. Der Aktienkurs konnte sich seit Anfang 2020 zeitweise mehr als versechzigfachen. Anleger sollten sich aber auch der Rückschlagsgefahr bewusst sein, die hier wesentlich höher ausfällt als bei den großen Vertretern der Branche.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die im Lithium-Sektor engagiert sind, kann sich einmal das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AAS / ISIN: DE000DA0AAS6) auf den Best of Lithium Index anschauen. In diesem Index sind neben Vulcan Energy Resources noch zehn weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen unter anderem Albemarle, Livent und Sociedad Química y Minera (SQM).

Bildquelle: Pressefoto Albemarle