Barrick Gold: Spannung für Anleger

(Bildquelle: Pressefoto Barrick Gold)

Für Gold-Freunde fiel das vergangene Jahr sehr enttäuschend aus. Während wichtige Aktienbarometer wie Dow Jones und DAX neue Allzeithochs markierten und 2021 zweistellige prozentuale Jahres-Performances verbuchten, schloss der in US-Dollar notierte Goldpreis das Jahr 2021 mit einem Minus von drei Prozent ab.

Gut möglich ist aber, dass die derzeitige Konsolidierung den Grundstein für den nächsten Gold-Bullenmarkt legt, das denken zumindest viele Gold-Fans auch hierzulande. Auch das World Gold Council sieht Chancen für das Edelmetall im neuen Jahr, allerdings auch weiterhin einen Belastungsfaktor.

World Gold Council sieht Chancen, aber auch ein Risiko

Wie die Vereinigung der Goldindustrie in ihrem jüngsten Ausblick auf das laufende Jahr erklärte, könnten die hohen Inflationsraten die Nachfrage nach Gold ankurbeln. Grund hierfür ist, dass die zunehmende Geldentwertung Gold als Inflationsschutz wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rücken dürfte.

Das World Gold Council rechnet damit, dass die Inflationsraten hoch bleiben werden, nicht zuletzt auch wegen der geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen, die in die Wege geleitet worden sind, um die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft einzugrenzen.

Wie das World Gold Council im jüngsten 2022er-Ausblick erklärte, könnte auch die anhaltend ausgeprägte Unsicherheit dem Goldpreis in die Karten spielen. Denn neben den neuen Virus-Varianten, die eine Gefahr für die Weltkonjunktur darstellen, haben geopolitische Spannungen, wie aktuell vor allem der Unkraine-Konflikt, zuletzt zugenommen. Mögliche wirtschaftliche Rückschläge könnten demnach Gold als Risikoabsicherung wieder in den Fokus rücken.

Steigende Zinsen als Belastungsfaktor

Auf der anderen Seite sieht das World Gold Council einen Belastungsfaktor für Gold in den steigenden Zinsen, da die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik im laufenden Jahr wegen der hohen Inflation straffen will. Anleger erwarten 2022 drei bis vier Zinserhöhungen.

Steigende Leitzinsen dürften sich wiederum in steigenden Anleihen-Zinsen niederschlagen.
Das könnte dazu führen, dass Kapital verstärkt in die Anleihen-Märkte fließt, während das zinslose Gold bei den Anlegern wieder unattraktiver wird. Das World Gold Council kommt zum Fazit, dass die Aussichten für Gold 2022 davon abhängen, welche Entwicklungen den Ausschlag geben werden.

Goldminen-Aktien mit überproportionalen Gewinnchancen

Für Anleger, die das Überraschungspotenzial beim Goldpreis eher auf der Oberseite sehen, bietet sich ein Blick auf die Aktien der großen Gold-Explorer an. Traditionell spiegeln sich steigende Goldpreise hier in überproportionalen Gewinn- und Kursanstiegen wider. Mit Goldminen-Aktien können Anleger also quasi gehebelt von steigenden Goldpreisen profitieren.

Einer der großen Player im Goldsektor ist Barrick Gold (WKN: 870450 / ISIN: CA0679011084). Der kanadische Gold-Förderer geriet im dritten Quartal 2021 wegen Produktionseinschränkungen sowie dem gesunkenen Goldpreis unter Druck und musste einen Gewinneinbruch um 61 Prozent vermelden. Viele Anleger befürchteten deshalb, dass Barrick Gold die eigene 2021er-Prognose nicht mehr erfüllen könnte.

Barrick Gold konnte erfreuliche Gold-Produktionszahlen für das vierte Quartal 2021 verkünden. Die eigene 2021er-Gesamtjahresprognose wurde damit erfüllt. Sollte der Goldpreis im laufenden Jahr wieder anziehen, dürfte das den Gewinn und den Barrick-Aktienkurs beflügeln. (Bildquelle: Pressefoto Barrick Gold)

Positive Überraschung bei Barrick Gold

Die vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2021, die Mitte Januar dieses Jahres bekanntgegeben worden sind, sorgten daher für eine positive Überraschung. Barrick gab für das vierte Quartal eine Gold-Produktion von 1,2 Millionen Unzen bekannt, womit die Gesamtjahresproduktion bei 4,44 Millionen Unzen lag. Die eigene Prognose von 4,4 bis 4,7 Millionen Unzen wurde also erfüllt.

Erfreulich war dabei auch, dass die All-in sustaining Costs, die nachhaltigen Gesamtkosten, im vierten Quartal etwa vier bis sechs Prozent unter denen des dritten Quartals lagen. Das dürfte sich entsprechend positiv auf das Jahresergebnis auswirken, das am 16. Februar verkündet wird.

Gewinnanstieg wird erwartet

Analysten rechnen für 2021 zwar mit einem leichten Umsatzrückgang gegenüber 2020 von 12,6 auf 12,3 Mrd. US-Dollar. Wegen der gesunkenen Kosten wird beim Gewinn aber mit einem Anstieg von 1,15 auf 1,23 US-Dollar je Aktie gerechnet.

An der Börse pendelte die Barrick-Gold-Aktie in den vergangenen Monaten seitwärts (aktuell: 17 Euro). Sollte der Goldpreis wieder anziehen, dürften die Barrick-Papiere überproportional profitieren. In diesem Fall würde sich das nächste Kursziel auf das 2020er-Jahreshoch bei 26,75 Euro stellen.

Wer auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die im Gold-Sektor engagiert sind, kann sich einmal das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AAY / ISIN: DE000DA0AAY4) auf den Best of Gold Miners Index anschauen. In diesem Index sind neben Barrick Gold noch zehn weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen unter anderem Newmont Mining und Yamana Gold.

Bildquelle: Pressefoto Barrick Gold